Mercedes befindet sich nach dem zweiten freien Training irgendwo im Nirgendwo. Mit Platz 16 und 20 würden es die beiden Briten im Qualifying nicht einmal aus Q1 herausschaffen. Grund zur Sorge? Lewis Hamilton und George Russell setzen auf die Setup-Entwicklung im Laufe des Wochenendes. Dazu macht eine in Ungarn erstmals eingeführte Reifenregel den Silbernen einen Strich durch die Rechnung.

Lewis Hamilton hadert mit W14 und Reifenformat

Der siebenfache Weltmeister landete nach dem letzten Platz im ersten Training in der zweiten Freitags-Session auf Rang 16. Im Gegensatz zur ersten Session des Wochenendes konnte Hamilton zwar am Nachmittag mehrere gezeitete Runden drehen, das aber nur auf einem alten, gebrauchten Medium-Reifen aus dem ersten Training. So konnte der Mercedes-Pilot auch keine repräsentative schnelle Runde drehen.

Grund dafür ist das erstmals in Ungarn eingeführte Qualifying-Format der Formel 1. Statt 13 stehen den Teams über das Wochenende hinweg nur 11 Sätze an Pneus zur Verfügung. Um das Reifensparen zu ermöglichen, dürfen die Teams in Q1 nur harte und in Q2 nur Medium-Reifen verwenden. Ein Format, das jedoch auch zur Folge hat, dass die Teams Reifen sparen, wo es nur geht - auch in den freien Trainings.

"Es ist keine tolle Änderung", findet Lewis Hamilton. "Dadurch fahren wir einfach nur weniger, das ist nicht ideal. Wir sollten den Fans keine Zeit der Autos auf der Strecke wegnehmen", so der Rekordsieger der Königsklasse.

Doch nicht nur die alten Reifen machten dem Briten Probleme. Auch der Mercedes W14 erwies sich einmal mehr als nicht sonderlich angenehmer Formel-1-Bolide. "Das Auto ist schlecht", resümiert der Brite nüchtern. Das Wochenende abschreiben will der Rekordsieger auf dem Hungaroring allerdings noch nicht.

"Wir arbeiten über Nacht am Setup und morgen wird es hoffentlich besser. Letztes Jahr hat es sich zu Beginn des Wochenendes auch nicht gut angefühlt und wir haben das dann mit einigen Setup-Änderungen beheben können", erinnert sich Hamilton.

Im vergangenen Jahr fuhr der Brite trotz Startplatz sieben noch auf Platz zwei. George Russell sicherte sich am Samstag sogar die erste Pole seiner Formel-1-Karriere.

Russell hofft auf Mercedes-Entwicklung

Der Polesetter des vergangenen Jahres beendete den Trainingsfreitag auf dem letzten Platz. So kritisch wie sein Teamkollege sieht er den eigenen Boliden jedoch nicht. "Es hat sich jetzt nicht zu schlecht angefühlt, um ehrlich zu sein. Wir hatten natürlich verschiedene Programme", weiß der Brite.

"Wir haben auch gebrauchte Reifen von FP1 genutzt, also ist es auch keine gute Repräsentation des Kräfteverhältnisses. Wir werden tendenziell besser, je länger das Wochenende andauert und haben selbst in dieser Session einige interessante Dinge gelernt", so Russell.

In Spanien beispielsweise erlebten die Silbernen einen ähnlich schlechten Freitag, konnten den Misserfolg zwei Tage später aber in ein Doppelpodium ummünzen. "Wir kriegen die Reifen nicht richtig ins Fenster. Egal ob mit wenig oder viel Sprit. Wir müssen das verstehen. Es war nicht unser bester Tag, aber es ist nicht der erste Rückschlag an einem Freitag, Samstag und Sonntag sind wir normalerweise besser", hofft der 25-jährige Mercedes-Pilot. Den ganzen Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Ungarn gibt es hier im Liveticker.

Formel 1 Ungarn 2023: Der Zeitplan

  • Freitag:
    13:30 Uhr - 14:30 Uhr: 1. Freies Training
    17:00 Uhr - 18:00 Uhr: 2. Freies Training
  • Samstag:
    12:30 Uhr - 13:30 Uhr: 3. Freies Training
    16:00 Uhr - 17:00 Uhr: Qualifying
  • Sonntag:
    15:00 Uhr: Rennen (70 Runden)

Alle Infos zu den TV-Zeitplänen der Formel 1 von Sky, ServusTV und Co. gibt es hier in der Übersicht.