Günther Steiner war nicht nur für seine Rolle als Haas-Teamchef bekannt. Er galt in der Formel 1 auch als Ausnahme-Persönlichkeit, die besonders Zuseher der Netflix-Serie Drive To Survive begeisterte. Im Vorjahr machte er sich diesen Status zunutze und veröffentlichte das Buch Survive To Drive. Ein zweiter Teil des Bestsellers soll folgen.

"Wir arbeiten gerade am zweiten Buch", sagt Steiner gegenüber Motorsport.com. Schon vor seinem überraschenden Ende bei Haas soll dieses in Planung gewesen sein. Die Erzählung könnte daher neue Formen annehmen. "Es war schon vorher geplant. Jetzt ändert sich die Geschichte vielleicht ein wenig", bestätigt Steiner.

Über 150.000 Exemplare wurden von Survive To Drive verkauft. Der Bestseller entstand mit der Hilfe des Ghostwriters James Hogg, der auch schon mit den F1-Bekanntheiten Damon Hill und Johnny Herbert zusammengearbeitet hat.

"Ich habe es wirklich genossen, mit ihm zu arbeiten", schwärmt Steiner über die Erfahrung. "Er ist ein cooler Typ und wir hatten viel Spaß. Auch ihm hat die Zusammenarbeit gefallen. Er hat gesagt, dass es immer Spaß gemacht hat, mit mir zu arbeiten, weil es nie den großen Druck gab, dass wir etwas tun müssen. Es hat sich alles sehr organisch ergeben."

Steiner verteidigt Buchprojekt: War dadurch nicht abgelenkt

Für die Aktivitäten abseits seiner Aufgaben als Haas-Teamchef musste sich Steiner nicht selten Kritik anhören. Der Südtiroler denkt jedoch nicht, dass ihn das Buch von seiner Arbeit abgehalten hat. "Ich denke, die Leute überschätzen, wie viel Ablenkung das ist", meint er. "Es ist eigentlich nicht viel Ablenkung von den täglichen Aufgaben. Natürlich muss man an den Rennwochenenden mehr arbeiten. Aber ich hatte zum Beispiel keine 20 [Sponsoren-]Auftritte pro Wochenende, ich hatte vielleicht maximal drei. Und das Schreiben des Buches hat natürlich der Ghostwriter erledigt."

Anfang Januar wurde Steiners Aus als Haas-Teamchef verkündet. Welchen Weg er künftig einschlagen wird, ist noch unbekannt. Auch seinem Buch will er nicht mehr Zeit als zuvor geplant widmen. "Nun habe ich mehr Zeit, aber auch jetzt machen wir nur zwei Sitzungen pro Woche, die jeweils eine halbe Stunde dauern. Das ist alles, was ich mache, er [Hogg] macht den Rest. Ich habe nie tagelang mit ihm gesprochen."

Negative Auswirkungen sollen Steiners außertourliche Aktivitäten demnach nicht gehabt haben. Im Gegenteil: "Ich denke, dass es mehr Vorteile für das Team als alles andere gab, weil es dadurch viele Sponsoren bekommen hat", sagt der Ex-Teamchef.

Haas macht indes ohne Steiner weiter und will mit Ayao Komatsu einen neuen Weg einschlagen. Mehr zum neuen 'Anti-Steiner' gibt es hier zum Nachlesen: