Die Diskussion rund um Fernando Alonsos vermeintlich verspielten Monaco-Sieg ist beim Grand Prix von Spanien noch nicht gänzlich vom Tisch. Am Donnerstag zählte der Nationalheld den ständigen Negativfokus der Formel-1-Berichterstattung an und wies Kritiker der Monaco-Strategie zurecht. Aston-Martin-Teamchef Mike Krack verteidigt die Entscheidung des Teams und will auch in Zukunft mit der Strategie nicht auf Risiko gehen.

"Wenn eine aggressive Strategie gleichbedeutend mit Glücksspiel ist, dann werde ich die Strategen nicht dazu auffordern in Zukunft aggressiver zu sein", stellt Krack in Barcelona klar. "Wir sind keine Zocker, sondern ein Team, das durch Daten geleitet wird. Wir sehen uns alle Informationen an, die wir im Moment haben."

Beim Monaco-GP legte Alonso im letzten Drittel des Rennens einen zusätzlichen Stopp ein. Anstatt bei einsetzendem Regen sofort auf Intermediate-Reifen zu wechseln, holte sich der Spanier in der Box zunächst Mediums ab, nur um eine Runde später doch die Intermediates aufzuziehen. Position verlor er dadurch keine, nur Zeit auf den führenden Max Verstappen. Aston Martins Analysen nach dem Rennen zeigen, dass Alonso ohne den Zusatzboxenstopp sogar vor dem Red-Bull-Piloten gelegen wäre.

Aston-Analyse zeigt: Alonso wäre in Monaco vor Verstappen gewesen

"Unser Computersystem hat gezeigt, dass Fernando vor Max herausgekommen wäre, wenn wir auf die Intermediates gewechselt hätten", so Krack. "Das bedeutet jedoch nicht, dass wir das Rennen gewonnen hätten." Für einen Sieg hätte Alonso P1 noch möglichst fehlerfrei ins Trockene bringen müssen, und das bei zunehmenden Regen.

Obwohl Aston Martin mit derzeitigem Wissensstand wohl gleich auf die Inters gewechselt hätte, verteidigt Krack die gewählte Strategie: "Im Nachhinein kannst du so etwas leicht berechnen, aber während des Rennens musst du dich auf die Daten verlassen, die du hast. Wir zocken nicht, deswegen hat alles so funktioniert, wie es hätte funktionieren sollen. Natürlich würdest du im Nachhinein die Dinge manchmal anders machen."

Über die Strategie-Kritik von Experten und Fans ärgert sich Krack, anders als Alonso, jedoch nicht. "Das ist die Natur der Formel 1 und damit müssen wir leben", sagt der Aston-Martin-Teamchef. "Wir sind allen Augen ausgesetzt. Wenn alles gut läuft, wollen wir, dass darüber gesprochen wird, deswegen müssen wir auch akzeptieren, dass darüber berichtet wird, wenn etwas besser hätte laufen können."

Dennoch kann Krack Alonsos Kritik an der Kritik nachvollziehen: "Es ist kein Drama, aber ich verstehe, dass sich Fernando dazu äußert. Dieser Sport wird so genau verfolgt, da ist es klar, dass es solche Diskussionen gibt. Für mich ist das kein Problem."

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