Qualifying top - Rennen Flop. Das stand bei Haas 2023 an der Tagesordnung. Nicht so in der Formel-1-Saison 2024. Überall besser und mit weniger Reifenverschleiß sprühen Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen nur so vor Energie. Steht ein neues Haas-Zeitalter bevor?

Nico Hülkenberg: Verbesserung leicht, wenn du vorher so schlecht warst

"Ja", so einfach beantwortete Nico Hülkenberg die Frage, ob das neue Formel 1-Auto von Haas besser sei als das alte. Der Emmericher beeilt sich allerdings zu relativieren: "Aber das ist nicht so schwierig, wenn du eine so niedrige Basis hattest."

Racing Bulls-Pilot Daniel Ricciardo vor Nico Hülkenberg im Haas
Auf dem Bahrain International Circuit konnte sich Haas endlich wieder mit den anderen Teams im Rennen duellieren, Foto: LAT Images

Außerdem: Erstes Rennen von 2024, sehr spezielle Strecke, eine Woche zuvor am gleichen Ort die Wintertests absolviert. "Natürlich sind wir hier alle sehr gut eingespielt und auf Bahrain optimiert", so Hülkenberg. "Aber das Gefühl im Auto war viel besser." Aufgrund seines Startunfalls war das beim Saisonauftakt nur leider nicht im Ergebnis ersichtlich.

"Wir haben bei der Aerodynamik bessere Arbeit geleistet. Es ist konstanter. Es ist berechenbarer. Es erlaubt uns, die Reifen besser zu schonen", streut Nico Hülkenberg dem VF-24 dann doch Rosen. "Ich denke, es ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung."

Kevin Magnussen landetet durch einen Undercut von Zhou Guanyu und Lance Stroll in Bahrain ebenfalls außerhalb der Punkte, war aber auch nicht unzufrieden. "Es gelang uns, einige unserer Schwächen zu verbessern. Auf den ersten Blick zumindest." Der Solo-Fokus auf Rennperformance habe sich ausgezahlt.

Magnussen: Formel-1-Erfolg sorgt für Party-Stimmung bei Haas

"Aus einem Rennen lässt sich nicht so viel schließen, aber wir haben das Gefühl, Fortschritte gemacht zu haben", so der Däne. Das zeigt sich im gesamten Team. "Es war eine große Erleichterung, keinen so großen Nachteil gegenüber den anderen zu haben. Wir konnten mithalten. Mit der Strategie, und dem Reifenverschleiß."

Weiterer Pluspunkt: Das Überholen zahlt sich endlich aus. "Es war nicht so, dass ich relaxt war oder aufgegeben habe, aber es war definitiv entmutigend. Du gewinnst eine Position, weißt aber gleichzeitig, dass du sie wieder verlieren wirst", so Magnussen. "Jetzt geht es wirklich um etwas."

Haas-Fahrer Kevin Magnussen mit Teambesitzer Gene Haas
Hoher Besuch: Gene Haas ist in Saudi-Arabien vor Ort, Foto: LAT Images

Jetzt will er sich um seine Qualifying-Performance kümmern, P15 ist ausbaufähig. Wichtig: Ohne dabei Rennpace zu verlieren. "Mein Fahrstil und Setup ist mehr auf das Rennen ausgerichtet, aber ich will nicht nur so knapp Q2 erreichen", erklärt Magnussen und sieht Optimierungsbedarf in der Balance. "Im Auto steckt auch auf eine Runde mehr, das will ich maximieren."

Der Hochgeschwindigkeits-Stadtkurs in Saudi-Arabien-GP wird die nächste Belastungsprobe für Haas. "Aber unser Gefühl ist schon jetzt viel besser, als es das ganze letzte Jahr war", ist Kevin Magnussen optimistisch. Erfolgsplan: "Anfangen, Updates zu bringen, Entwicklungsrichtung kontrollieren, fokussiert bleiben."