Barcelona macht sich am Freitag bei der Formel 1 gleich einmal beliebt. Zum ersten Mal seit 2006 durchfährt die Königsklasse beim Spanien-GP den letzten Sektor wieder in seiner traditionellen Form - mit den zwei Highspeed-Rechtskurven 13 und 14. Die extrem langsame Schikane, die 2007 dort eingebaut wurde, ist Geschichte.

Es war eine ungeliebte Kurve, und keiner der Formel-1-Fahrer weint ihr nach den ersten Trainingsrunden eine Träne nach. "Das hat es von einer der übelsten zu einer der besten Kurven gemacht!", lobt George Russell.

Wer fährt die letzte Barcelona-Kurve voll?

Aus der langsamen Micky-Maus-Passage ist 2023 wieder eine Highspeed-Passage geworden. Vor allem ist es eine Passage, die eine Herausforderung für die modernen Formel-1-Autos darstellt. Das ist heute eine Seltenheit. Hier kommen sie mit über 200 km/h aus der vorletzten Kurve, und mit knapp 270 km/h in der schwierigen letzten Bergab-Rechts an.

Pierre Gasly macht es deutlich: "Ich fahre immer lieber mit 270 durch eine Kurve als mit 60. Das macht sicher mehr Spaß." Eine Bodenwelle macht die Stelle noch schwieriger. "Die Autos sind nicht einfach zu fahren bei dem Tempo und mit dem Bouncing, das wir haben", beschreibt Carlos Sainz. Die Bodenwelle provozierte auch bei einigen Autos das gefürchtete "Porpoising", das aerodynamische Aufschaukeln des Autos, und macht die Stelle so auch zu einer Setup-Herausforderung.

Bis jetzt hat es noch kein Fahrer geschafft, die letzte Kurve mit Vollgas zu durchfahren. Alle müssen sie lupfen. "Es ist eine viel größere Herausforderung", lobt Charles Leclerc. "Die letzte Kurve ist sehr schnell. Sie geht nicht ganz voll, aber im Qualifying werden wir denke ich sehr nah dran sein. Das wird aufregend." Im 2. Training war bisher Esteban Ocon im Alpine dort der mutigste und der Vollgas-Stellung am nächsten.

Neue Barcelona-Kurve sehr anspruchsvoll

Langsame Kurven durch schnelle zu ersetzen hat aber auch mehr Folgen als bloß Spaß. Zum einen zehrt die Passage jetzt ziemlich am Nacken, auf einer Strecke, die ohnehin schon mit Kurve 3 eine sehr lange Rechtskurve hatte.

Zum anderen nimmt die Strecke die Reifen auf der linken Seite nun extrem hart ran. Besonders der linke Vorderreifen, der beim Einlenken in Kurve 13 und 14 nun zusätzlich zur langen Kurve 3 belastet wird, leidet. "Auf langen Stints musst du den linken Vorderreifen managen", mahnt Pirelli-Ingenieur Simone Berra. Besonders die äußere Reifenschulter wird belastet. Bis auf starke Abnutzung sieht er aber keine Gefahren.

Bleibt nur noch die Frage: Ist die Kurve auch für das Racing besser? Das kann nach dem Freitag noch niemand beantworten. "Ich bin noch nicht vielen anderen hinterhergefahren, aber es sollte besser sein", hofft Alex Albon. George Russell fügt an: "Es sollte beim Überholen auf jeden Fall helfen. Das alte Layout war so langsam, dass du nicht wirklich nah genug rankamst. Dann ist der andere aufs Gas und davongezogen." Den ganzen Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Barcelona gibt es hier im Liveticker.

Formel 1 Barcelona 2023: Der Zeitplan

Freitag:
13:30 Uhr - 14:30 Uhr: 1. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, ORF 1)
17:00 Uhr - 18:00 Uhr: 2. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, ORF 1)

Samstag:
12:30 Uhr - 13:30 Uhr: 3. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, ORF 1)
16:00 Uhr - 17.00 Uhr: Qualifying (LIVE: Sky, F1 TV Pro, ORF 1, SRF2)

Sonntag:
15:00 Uhr: Rennen (LIVE: Sky, Sky.de, Sky Youtube-Kanal, F1 TV Pro, ORF 1, SRF2)
19:00 Uhr - 20:00 Uhr: Highlights (Sport1)

Alle Infos zu den TV-Übertragungen zur Formel 1 von Sky, ORF und Co. gibt es hier im kompletten TV-Zeitplan.