Red-Bull-Pilot Sergio Perez findet seit Monaten keinen Weg aus seinem Formtief. Sein letzter Sieg in der Formel 1 ist mittlerweile fast ein halbes Jahr her. Nach einem starken Saisonstart folgte eine Pleite nach der anderen für den Mexikaner, der an diesem Wochenende sein langersehntes Heimrennen bestreiten darf. Immerhin kam der 33-jährige beim vergangenen Rennen in Austin mit Platz 4 den Podestplätzen wieder ein Stück näher. Doch wie konnte Perez in dieses langanhaltende Formtief fallen? Red-Bull-Teamchef Christian Horner betreibt Ursachenforschung.

Horner: Miami GP der Knackpunkt für Perez

Die Formel-1-Saison 2023 begann gut für Sergio Perez. Von den ersten vier Rennen konnte er zwei gewinnen, war nach seinem Erfolg in Baku noch auf Augenhöhe mit Max Verstappen. Doch dann kam der Miami GP, bei dem es zunächst ebenfalls nach dem nächsten Erfolg aussah. Perez startete von der Pole Position, Teamkollege und WM-Rivale Verstappen nach einem verkorksten Qualifying nur von Platz 9. Es war angerichtet für Perez den dritten Saisonsieg einzufahren und die Führung in der Gesamtwertung zu übernehmen.

Doch daraus wurde nichts. Verstappen pflügte durch das Feld, fuhr eine andere Strategie als sein Teamkollege und zog zehn Runden vor Schluss mühelos am Mexikaner vorbei, der sich lediglich mit Platz 2 zufriedengeben musste. Von da an begann sich die Saison für Perez zu einem Debakel zu entwickeln. Im Qualifying in Monaco ein Rennen darauf schaffte es Perez nach einem Unfall nicht mal aus Q1, weitere enttäuschende Qualifying-Leistungen und Unfälle sollten folgen. Seit dem Rennen in Baku gelang Perez kein einziger Sieg mehr. Für Red-Bull-Teamchef Christian Horner war der Miami GP die Wurzel allen Übels.

"Die mentale Stärke spielt immer eine elementare Rolle", erklärte Horner. "Ich denke, ein entscheidender Moment in diesem Jahr war Miami. Checo hatte die zwei Rennen in Saudi-Arabien und Aserbaidschan gewonnen, man konnte sehen, dass sein Selbstbewusstsein groß war. Dass Max das Rennen dann gewonnen hat, obwohl er von Platz 9 gestartet ist und auf welcher Runde auch immer die Führung übernommen hat, das war mental ziemlich brutal für ihn, damit umzugehen."

Kampf um Platz 2 mit Hamilton: Fährt Perez um seine Zukunft?

Um den Gesamtsieg geht es für Sergio Perez in der Formel-1-Saison 2023 schon lange nicht mehr. Er sieht sich dagegen einem Kampf um Platz 2 gegen Lewis Hamilton ausgesetzt. Das Momentum sprach vor dem Großen Preis der USA für den siebenfachen Weltmeister. Selbst nach dem Rennen in Austin sah es zunächst danach aus, als würde Hamilton den Abstand auf Perez in der Fahrer-WM weiter verkürzen können.

Lewis Hamilton disqualifiziert! Was war am Mercedes illegal? (09:51 Min.)

Der Mercedes-Pilot kam auf Platz 2 ins Ziel, hätte sogar realistische Chancen auf den Sieg gehabt. Doch weil sich der Unterboden des W14 während des Wochenendes zu stark abnutzte, wurde Hamilton nach dem Rennen disqualifiziert. Perez, der das Rennen auf Platz 5 beendete, wurde dadurch nachträglich auf Platz 4 befördert. Anstatt eines Vorsprungs von lediglich 11 Punkten, hat Perez nun 39 Zähler Abstand auf den Drittplatzierten Hamilton und verschaffte sich im Kampf um Platz 2 wieder etwas Luft.

Bereits vor dem Katar GP, bei dem Hamilton ebenfalls keine Punkte sammeln konnte, kamen erste Gerüchte auf, dass Red Bull den Vertrag des Mexikaners bereits vor seinem eigentlichen Ende im Jahr 2024 auflösen könne, sollte Perez den zweiten Platz in der Fahrer-WM verlieren. Christian Horner dementierte das nach dem Rennen in Austin. "Es gibt keinerlei solcher Klauseln", sagte der Teamchef. "In diesem Auto, mit der Saison, die wir haben, wäre es fantastisch, wenn wir auf Platz 1 und 2 abschließen könnten. Aber es gibt keine Verpflichtung von Checo, dass er Zweiter werden muss, damit er nächstes Jahr unser Auto fährt."