Günther Steiner und Haas. Was einst zusammen gehörte wie Pech und Schwefel, geht nun getrennte Wege. Ayao Komatsu ersetzt den Südtiroler als Teamchef des einzigen amerikanischen Teams im Feld. Dabei kam der Abschied recht plötzlich, auch für Steiner selbst. Dieser berichtet nun aus seiner Perspektive von den Geschehnissen.

Steiner: Konnte mich nicht verabschieden

Die Nachricht, dass sein Vertrag nicht verlängert wurde, kam für den scheidenden Teamchef durchaus überraschend. Seinen eigenen Abgang erwartete er nicht. "Kann ich mit etwas Besonderem für meine Seite beginnen? Als ich Haas verließ, hatte ich keine Gelegenheit, mich bei einigen Leuten zu bedanken", erklärte Steiner bei der Autosport-International-Show 2024 in einer Podiumsdiskussion mit dem britischen Formel-1-Kommentator David Croft.

Die Verabschiedung holte Steiner am Samstagvormittag daher öffentlich nach. "Ich möchte mich nur bei allen Teammitgliedern bedanken, von denen ich mich bei meiner Abreise nicht richtig verabschieden konnte. Es hat wehgetan (nicht in der Lage zu sein, sich zu verabschieden), aber die Leute kennen mich und wissen alle, dass ich ihre Arbeit zu schätzen weiß", so der Ex-Teamchef.

Steiner arbeitete schon vor dem ersten Rennen des Rennstalls von Gene Haas am Team mit. Ursprünglich wollte er Haas sogar schon 2015 an den Start bringen. Jedoch verzögerte sich der Einstieg auf das Jahr 2016. Schon im ersten Rennen gelang dem Team der erste große Erfolg mit den ersten Punkten.

Seitdem ging es jedoch nicht viel weiter nach vorne. Das Highlight von Steiners Amtszeit war wohl das Jahr 2018 und der fünfte Platz in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft. Im vergangenen Jahr fiel das Team wieder auf den letzten Platz zurück.

Das Team kannte der Tiroler daher in- und auswendig. Durch Netflix entwickelte sich der Haas-Teamchef sogar zum Star außerhalb des Formel-1-Zirkus. Der sportliche Erfolg blieb jedoch aus.

Steiner: Formel 1 nicht nur um der Formel 1 Willen

Mit seinem Wissen rund um die Königsklasse scheint eine Rückkehr in die Königsklasse in der Zukunft nicht ausgeschlossen. Eine genaue Vorstellung hat Steiner jedoch nicht.

"Ich habe es nicht eilig, eine Entscheidung zu treffen", so Steiner. Die neue Saison beginnt bereits im Februar mit den Testfahrten in Bahrain. Bis dahin ist eine Rückkehr wohl kaum möglich. "Ob die Formel 1 mich will, weiß ich nicht. In unserer Situation habe ich es nicht eilig, wissen Sie. Es gibt immer Leute, die mich in der Formel 1 sehen. Ich habe viele Menschen getroffen und viele Freunde gefunden. Wenn es etwas Interessantes gibt, das mich herausfordert, dann ja."

"Aber einfach nur einen Job zu suchen, um in der Formel 1 zu bleiben, ist nicht das, was ich will."