Max Verstappen gewann den Großen Preis von Las Vegas. Doch auf dem Weg dorthin hatte er einige Hürden zu überspringen. Eine davon in Form von George Russell. Zwischen dem Weltmeister und dem Mercedes-Piloten kam es zu einer Kollision, von der beide Fahrer Folgeschäden davontrugen. Die Stewards sahen in dem Briten den Schuldigen und verteilten eine 5-Sekunden-Strafe.
Diese Strafe erwies sich als kostspielig. Denn dadurch fiel Russell in der Endabrechnung von P4 bis auf die achte Position zurück. Für Ärger im Mercedes-Lager sorgte sie jedoch nicht, Russell gestand unmittelbar nach dem Rennen seinen Fehler ein. "Ich habe ihn (Verstappen) einfach nicht gesehen, er war in meinem toten Winkel und ich erwartete das Überholmanöver nicht", so Russell.
Unfall kostet George Russell doppelt: Safety Car zur falschen Zeit
Mercedes-Teamchef Toto Wolff sah die Schuld für den Zusammenstoß ebenfalls bei seinem Fahrer. "Die Situation war unglücklich, ich denke sie geht auf unsere Kappe", schlussfolgerte der Österreicher. Russell ärgerte sich über seinen Fehler, da ein Zweikampf in dieser Rennphase gar nicht auf der Agenda stand: "Ich kämpfte überhaupt nicht mit ihm, denn ich wusste, dass wir im Rennen nicht gegen Max fuhren. Ich musste einfach die Reifen am Leben erhalten."
Der Unfall erwischte Russell doppelt auf dem falschen Fuß. Denn nicht nur die Strafe warf ihn nach hinten, sondern auch das Safety Car, das aufgrund der Trümmerteile auf die Strecke gerufen wurde. Bis zu diesem Vorfall lag Russell auf Kurs zu Rang 3, doch durch das Timing der Renn-Neutralisation sparte sich Sergio Perez einen Boxenstopp und geriet so vor den Briten. "Ein komfortables Podium einfach so weggeworfen", bilanzierte der 25-Jährige selbstkritisch.
Außerdem stoppte Alex Albon im topspeed-starken Williams nicht, während Russell reinkam und sich direkt hinter ihm einreihte. Die Folge war, dass der W14 einen Großteil des letzten Stints benötigte, um überhaupt einen Weg an Albon vorbei zu finden. Auch gegen Esteban Ocon und Lance Stroll - beide profitierten vom Safety Car - dauert es, bis er das Manöver vollbrachte. Seine Strafe in Form einer Lücke von fünf Sekunden herauszufahren, gelang ihm dadurch in Summe nicht mehr.
Max Verstappen: Frontflügel beschädigt, aber nicht kaputt
Russell fuhr sich bei dem Unfall nur einen Schaden an der Reifenabdeckung ein, der kaum Auswirkungen auf die Performance hatte. Max Verstappen kam ebenfalls glimpflich davon und das, obwohl ihm nach der Kollision die Endplatte des Frontflügels fehlte. "Zum Glück war die Struktur aber noch in Ordnung", so der Dreifach-Champion nach dem Rennen.
Der Sieg half ihm wohl dabei, die Kollision gelassen zu sehen. Bei der Schuldfrage bestand laut Verstappen jedoch ebenfalls kaum ein Zweifel: "Ich denke er hat es nicht absichtlich gemacht. Er erwartete einfach nur nicht, dass ich ihn in dieser Kurve überholen würde. So fühlte es sich für mich jedenfalls an. Denn ich war innen und er lenkte ein, so als ob niemand da wäre", beschrieb Verstappen die Situation aus seiner Perspektive.
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