Die Formel 1 absolvierte am vergangenen Wochenende den Großen Preis von Italien in Monza. Drei Teams blieben allerdings noch einige Tage in Italien: Alpine, Red Bull und Ferrari. Für die drei Werksteams standen noch jeweils Reifentests mit Pirelli auf dem Programm.

Der italienische Einheitslieferant testete dabei am Dienstag und Mittwoch an zwei verschiedenen Standorten. In Monza wurden mit Red Bull und Alpine Trockenreifen für die Formel-1-Saison 2025 getestet, während in Fiorano die beiden Ferrari-Piloten jeweils einen Tag lang mit der Entwicklung von Regen- und Intermediate-Reifen beschäftigt waren.

Neue Formel-1-Reifen: Dazu dient der Monza-Test

Pirelli-Motorsportchef Mario Isola erklärte die Absichten hinter den Tests: "Unser Ziel in diesen zwei Tagen war es, einige Entscheidungen für das nächste Jahr zu treffen, aber auch an der langfristigen Zukunft zu arbeiten." Es ist offiziell noch unklar, ob Pirelli ab 2025 weiterhin die Reifen an die Königsklasse liefern wird, da die Ausschreibung noch nicht abgeschlossen ist. Die Italiener gelten als Favorit den Zuschlag zu erhalten, doch seit einigen Wochen stocken die Verhandlungen zwischen der FIA und dem Reifenhersteller aus Mailand.

Dennoch lag ein Hauptfokus des Tests in Monza darauf, weiterhin Trockenreifen zu testen, die keine Heizdecken benötigen. "Wir haben nicht so viele Gelegenheiten, auf der Strecke zu testen, also müssen wir jede einzelne nutzen", so Isola. Für 2024 wurde ein Vorstoß zur Abschaffung der Reifendecken abgelehnt, darüber hinaus ist aber nach wie vor ein Umstieg angedacht.

Pierre Gasly fährt seinen Alpine A523 beim Pirelli-Reifentest in Monza.
Alpine und Red Bull testeten in Monza Trockenreifen, Foto: Pirelli F1

Der Test in Monza wurde als Ersatz für die Testfahrten in der Sommerpause in Spa durchgeführt. Diese gingen zwar wie geplant am 1. und 2. August über die Bühne, doch aufgrund der Witterungsverhältnisse konnten dort nur Regenreifen getestet werden und die Trocken-Prototypen kamen nicht zur Verwendung.

Regen-Test auf der Ferarri-Heimstrecke

An den Regenreifen wurde wetterunabhängig in Fiorano weiter gefeilt. Ermöglicht wird das dadurch, dass die Heimstrecke der Scuderia mit Sprinkleranlagen ausgestattet ist und somit automatisch bewässert werden kann. "Wir wissen, dass wir die Regenreifen verbessern müssen", kündigte Isola am vergangenen Wochenende in Monza ein Hauptziel dieses Tests an.

Dabei ging es auch darum, um das Reifenverhalten zwischen Spa und Fiorano abzugleichen. In Spa wirkt eine hohe Belastung auf die Reifen, während Fiorano eher eine geringere Herausforderung an die Reifen stellt. Außerdem verfolgte Pirelli noch ein zweites Ziel. "Wir müssen die Entwicklung der Intermediates ohne Heizdecken für nächstes Jahr zu Ende bringen", sagte Isola.

"Mit fast 3000 gefahrenen Kilometern - 2922 um genau zu sein - konnten wir eine Reihe von Dingen ausprobieren", zog Isola ein positives Fazit zu den beiden Testtagen. In Monza spulte Red-Bull-Pilot Sergio Perez am Dienstag insgesamt 119 Runden ab, während Esteban Ocon einen Umlauf weniger hinlegte. Am Mittwoch war ausschließlich Alpine auf der GP-Strecke in der Lombardei im Einsatz. Pierre Gasly fuhr dabei 122 Runden. In Fiorano drehte Carlos Sainz am ersten Testtag 153 Runden und Charles Leclerc an Tag 2 130 Runden.