Es ist noch eine ganze Saison hin und trotzdem bleibt Lewis Hamiltons Wechsel zu Ferrari ab 2025 ein großes Gesprächsthema. Der Abgang des Rekordweltmeisters von Mercedes schockte die Formel-1-Welt in der Winterpause. Jetzt, wo die Königsklasse beim Wintertest in Bahrain wieder in die Gänge kommt, werden weitere Details zum spektakulären Teamtransfer bekannt. Am Freitag verriet Hamilton, dass es ohne Ferrari-Teamchef Fred Vasseur gar nicht erst zum Wechsel zur Scuderia gekommen wäre.

"Ich habe eine tolle Beziehung zu Fred", so der Mercedes-Pilot. "Wir hatten gemeinsam einen unglaublichen Erfolg in der Formel 3 und auch in der GP2. Genau dort begann der Grundstein unserer Beziehung und wir sind einfach immer in Kontakt geblieben. Ich dachte schon damals, dass er irgendwann in der Formel 1 ein großartiger Teammanager werden würde, aber zu diesem Zeitpunkt war er nicht daran interessiert. Als er dann den Job bei Ferrari bekam, habe ich mich einfach so für ihn gefreut."

Von da an habe sich alles perfekt für die Verwirklichung des Kindheitstraums Ferrari ergeben. "Ich glaube, ohne ihn wäre es wirklich nicht passiert", gesteht Hamilton. "Ich bin ihm also ziemlich dankbar und wirklich begeistert von der Arbeit, die er bei Ferrari leistet."

Hamilton: Michael Schumacher inspirierte Wechselwunsch zu Ferrari

Zuerst noch die Verlängerung mit Mercedes, dann der Wechsel zu Ferrari. Die Entscheidung war keine leichte für den Rekordweltmeister. "Als ich meinen Vertrag verlängert habe, sah ich meine Zukunft noch bei Mercedes, aber am Ende des Jahres ergab sich eine Gelegenheit und ich beschloss, sie zu ergreifen", erklärt Hamilton. "Es war offensichtlich die schwerste Entscheidung, die ich je treffen musste."

"Ich bin seit 26 Jahren bei Mercedes", so der Brite. "Sie haben mich unterstützt und wir hatten eine absolut unglaubliche Reise zusammen. Wir haben Geschichte im Sport geschrieben und darauf bin ich sehr stolz, aber letztendlich schreibe ich meine eigene Geschichte und es war eine gute Zeit, ein neues Kapitel zu beginnen."

Inspiriert zu diesem Aufbruch ins Ungewisse habe Hamilton das Vorbild Michael Schumacher. "Ich denke, jeder von uns Fahrern hat in seiner Kindheit Michael Schumacher in seiner Höchstform verfolgt", sagt Hamilton. "Du siehst den Fahrer im roten Auto und fragst dich, wie es wohl wäre, von Rot umgeben zu sein. Das Team hatte seit Michaels Tagen, sicherlich seit 2007 keine großen Erfolge mehr und ich habe das als eine riesige Herausforderung gesehen. Es ist definitiv ein Traum und ich bin sehr, sehr aufgeregt."

Hamilton & Mercedes: Hoffnung auf würdigen Abschluss

In Maranello war der Rekordweltmeister noch nie, auch nicht als er sich 2010 seinen ersten Ferrari kaufte. Ein paar Wörter Italienisch hat Hamilton lediglich von seiner Karting-Zeit in Italien in Erinnerung. Das Kapitel Ferrari beginnt immerhin erst in 2025. "Das derzeitige Kapitel ist noch nicht abgeschlossen", erinnert Hamilton.

"Ich konzentriere mich noch zu 100 Prozent darauf, in diesem Jahr mit Mercedes abzuliefern und zu versuchen, mit einem Hoch abzuschließen", versichert der Brite. "Das ist ein großes, großes Ziel für mich und das Team. Ich habe absolutes Vertrauen in alles und jeden im Team. Das, was wir bisher geleistet haben, finde ich großartig. Wir hoffen also, dass wir die Lücke zu Red Bull irgendwie schließen können."