Sieht die Formel-1-Welt bald ein neues brasilianisches Supertalent? Gabriel Bortoleto feierte 2023 den Titelgewinn in der Formel 3 und wurde daraufhin mit einem Vertrag für die Formel 2 ausgestattet. Des Weiteren ist der 19-Jährige neuer Entwicklungsfahrer des McLaren-F1-Teams. Der Brasilianer erkennt seine Chance und will sich durch Leistung in die Königsklasse vorarbeiten.
"Es ist ein Traum, der wahr geworden ist", sagte Bortoleto mit einem Lächeln im Gesicht auf der FIA-Gala in Baku. "Der Titelgewinn hat mir einige Türen geöffnet. Ich darf jetzt in der Formel 2 antreten und bin Entwicklungsfahrer für McLaren. Das ist ein Traum."
Bortoleto, der von Fernando Alonsos Managementagentur 'A14' betreut wird, absolvierte in den vergangenen Tagen bereits die ersten Testfahrten im McLaren-Simulator. "Ja, ich habe die ersten Tests bereits absolviert, es lief wirklich gut. Ich denke, dass das Team zufrieden mit mir war", berichtete der 19-Jährige. Bortoleto ist der einzige Pilot der McLaren-Nachwuchsmannschaft, der in der kommenden Saison in der Formel 2 antritt. Dementsprechend nahe liegt die Vermutung, dass der Brasilianer zu Einsätzen in Freien Trainings kommen wird.
"Ich denke, es ist offensichtlich, dass ich wohl die Chance auf ein paar Einsätze bekommen werden. Ich bin mir sicher, dass McLaren mich im Simulator bestmöglich vorbereiten wird. Sie helfen mir, wo sie nur können", so Bortoleto.
Die Chancen des F3-Champions auf ein Formel-1-Cockpit ab der Saison 2025 stehen hingegen nicht ganz so gut wie jene auf einen Trainingseinsatz 2024. "Ich habe noch ein Jahr, in dem ich performen muss, wenn ich mir 2025 ein Cockpit in der F1 sichern will", ist sich der Brasilianer sicher. Doch sicher ist ein F1-Aufstieg auch für Formel-2-Champions nicht, wie die Schicksale der Meister von 2022 und 2023 beweisen. Felipe Drugovich und Theo Pourchaire konnten sich trotz Titelgewinn kein Cockpit in der Königsklasse sichern. Beide müssen sich momentan mit der Rolle als Test- und Reservefahrer begnügen.
"Bei mir ist es noch ein wenig anders als bei Theo [Pourchaire], ich bin ja F3-Champion. Ich denke, es sollte eigentlich der logische Schritt sein, als amtierender Champion in die Formel 1 aufzusteigen. Aber es kommt eben auch auf die Rotation im Fahrerfeld an. Du musst immer etwas Glück mit dem Timing haben", erklärte Bortoleto. "In dieser Saison gab es keine Rotation, das Feld bleibt identisch. Aber zur nächsten Saison werden einige Verträge auslaufen und ich habe auch schon erfahren, dass es wohl Bewegung geben wird auf dem Fahrermarkt."
Einen besonderen Druck spüre der Brasilianer nicht, wie er betonte. "Ich glaube fest an das Projekt, an dem ich mit McLaren arbeite. Sie werden mich perfekt auf die Formel 1 vorbereiten. Ich spüre da nicht zu viel Druck, wie ich schon erwähnt habe, ist es immer eine Frage des Timings. Ich denke, für mich ist es ein gutes Timing, aber du musst performen, um das Timing auch nutzen zu können. Wenn alles passt, bin ich mir sicher, dass ich den Schritt in die Formel 1 schaffen kann."
Seinen Fokus will der 19-Jährige nun allerdings voll auf die Herausforderung in der Formel 2 legen. "Darauf [2025, Anm.] liegt mein Fokus momentan nicht. Die Formel 1 ist momentan noch zu weit entfernt, ich konzentriere mich voll auf die Formel 2."
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