Nach seinem Mittelhandbruch beim Training in Zandvoort hatte AlphaTauri-Pilot Daniel Ricciardo eigentlich ein Comeback am kommenden Wochenende des Katar-GP angestrebt. Dieses kommt aber nicht zustande. Für das Wüstenrennen bestätigte die Scuderia erneut Ersatzfahrer Liam Lawson neben Stammpilot Yuki Tsunoda.

Ricciardo selbst hat sich zur Verschiebung seiner Comeback-Pläne noch nicht geäußert. Das Team betonte aber stets, dass er erst bei einer vollständigen Heilung seiner Hand zurückkommen werde. Für Katar ist dieser Heilungsprozess offenbar noch nicht weit genug fortgeschritten. Es ist nun von einer Rückkehr beim Rennen in Austin auszugehen, welches zwei Wochen nach dem Auftritt in Losail stattfindet.

Portrait von Liam Lawson (AlphaTauri) vor dem Formel-1-Rennen in Singapur 2023.
Liam Lawson wird auch in Katar für AlphaTauri fahren, Foto: Red Bull Content Pool

Damit kommt Liam Lawson zu seinem fünften Formel-1-Rennen in Folge. Der Neuseeländer hat Yuki Tsunoda, auch aufgrund von großem Pech des Japaners, bisher in allen vier Rennen seiner noch kurzen F1-Karriere schlagen können. In Singapur holte er mit Platz 9 das bisher beste Saisonergebnis von AlphaTauri. In Katar wird der Rookie nun aber mit einer doppelten Herausforderung konfrontiert. "Es ist ein Sprint-Wochenende, und das macht es ziemlich knifflig, besonders in meiner Situation. Ich bin hier noch nie gefahren. Der Start in das Sprint-Wochenende wird also besonders schwierig", betonte der Neuseeländer in Bezug auf das doppelte Neuland für ihn.

Lawson will sich erneut für Stammcockpit empfehlen

Da er nur ein Training zur Verfügung hat, sieht Lawson eine große Aufgabe auf ihn zukommen: "Ich habe bisher nicht viele Strecken wie diese gesehen, denn es gibt nur eine langsame Kurve auf der gesamten Strecke. Der Rest ist nur vierter, fünfter, sechster, siebter Gang, also denke ich, es wird spannend zu fahren sein. Da es nur ein Freies Training gibt, müssen wir Fahrer wissen, wo wir uns verbessern können, denn in der Nacht, wenn es viel kühler ist, wird es schneller werden. Wir müssen genau wissen, wie wir alles aus dem Auto herausholen können. Ich erwarte, dass es härter wird als die Rennen, die wir zuletzt gefahren sind."

AlphaTauri 2024: Hätte Lawson ein F1-Cockpit verdient gehabt? (18:21 Min.)

Ungeachtet dessen will der 21-Jährige weiterhin die Chance nutzen, sich zu präsentieren. Er möchte eine Antwort darauf geben, dass er für 2024 'nur' die Rolle des Ersatzfahrers erhalten hat: "In Japan wurde bekannt, dass ich im nächsten Jahr wieder als Reservefahrer fungieren werde. Natürlich ist es mein Ziel, Vollzeit in der Formel 1 zu fahren. So enttäuschend das auch ist, es ist immer noch mein Ziel, und jetzt geht es darum, dafür zu sorgen, dass ich das in Zukunft erreichen kann. Im Moment habe ich noch die Möglichkeit, etwas zu zeigen, und ich werde versuchen, das Beste daraus zu machen." Katar könnte das vorerst letzte Formel-1-Rennen für ihn sein. Danach geht es für Lawson wieder in die japanische Super-Formula, eine Ricciardo-Rückkehr vorausgesetzt. Dort findet das Saisonfinale in Suzuka parallel zum F1-Wochenden in Mexiko statt.