Die Formel 1 boomt auf der gesamten Welt. Ob in Amerika, Asien oder den meisten europäischen Ländern. Die Quoten und das Interesse steigen. Nur in Deutschland ist das Interesse an der Formel 1 rückläufig. Mittlerweile hat das Heimatland von Michael Schumacher kein Formel-1-Rennen mehr - und frei empfangbar sind nur wenige Rennen. Die TV-Quoten sinken immer weiter. Günther Steiner sieht das eigentliche Problem jedoch nicht nur bei der Formel 1, sondern auch bei den deutschen Zuschauern.
Steiner: Deutsche sind nicht an Pay-TV gewöhnt
Vor allem durch die Netflix-Serie Drive to Survive hat die Formel 1 in Amerika und generell der jüngeren Zielgruppe Anklang gefunden. Bei jedem Grand Prix steigen die Verkaufszahlen, Deutschland jedoch hat in Zeiten des Formel-1-Booms nicht einmal einen eigenen Grand Prix.
"Jetzt müssen wir schauen, dass wir in Deutschland auch so eine Fanbasis bekommen wie die Holländer", findet Günther Steiner. Der Formel-1-Hype im Nachbarland Deutschlands ist ungebrochen. Der Grund: Weltmeister Max Verstappen.
"Die haben viele junge Leute, die Formel 1 schauen, auch in Amerika, die ganze Welt. Nur in Deutschland tun wir uns schwer, was sehr schade ist, denn Deutschland war immer ein Formel-1-Land."
Mit Nico Hülkenberg bleibt zwar zumindest noch ein deutscher Fahrer, doch ein Fahrer auf dem Niveau und der Bekanntheit eines Max Verstappen ist der Emmericher nicht. Mit Haas kämpft der Deutsche derzeit je nach Strecke um die letzten Punkteränge. "Ich trage ja dazu was bei! Ich bringe den Fahrer", erklärt Steiner. "Ein Rennen wäre aber schon schön. Aber da muss man mit der Deutschen Industrie und Politik sprechen, nicht mit mir."
Dazu kommt: Seit Sky die Rechte für die Formel-1-Rennen allein für sich erworben hat, sind nur wenig Rennen noch frei empfangbar zu sehen. Ist also auch die TV-Landschaft an dem Rückgang des Formel-1-Interesses in Deutschland schuld?
"Oder, die Leute, die nicht für Sky bezahlen wollen, sind das Problem. Ich würde es so sagen: Es ist sicher ein Problem, denn der deutsche Zuschauer ist nicht gewohnt für das Fernsehen zu bezahlen", findet Steiner.
"Da kommen mehrere Faktoren zusammen", erklärt der Haas-Teamchef. "Zum einen, dass Deutschland kein Land ist, in dem Pay-TV gefragt ist, weil der Inhalt vom freien Fernsehen in Deutschland sehr gut ist, muss ich sagen."
"Deswegen: Wozu soll ich bezahlen, wenn das Freie, was ich bekomme, auch gut ist? Dann kommt der Inhalt und dann, logischerweise müssen die Leute auch sagen: Ich will das schauen und ich gebe auch Geld dafür aus."
Steiner nimmt Sky in die Pflicht
Steiner sieht damit nicht nur die Deutschen in der Pflicht, sondern auch Rechteinhaber Sky. "Da muss man aber sehen, wenn man etwas verkauft, dass es attraktiv genug ist, dass die Leute Geld dafür bezahlen. Das muss man auch schauen. Es gibt da mehrere Sachen. Ich will aber definitiv nicht sagen, dass es schlecht ist."
"Ich glaube, das ist ein Mix, wo man irgendwo die Magie finden muss, sodass es funktioniert. Und ich würde sagen, man muss eher junge Leute motivieren das zu tun, denn die sind eher geneigt für etwas, das gut ist, zu bezahlen.
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