Beim Spielberg-Sprint starteten Max Verstappen und Sergio Perez erstmals seit Baku Ende April wieder direkt nebeneinander. Und prompt wäre es fast zur teaminternen Kollision der beiden Red-Bull-Piloten gekommen. Verstappen erwischte bei regnerischen Bedingungen einen ordentlichen Start von der Pole Position, doch Perez zog auf dem Weg zu Kurve eins am Teamkollegen vorbei.
Um die Führung zu verteidigen, zog Perez auf der Geraden nach Kurve eins nach rechts und drängte Verstappen dabei ab. Der Weltmeister musste sogar leicht ins Gras, um eine Kollision zu vermeiden. "Er hat mich abgedrängt! Was zur Hölle?", funkte der aufgebrachte Verstappen.
Der Konter sollte nicht allzu lange auf sich warten lassen: Verstappen setzte den Anker für Kurve drei auf der Innenseite deutlich später und drängte Perez dazu, die Lenkung aufzumachen. Das ganze Feld musste auf Schneckentempo herunterbremsen, weil sich die beiden Bullen ins Gehege kamen. Während Verstappen wieder die Führung übernahm, verlor Perez eine Position an Nico Hülkenberg.
"Was läuft bei Max verkehrt?", ärgerte sich Perez umgehend. Auch den gesamten Sprint später, nach 24 Runden, beschäftigten die Szenen die beiden WM-Führenden. Direkt nach dem Aussteigen aus den Boliden kam es noch vor den TV-Kameras zur Aussprache zwischen den beiden. Zunächst gestenreich, anschließend immer ruhiger.
Marko: Müssen mit Perez reden
Red Bulls Motorsportchef Dr. Helmut Marko war vom Zweikampf seiner beiden Piloten wenig beeindruckt. "Alles nach Kurve eins war nicht notwendig", sagte er im ORF. "Man muss sich das nochmal anschauen und wir müssen mit Checo reden, vielleicht hat er Max nicht gesehen."
Perez scheint die Ansage seines Chefs gehört zu haben. "Max war glaub ich sauer, dass ich ihn nach Kurve eins fast rausgedrückt habe. Aber ich habe ihn da gar nicht gesehen. Obwohl es nicht stark geregnet hat, war die Sicht schlecht. Sobald ich es realisiert habe, habe ich die Tür in Kurve zwei aufgelassen", sagte er direkt nach dem Rennen und fügte an: "Alles ist gut, wir haben gerade darüber gesprochen."
Verstappen: Den Artikel nicht wert
"Wenn du aufs Gras gedrückt wirst, ist es schwierig, aber ich habe das Auto unter Kontrolle gehalten", analysierte Verstappen. Einem teaminternen Krieg schiebt der Niederländer klar einen Riegel vor: "In der Hitze des Gefechts passiert das. Man muss keine große Story daraus machen. Es ist passiert, wir haben darüber gesprochen und es passt alles. So funktionieren Menschen. Es gibt keinen Grund, einen Artikel darüber zu schreiben - außer für Klicks."
Verstappen hatte nach dem Sprint auch gut lachen: Nach 24 Runden hatte er 20 Sekunden Vorsprung auf Platz zwei, auf Teamkollege Perez. Der verlor zunächst Zeit, weil er das halbe Rennen hinter Hülkenberg festhing. Aber auch danach kontrollierte Verstappen die Pace an der Spitze.
Abgesehen vom Teamduell in Runde eins war es für den WM-Leader ein langweiliger Sprint. Einzig die Reifen blieben interessant, weil zahlreiche Konkurrenten auf abtrocknender Strecke auf Slicks wechselten. Verstappen und Perez aber blieben die gesamten 24 Runden auf Intermediates.
"24 Runden auf Intermediates sind viel. Die Slicks waren am Ende natürlich schneller, aber für mich als Führenden hat es keinen Sinn gemacht, zu wechseln", erklärt Verstappen. Mit dem Sprint-Sieg baute der Dominator seinen Vorsprung in der Weltmeisterschaft weiter aus. Verstappen liegt nun mit 203 Zählern 70 Punkte vor Perez auf Rang zwei. Den Grand Prix am Sonntag nimmt Verstappen erneut von Pole Position in Angriff, Perez startet von Platz 15. Das ganze Rennen der Formel 1 heute in Österreich gibt es hier im Liveticker.
Formel 1 Österreich 2023: Der Zeitplan
- Freitag:
13:30 Uhr - 14:30 Uhr: Training
17:00 Uhr - 18:00 Uhr: Qualifying - Samstag:
12:00 Uhr - 12:44 Uhr: Sprint Shootout
16:30 Uhr - 17:30 Uhr: Sprint (24 Runden) - Sonntag:
15:00 Uhr: Rennen (71 Runden)
Alle Infos zu den TV-Zeitplänen der Formel 1 von Sky, ORF und Co. gibt es hier in der Übersicht.
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