Jeder Formel-1-Fan weiß: Wenn bei einem Rennen plötzlich die Anzeige für einen Funkspruch auf dem Bildschirm auftaucht, könnte es interessant werden. Einblicke in die Strategie, Probleme mit dem Auto oder verbaler Frustabbau - Gründe für einen Funkspruch gibt es viele. Dabei schlagen manche Aussagen am Teamradio größere Wellen als andere. Nach dem Japan-GP war es Fernando Alonsos Funk-Aufreger, der in den Medien besonders viel Aufmerksamkeit auf sich zog. Der Aston-Martin-Pilot selbst hat dafür überhaupt kein Verständnis.
"Ihr habt mich den Löwen zum Fraß vorgeworfen mit diesem frühen Stopp. Unglaublich!". So ließ Alonso in der 20. Runde in Suzuka am Boxenfunk seinem Ärger Luft. Gleich nach dem Rennen versuchter der Asturier seine Aussage zu relativeren. Die internationale Bildregie sei schuld an der harten Tonalität. Damit gelang es ihm jedoch nicht, die zahlreichen Berichte rund um seinen Funkspruch einzubremsen. Fast zwei Wochen später ärgert sich Alonso nicht mehr über die vermurkste Strategie seines Teams, sondern über das Drama, das um seine Aussage am Funk gesponnen wurde.
"Ich habe kein Problem damit, dass die Funksprüche öffentlich sind", stellt Alonso klar. "Doch was Suzuka betrifft, war es schwer, die Medien zu verstehen. Auch jetzt noch. Letzten Montag wurde auf Motorsport.com immer noch über meinen Funkspruch berichtet. Das war eine ganze Woche nach Suzuka", regt sich der Aston-Martin-Pilot auf.
Alonso verärgert: 99% verstehen Funksprüche nicht
Wieso seine Aussage am Boxenfunk beim Japan-GP Diskussionen ausgelöst hat, kann Alonso nicht nachvollziehen. "Ich war nach meinem Stopp im Verkehr und war darüber etwas überrascht", so der Asturier. "Ich weiß nicht, was negativ daran ist, das mit meinem Team zu besprechen."
Ohnehin sei es schwierig für Zuseher und Medien Funksprüche richtig einzuordnen. "Außenstehende haben keine Informationen darüber, wie das Wochenende läuft", so Alonso. "Sie wissen nicht, was wir morgens am Sonntag besprechen, was wir dann noch in der Startaufstellung besprechen."
Genau diese teaminternen Besprechungen sollen in Japan zum Aufreger am Funk geführt haben. "Wir haben stets gesagt, dass wir nicht zu früh in die Box fahren wollen, da wir sonst mit unserer geringen Pace auf den Geraden in den Verkehr kommen und dann festsitzen würden", erklärt Alonso.
Als dies dann genau so geschah, machte der Aston-Martin-Pilot seinen Frust öffentlich. Kontext kann die Bildregie der Formel 1 jedoch nicht liefern. "Wenn man dann den Funkspruch hört, verstehen 99% der Leute die Komplexität und die Reife hinter den Kommentaren nicht", ärgert sich der F1-Veteran.
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