Schlecht für Daniel Ricciardo, gut für Liam Lawson: Das verschobene Formel-1-Comeback des Australiers bedeutet ein Rennen mehr für den Neuseeländer. Eine Gelegenheit mehr, sich zu beweisen. Kurios dabei nicht der erneute Einsatz des Edelreservisten, sondern die Bekanntgabe und das Rennen in Katar.

Lawson: Irgendein Typ hat mich plötzlich angerufen

"Ich habe am Montag davon erfahren", erzählt Liam Lawson, wie er von seinem fünften Formel-1-Einsatz in Kenntnis gesetzt wurde. "Beim Mittagessen rief mich plötzlich eine fremde Nummer an. Mit Facetime, das hat mich sehr verwirrt. Das machen Leute doch normalerweise nicht."

AlphaTauri-Fahrer Liam Lawson
Liam Lawson erzielte in Singapur mit P9 seine ersten zwei Punkte in der Formel 1, Foto: LAT Images

Trotzdem hob der 21-Jährige ab. Am anderen Ende war nicht Doktor Helmut Marko, der plötzlich die neueste Technik für sich entdeckt hatte. "Ich sah dann nur Daniels Gesicht. Er sagte: Ich dachte, ich überlasse dir noch ein Wochenende", erzählt er. Sehr zu Freuden des Kiwis: "Es ist großartig, wieder zurück zu sein, und noch ein Wochenende im Auto zu haben."

Lawson hoffte schon in Japan auf verspätete Ricciardo-Rückkehr

Eine leise Vorahnung hatte der AlphaTauri-Pilot allerdings schon. "Um ehrlich zu sein, sah es bereits in Japan so aus, als würde vermutlich ich zum Einsatz kommen. Natürlich habe ich es nicht automatisch angenommen, aber mich normal vorbereitet, so als würde ich wie immer fahren", so Lawson. Nachsatz: "Natürlich ist es etwas anderes. Ich möchte sehr gerne Vollzeit hier sein, aber ich versuche, das Beste daraus zu machen."

AlphaTauri 2024: Hätte Lawson ein F1-Cockpit verdient gehabt? (18:21 Min.)

Ein Rennen Aufschub für den Youngster, in Austin sieht dann alles wirklich nach einem Ricciardo-Comeback aus. Dann geht es für Lawson zurück in die Super Formula, und in die Reservisten-Rolle. Wie 2024. "Das wird alles gerade diskutiert und geplant. Ich werde als Ersatzfahrer an allen Formel-1-Rennen an der Strecke sein, und im Simulator sitzen. Viel mehr weiß ich bis jetzt noch nicht", ist er selbst noch unsicher, was genau ihn im nächsten Jahr erwartet.

Endgegner Katar: Sprint und schwierige Strecke

Zuvor steht noch das Rennen auf dem Lusail International Circuit als erneuter Härtetest an. Eine herausfordernde Strecke (inklusive Killer-Kerbs), auf der Lawson noch nie gefahren ist und die er bislang nur vom Simulator kennt. Als Schwierigkeits-Bonus als Sprintwochenende. "Es wird sicherlich tough. Mein erster Sprint, mit viel weniger Trainingszeit", so Lawson. "Aber ich bin froh, dass ich das vor meinem Rücktritt noch erleben darf."