Auf den Horror-Start folgte die Aufholjagd. Lewis Hamilton kämpfte sich von zwischenzeitlich Position 20 auf Position 6 vor. Bei Ferrari-Pilot Carlos Sainz endete die Aufholjagd. Was wäre ohne das Regen-Fiasko bei Mercedes drin gewesen? Hamilton sieht selbst Klassenprimus Max Verstappen nicht außer Reichweite.

Hamilton: Hätten Verstappen herausfordern können

"Es hat ziemlich Spaß gemacht. Heute war ein tolles Beispiel, nie aufzugeben", freut sich Hamilton trotz "nur" Platz sechs über sein Rennen. Schon in den ersten Runden traf Mercedes die strategisch falsche Entscheidung.

Die Silberpfeile ließen ihre beiden Piloten trotz Regen in den ersten Runden mit Slicks auf der Strecke. Hamilton und Russell verloren Positionen. Hamilton lag zwischenzeitlich sogar auf Platz 20. Teamchef Toto Wolff bezeichnete die Strategie nachträglich als "monumentalen Fehler."

"Dann war es im Regen schlecht - auch die Entscheidung draußen zu bleiben. An einem gewissen Punkt war ich letzter, das war frustrierend. Aber ich habe einen kühlen Kopf bewahrt und habe ein paar tolle Überholmanöver gezeigt", resümiert der Brite. Von Platz 20 aus ging es nur noch vorwärts. Zur Rennmitte lag Hamilton bereits auf Platz zehn, und wäre nach einem Stopp seitens Perez gegen Ende des Rennens sogar auf Platz fünf vorgerückt.

Die von der Rennleitung bekannt gegebene neue Reihenfolge für den Restart machte ihm allerdings einen Strich durch die Rechnung. Hamilton startete den letzten Teil des Rennens von Platz sechs und blieb auch dort. Grund: Carlos Sainz.

Zweikampf zwischen Carlos Sainz Junior und Lewis Hamilton
Lewis Hamilton fand keinen Weg an Carlos Sainz vorbei, Foto: LAT Images

"Er war ziemlich langsam, um ehrlich zu sein, nur auf den Geraden war er schneller. Aber man kann nur mit DRS überholen", so Hamilton. Eben jenes DRS fehlte in den Mischbedingungen Zandvoorts natürlich. So sammelte der Mercedes-Pilot in Zandvoort acht Zähler. Doch wie viele Punkte wären ohne die falsche Mercedes-Strategie drin gewesen?

"Ich denke, meine Pace hätte für ein Podium gereicht", so Hamilton. Der Brite ging jedoch noch weiter. "Es gab Zeitpunkte heute, an denen ich so schnell wie Max war. Ich glaube, meine theoretische schnellste Runde war schneller", verriet Hamilton.

Immerhin: McLaren-Pilot Lando Norris überholte Hamilton aus eigener Kraft auf der Strecke, trotz weniger Überholmöglichkeiten. Auch die Aufholjagd von Platz 20 auf Position 6 spricht für eine gute Pace. "Ich sage nicht, dass wir Max hätten schlagen können. Es ist alles schön, wenn man es so sieht", relativiert der Brite. Dennoch zeigt die Aufholjagd eine gute Mercedes-Pace.

Hamilton mit Monza-Sorge

Schon nächstes Wochenende wartet das Autodromo di Monza auf Lewis Hamilton und Monza. Die vermutlich schnellste Strecke des Kalenders, mit sehr vielen Geraden. Ein Nachteil für die Silberpfeile? Schließlich gehört die Höchstgeschwindigkeit nicht zu den Stärken des W14.

"Das Auto war nicht fürchterlich, aber wir haben definitiv noch Arbeit vor uns. Wir haben immer noch viel Luftwiderstand auf den Geraden. Um so schnell zu sein wie Max, haben wir definitiv noch Dinge, an denen wir arbeiten müssen", weiß Hamilton. Mercedes-Teamchef Toto Wolff hingegen traut sich weniger an eine Prognose. "Wer weiß. Hier war es gut für uns, aber das Ergebnis war richtig schlecht, jetzt schauen wir, was wir in Monza machen können."