Die Frage nach der Aston-Martin-Fahrerpaarung 2024 stand zwar zu keinem Zeitpunkt ernsthaft im Raum, dennoch war die Zukunft von Lance Stroll in den letzten Wochen aufgrund enttäuschender Leistungen und dem Vorwurf des mangelnden Einsatzes in Frage gestellt worden. In Monza beendete Aston-Martin-Teamchef Mike Krack sämtliche Spekulationen über die Zukunft seines Schützlings und bestätigte, dass der Kanadier im nächsten Jahr in seine sechste Saison mit dem Team gehen wird. Angesprochen auf die Gerüchte antwortete der Luxemburger eindeutig: "Wir führen keine Debatte darüber [Stroll zu entlassen]. Nächstes Jahr werden wir mit beiden Fahrern gut auskommen."

Vorwürfe in der Sommerpause: Fehlt Lance Stroll die Motivation?

Dass Lance Strolls Formel-1-zukunft überhaupt zur Debatte stand, basierte auf Äußerungen des britischen Formel-1-Kommentators David Croft. Dieser hatte in einem Podcast dem Kanadier seit seinem Verletzungs-Comeback in Bahrain mangelnde Motivation unterstellt und einen potenziellen Karriere-Wechsel zum Tennissport gemutmaßt.

Lance Stroll beim Tennis spielen in Melbourne
Spekulationen beendet: Stroll wechselt nicht die Sportart, Foto: LAT Images

"Er [David Croft] hatte Anfang August wahrscheinlich schon ein paar Bier getrunken, saß gemütlich auf der Couch und dachte darüber nach, wie gut mein Tennis wohl ist", scherzte Stroll über die Gerüchte in der Sommerpause. "Das war schon ein echt schräges Gerücht. Ich habe keine Ahnung, wo er das herhat." Und weiter: "Ich habe noch nie darüber nachgedacht, eine Tenniskarriere zu starten. Ich möchte weiter Rennen fahren. Das ist das, was ich liebe."

Auch sein Chef verteidigt Stroll und seine in Frage gestellte Motivation: "Ich denke, wir haben in den letzten Wochen einen sehr hart arbeitenden Fahrer gesehen. Er versucht, jedes einzelne Detail zu analysieren, wo er sich verbessern kann. Er fährt viel im Simulator."

Stroll vs. Alonso: Wann sind beide auf Augenhöhe?

Etwaige Gerüchte um Strolls Zukunft kommen auch daher, dass Strolls Vertragslaufzeiten, im Gegensatz zum überwiegenden Rest der Formel 1, ein gut gehütetes Geheimnis bleiben. Derzeit geht die Formel-1-Welt weiterhin davon aus, dass so lange Strolls Vater Lawrence das Team weiterhin mehrheitlich besitzt, auch der Vertrag seines Sohnes in Stein gemeißelt ist. Am Anfang der Saison gab sich dieser zuversichtlich, dass sein Sohn Lance bis zum Ende der Saison auf Augenhöhe mit dem zweifachen Weltmeister Fernando Alonso sein wird. Die derzeitige Lücke in der WM-Wertung von 121 Punkten spricht allerdings klar dagegen.

Fernando Alonso und Lance Stroll sind in dieser Saison weit voneinander entfernt, Foto: LAT Images
Fernando Alonso und Lance Stroll sind in dieser Saison weit voneinander entfernt, Foto: LAT Images

"Es ist keine deutliche Lücke der Leistung, es ist eine deutliche Lücke der Punkte. Das ist ein wichtiger Unterschied", rechtfertigte Mike Krack den Punkteabstand zwischen den beiden Aston-Martin-Piloten. "Ich denke, er kann genauso gut wie Fernando sein. Wir haben es letztes Jahr gesehen, da hatten wir die gleiche Diskussion, als Sebastian [Vettel] zum Team gestoßen ist. Das ist ziemlich gut gelaufen. Ich sehe keinen Grund, warum es nicht wieder so laufen könnte."

Einen klaren Rahmen für einen zufriedenstellenden Abstand definiert der Teamchef allerdings auch: "Generell gibt es zwischen Fahrern eine Lücke, die ich würde nicht sagen normal, aber umstandsabhängig ist. Manchmal hat einer der Fahrer viel Verkehr, mal hat der eine Probleme in einer Kurve. Im Normalfall sind die Fahrer innerhalb drei Zehntel voneinander."