Heimrennen in Silverstone, auf P6 qualifiziert, optimistisch für das Rennen. Der Grand Prix von Großbritannien hätte für George Russell zu einem erinnerungswürdigen Tag werden sollen. Problem: Die Renngötter meinten es diesmal gut mit Mercedes, aber nicht mit George Russell. Wieder kein Glück, Frust statt Podium.
Russell: Safety Car hat mir wieder das Rennen versaut
"Ich bin ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht. Es ist immer frustrierend, wenn ein Safety Car dir dein Rennen versaut", so George Russell. Wie in dieser Saison bereits in Saudi-Arabien oder Australien. "Das ist Teil des Spiels. Manchmal gewinnst du, manchmal verlierst du." Mercedes splittete die Strategie der Piloten, Russell startete das Rennen auf dem Soft-Reifen, Hamilton auf Medium.
Vorerst mit Erfolg: George Russell ging gleich am Start an Carlos Sainz vorbei, seine Soft-Reifen hielten länger als erwartet, in Runde 28 ging es planmäßig an die Box und mit mehr Grip überholte er nach kurzem Ärger Charles Leclerc. Lewis Hamilton blieb draußen. So weit, so gut. Dann entschloss sich der Ferrari-Motor in Kevin Magnussens Haas dazu, seinen Arbeitstag frühzeitig zu beenden. Der Anfang vom Ende, zumindest für Russell.
Aggressive Mercedes-Strategie geht in Silverstone nach hinten los
"Wir wollten heute aggressiv sein, und splitteten die Strategie", so George Russell. Ein unglückliches Safety-Car-Timing von ihm und Oscar Piastri später lag sein Teamkollege auf P3 und auf Podiumskurs. Russell hingegen verlor eine Position, versucht seine Enttäuschung aber zu lindern. "Ich wäre trotzdem nicht auf dem Podium gelandet."
An Oscar Piastri hätte er trotzdem vorbeigemusst. Am durch die Updates-erstarktem McLaren biss sich Mercedes die Zähne aus. "Sie waren in Österreich schon schnell. Und um ehrlich zu sein, haben wir zurzeit keine Antwort darauf. Aber wenn wir McLaren herausnehmen, und uns nur mit Red Bull, Ferrari und Aston Martin vergleichen, performten wir eigentlich besser als erwartet."
Das vierte Podium von Lewis Hamilton in der Formel-1-Saison 2023 zumindest gut für die Konstrukteurswertung. "Als Team nehmen wir die Punkte. Lewis' Timing war perfekt, und er hat davon profitiert", gibt der 25-Jährige zu. Russell selbst steht derzeit bei einem dritten Platz (Barcelona). Nicht genug für seine hohen Erwartungen. "McLaren kam einfach aus dem Nichts. Das zeigt, dass man es schaffen kann. Wir müssen immer weiter pushen."
Toto Wolff von McLaren-Übermacht überrascht
"Ohne Safety Car wäre es umgekehrt gewesen", meint Toto Wolff bei Sky Deutschland. George Russells Pace auf dem Soft-Reifen war vielversprechend, nur dann steckte er hinter den Ferraris fest. Vergisst aber gleich darauf nicht auf Lewis Hamilton: "Beide sind ein super Rennen gefahren."
Der Mercedes-Teamchef rechnete sogar mit einem Doppel-Podium. "Als das Safety Car herauskam, war ich ziemlich zuversichtlich, wenn nicht sogar sicher, dass wir die McLarens aufessen und auf P2 oder P3 landen. Oder sogar ganz vorne mitkämpfen können." Stattdessen: Ein glücklicher Fahrer am Podium, ein frustrierter auf P5 und viel Arbeit vor Ungarn.
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