32 Punkte trennen Sergio Perez und Lewis Hamilton. 32 Punkte liegt Red Bull vor dem erneuten Meilenstein: Noch nie beendete das österreichische Team eine Formel-1-Saison als Erster und Zweiter in der Weltmeisterschaft. In Las Vegas könnte bereits die Vorentscheidung fallen. Der Druck lastet auf dem Mexikaner, Konkurrent Lewis Hamilton hat nichts zu verlieren.
Hamilton droht Perez: Kampf ist (nicht) vorbei
"Ich komme dich holen", droht Lewis Hamilton Sergio Perez in der Pressekonferenz. "Nein, um ehrlich zu sein, ist er zu weit weg." Anders als für Red Bull spielt das für den Mercedes-Piloten aber keine so große Rolle. Ob er nun Zweiter oder Dritter in der Fahrer-WM wird, sei auch schon egal. "Ich bin einfach dankbar, wo wir jetzt stehen."
"Wir hatten eine halbwegs anständige Saison. Viel besser als letztes Jahr!", so der Brite. Noch im Februar hätte er sich niemals gedacht, manchmal mit dem "dominantesten Auto seiner Ära" (O-Ton Hamilton) kämpfen zu können. Wenn schon nicht um P2 in der WM, dann um P2 in einzelnen Rennen.
Mercedes hofft auf erneutes Perez-Desaster
Denn: "Er braucht zwei Katastrophen und ich müsste immer Zweiter werden", gibt sich Lewis Hamilton im Kampf um den Vizeweltmeistertitel pessimistisch. Wobei: Auf manche Rennen von Sergio Perez in dieser Saison träfe dieser Ausdruck eventuell zu. Erst kürzlich war für Perez ausgerechnet bei seinem Heimrennen schon in Kurve eins Schluss.
52 Punkte sind in den letzten beiden Grands Prix (25 für den Sieg und zwei Punkte für die jeweils schnellste Rennrunde) noch zu vergeben. Das heißt: Falls Sergio Perez Las Vegas mit mindestens 26 Zählern Vorsprung verlässt, ist er fix Vizeweltmeister und Red Bull bereit für die nächste Party.
Sergio Perez: Erster Matchball muss nicht verwandelt werden
"Für mich ändert das nichts. Wir müssen uns auf uns selbst fokussieren und die beiden nächsten Wochenenden maximieren", erklärt Sergio Perez. Der sichere Vizeweltmeistertitel in Las Vegas: Nett zu haben, aber kein Muss. "Es ist wichtiger, dass wir uns darauf konzentrieren, die Saison gut zu Ende zu bringen."
Ein eventuell gutes Omen: Sergio Perez letzter Sieg war in Baku. Die Strecke in den Häuserschluchten von Aserbaidschan ähnelt mit seinen durch langsame Kurven und harten Traktionsbereichen verbundenen Geraden dem Las Vegas Strip. "Das spielt keine Rolle. Jedes Wochenende - selbst wenn wir jetzt zurück nach Baku gehen würden - ist anders", meint allerdings der Mexikaner.
Red-Bull-Performance in Las Vegas große Unbekannte
Eine neue Kategorie von anders ist der Strip. Auf der unbekannten Strecke ist Red Bull nicht unbedingt Favorit. "Das ist so ein Ort, wo du keine Ahnung hast, wie es laufen wird. Es ist ganz anders als der Rest des Jahres", meint Perez. Die große Challenge im kühlen Nevada: Die Reifen ins richtige Fenster zu bringen.
"Aber im Moment sind wir als Team gut unterwegs, wir haben es an den letzten Wochenenden nur nicht geschafft, das auch in den Ergebnissen zu zeigen", schätzt der 33-Jährige. "Wir sind auf einem guten Weg und schon viel näher an unseren Leistungen von Saisonbeginn dran." Zur Erinnerung: Perez gewann zwei der ersten vier Rennen, bevor er in Miami in sein Tief strudelte.
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