Die Formel 1 biegt in die zweite Station des letzten Tripleheaders der Saison 2023 ein. Max Verstappen und Red Bull sind eigentlich überall praktisch als Topfavorit gesetzt. Vor allem Singapur ist den Bullen jedoch eine Warnung. Doch auch das Rennen in Austin zeigte, dass diese Favoritenrolle nicht immer so eindeutig auch in einen Rennsieg umgemünzt werden kann.

So auch an diesem Wochenende? Max Verstappen warnt im Vorfeld des Rennens in Mexiko-Stadt, dass der 19. Grand Prix des Jahres eine ganze enge Kiste werden könnte. "Ich denke nicht, dass das unsere beste Strecke im Kalender ist", mahnt der Weltmeister. Sein Argument: "Wenn man sich das Fahrverhalten unseres Autos in diesem Jahr anschaut, dann sieht man, dass es mit langsamen Kurven und Kerbs nicht sehr gut umgehen kann."

Mexiko GP: Verstappen warnt vor Kerbs und langsamen Kurven

Diese Warnung kommt, obwohl Red Bull und Honda in den letzten Jahren die Höhenlage im Tal von Mexiko dominiert haben und Verstappen mit vier GP-Erfolgen der Rekordsieger auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez ist. Davon kann man sich aber nichts kaufen. "Jedes Jahr ist das Fahrverhalten des Autos etwas anders", so Verstappen.

"Wir können nicht davon ausgehen, nur weil wir in den letzten 4 oder 5 Jahren hier schnell waren, dass wir es dieses Jahr erneut sein werden. Die Autos verändern sich natürlich, auch mit den neuen Regeln, und unser Auto funktioniert ein bisschen anders als noch im letzten Jahr", sagt er. Den Motor-Vorteil durch das Honda-Aggregat der Bullen will er ebenfalls nicht überbewerten. Inzwischen seien alle Hersteller auch unter diesen Extrembedingungen auf einem ähnlichen Level.

Red Bull: Von wem droht Gefahr im Qualifying?

"Ich erwarte, dass es schwierig wird - vor allem auf einer Runde", führt der Red-Bull-Fahrer aus. Diese eine Runde ist aber besonders kritisch. Denn obwohl das Layout der Strecke eigentlich über lange Geraden verfügt, sind Überholmanöver äußerst schwierig zu bewerkstelligen. Aufgrund der Höhenlage und dem damit einhergehenden dünneren Luft fällt der Windschatten- und DRS-Effekt geringer aus. Die Kühlung wird auch schneller einmal zu einem Problem.

2022 jubelte Max Verstappen im Foro Sol, Foto: LAT Images
2022 jubelte Max Verstappen im Foro Sol, Foto: LAT Images

Red Bull ist also gewarnt. Dennoch ist Verstappen für den Sonntag nicht zu besorgt: "Im Renntrimm sind wir normalerweise ganz anständig, aber auf eine Runde erwarte ich einen ziemlich engen Kampf". Auf dem Zettel hat er dabei aber vor allem den gleichen Rivalen wie am vergangenen Wochenende. Aber: "Es ist nicht nur Mercedes, auch Ferrari und in letzter Zeit McLaren waren sehr stark über ein Runde", kalkuliert der Titelträger.

Die Nennform legt allgemein nahe, dass vor allem Mercedes in Mexiko viel zuzutrauen ist. Denn der W14 sollte dort deutlich weniger mit seinem etwas höheren Luftwiderstand zu kämpfen haben, als auf tiefer gelegenen Strecken. Außerdem zeigte der neue Unterboden schon in Austin eine verheißungsvolle Performance. Doch egal, wie es Verstappen auslegt: Seine Favoritenrolle wird er wohl trotzdem nicht so leicht ablegen können.