McLaren war die große Überraschungsmannschaft der letzten Wochen. Seit dem Großen Preis von Österreich ist das britische Traditionsteam wie ausgewechselt: Auf einen hoffnungserregenden vierten Platz in Österreich folgte ein sensationelles Podium von Lando Norris in Silverstone.

Sensationell auch deshalb, weil der zweite Platz des Briten ohne Schützenhilfe zustande kam, sondern der McLaren-Pilot aus eigener Kraft diesen Rang einnehmen konnte. Oscar Piastri verpasste das Podest im selben Rennen nur aufgrund von Safety-Car-Pech.

Formel-1-Training in Ungarn: Norris verpasst Bestzeit knapp

In Ungarn könnte das McLaren-Märchen weitergehen, zumindest wenn es nach dem Ergebnis des zweiten Trainings geht. Norris landete nur wenige Tausendstelsekunden hinter Charles Leclerc auf der zweiten Position. Doch das Resultat muss mit Vorsicht genossen werden. Denn aufgrund der neuen Reifenverteilung, welche die FIA am Hungaroring austestet, war das Bild von FP2 ziemlich zerfahren.

Norris gab sich vorsichtig optimistisch: "Wir sind in einer annehmbaren Position. Sowohl unsere Shortrun- als auch unsere Longrun-Pace sah gut aus und wir hatten von Anfang an eine gute Balance". Wie schon in Silverstone überzeugte das Auto in den schnellen Kurven. Norris betonte aber, dass sich in den langsamen Ecken nach wie vor Schwächen offenbaren: "In Kurve 1, Kurve 12 und der vorletzten Kurve hatte ich ziemlich Probleme", gestand der Brite.

Oscar Piastri: Unterboden-Schaden kostet Trainingszeit

Norris' Teamkollege Oscar Piastri konnte im Training nur elf Runden hinlegen und landete auf der 19. Position. Piastri musste aufgrund eines Unterboden-Schadens während FP2 viel Zeit an der Box verbringen. "Ich kam in Kurve 11 etwas weit und beschädigte dabei meinen Unterboden so stark, dass wir ihn austauschen mussten", erklärte der Australier diesen Schaden.

Obwohl Piastri vor dem Ende des Trainings wieder auf die Strecke geschickt werden konnte, ging sich ein schneller Versuch nicht mehr aus. Doch auch er zeigte sich optimistisch: "Ohne diesen Zwischenfall sah es ziemlich gut aus. Ich hätte natürlich gerne ein paar Runden mehr gemacht, aber wir befinden uns in einer anständigen Position", so Piastri.

McLaren-Teamchef drückt Erwartungen: Punkte das Ziel

Das wahre Bild wird sich erst am Samstag und Sonntag zeigen. McLaren-Teamchef Andrea Stella glaubt nicht, dass das Team an die Erfolge aus den letzten beiden Rennen anschließen kann. Dafür ist das Streckenlayout in Budapest verantwortlich und möglicherweise auch das Wetter. Diese beiden Faktoren seien McLaren in Spielberg und Silverstone noch entgegen gekommen.

"Hier in Ungarn kann sich ein viel realistischeres Bild bieten, und zwar aufgrund des Streckenlayouts und da es am Sonntag sehr heiß sein könnte", sagte Stella. Seine Zielvorgabe für das Rennen: "Wir sind glücklich, wenn wir um solide Punkte mitkämpfen können. Das bedeutet unter diesen Bedingungen aber immer noch, dass wir mit Aston Martin oder Ferrari kämpfen müssen", so der Italiener. Die erste Zielsetzung gilt allerdings schon für den Samstag: Im Qualifying will das Team aus Woking den Q3-Einzug schaffen. Den ganzen Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Ungarn gibt es hier im Liveticker.