Carlos Sainz gewinnt in Singapur und ist damit nach 15 Rennen der erste nicht Red-Bull-Sieger. Der Spanier holt den ersten Ferrari-Sieg 2023 in einer langen Hitzeschlacht gegen die beiden Mercedes-Piloten. Sainz nutzte Lando Norris und DRS-Spielchen gegen die Konkurrenz als Schlüssel zum Erfolg, und ist besonders stolz auf die Leistung seines Teams.
Sainz: Gebe Norris später einen Drink aus
Von der Pole-Position aus startend hatte Sainz schon von Rennbeginn an, den wichtigsten Faktor für einen Sieg in der Nacht von Singapur auf seiner Seite, die Track Position. Das gesamte Rennen erlaubte sich der Spanier keinen Fehltritt und hielt dem dauerhaften Druck seiner Konkurrenten stand. Insbesondere gegen Ende des Rennens wurde es jedoch noch einmal eng.
Bis Runde 45 schien die Frage um den Sieg schon fast geklärt. Sainz hielt das Feld hinter sich eng beisammen, doch die Pace der Autos war so dicht beieinander, dass niemand eine Attacke auf den kurzen Geraden in Singapur starten konnte. Erst rund 17 Runden vor Schluss bekam der Kampf um die Spitzenposition eine neue Facette.
George Russell und Lewis Hamilton stoppten in Runde 45. Russell lag rund 13 Sekunden hinter Charles Leclerc, der seinerseits vier Sekunden hinter Sainz lauerte. Hamilton kam weitere fünf Sekunden hinter seinem Teamkollegen wieder auf die Strecke.
"Zu Beginn war ich nicht besonders nervös, weil ich mich so gefühlt habe, als hätte ich für die letzten Runden noch einiges an Pace in der Hand. Aber sobald ich angefangen habe zu pushen, hat auch der Reifenverschleiß eingesetzt", berichtet Sainz.
"Es hat mich dann überrascht, wie schnell die Mercedes an Charles vorbeigekommen sind und auf mich aufgeholt haben. An diesem Punkt musste ich die Strategie etwas ändern", verrät der Spanier.
Sainz' Trumpfkarte: Lando Norris, den er hinter sich im DRS-Fenster hielt, sodass die heranstürmenden Mercedes-Piloten auf der Geraden keinen Weg am McLaren vorbei fanden.
"Ich wusste, wenn George und Lewis Lando überholen würden, wird es knapp für mich. Wenn der Abstand bei 1,3 bis 1,5 Sekunden war, habe ich etwas langsamer gemacht. ", erklärt der Spanier seine Strategie gegen Ende des Rennens.
"Das hat ihm seinen zweiten Platz gerettet und mir bei meinem Sieg geholfen. Heute Abend können wir uns gegenseitig einen Drink ausgeben", freut sich Sainz über die Zusammenarbeit mit seinem Ex-Teamkollegen.
Sainz lobt Ferrari: Keinen Fehltritt geleistet
Doch nicht nur Sainz lieferte in Singapur ab. Das in den vergangenen Jahren viel kritisierte Ferrari zeigt ebenfalls ein bezüglich Sainz fehlerfreies Rennen.
"Wir müssen extrem stolz auf das Wochenende sein. Wir hatten dieses Jahr eine Chance zu gewinnen, und das war hier in Singapur und das haben wir geschafft", lobt Sainz das Team.
"Wir haben uns keinen einzigen Fehltritt geleistet. Wir sind ruhig geblieben, haben unseren Plan und unsere Strategie durchgezogen. Wir mussten mit dem Reifenverschleiß, dem DRS und Boxenstopps spielen, aber haben alles unter Kontrolle gehalten und den Sieg nach Hause gebracht."
Doch das Lob ist nicht nur einseitiger Natur. Auch Teamchef Frederic Vasseur ist zufrieden mit seinem Schützling. "Ich bin sehr zufrieden mit Carlos und dem Team. Singapur war auf dem Papier nicht unser bestes Rennen. Carlos hat das ganze Rennen und Wochenende kontrolliert und abgeliefert."
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