Im Regen von Monaco rutschte Yuki Tsunoda zuerst von seinem neunten Platz immer weiter ab, und schließlich in Mirabeau ganz ins Aus. Bremsprobleme machten den engen Stadtkurs zur unlösbaren Aufgabe und sorgten für eine Odyssee des Japaners. An einer Lösung wird gearbeitet, für Barcelona sieht die Vorhersage von AlphaTauri aber düster aus. Trotzdem zieht Tsunoda Red Bull Aston Martin vor.

"Ich bin jetzt bei Red Bull, und glücklich hier", will sich Yuki Tsunoda nicht auf etwaige Verhandlungen mit Aston Martin beziehungsweise Honda einlassen. "Wir werden sehen, wie sich beide Teams entwickeln. Aber ich wäre auch 2026 noch sehr gerne bei Red Bull. Großartig wäre es natürlich, bei Red Bull Racing zu sein." Obligatorische Nachfrage zu den Wechsel-Gerüchten erledigt.

Tsunoda in Monaco: Pleiten, Pech und kühle Bremsen

Kurzer Monaco-Rückblick: "Wollt ihr, dass ich crashe, oder was?", funkte Yuki Tsunoda wütend zurück, als er von seinem Renningenieur aufgefordert wurde, mehr Tempo zu gehen. "Diese Bremse kann nicht wahr sein, Mann!" Lange Zeit sah es nach Yuki Tsunodas bestem Ergebnis aus, am Ende beendete er das Rennen punktelos auf Rang 15. Mehr war mit Bremsproblemen nicht möglich. Monaco-Rückblick beendet.

"Wir hatten Probleme mit den Bremsen, wie im letzten Jahr schon", erklärt Tsunoda. Im Vorjahr war noch Pierre Gasly das bevorzugte Opfer, 2023 er selbst. "Die Bremsen funktionierten einfach nicht, und ließen sich nicht aufwärmen." Alle Versuche scheiterten.

Im Regen potenzierte sich das Problem. "Ich konnte auf der nassen Strecke nicht so viel pushen, wie ich wollte. Dann wurden die Reifen kalt und alles wurde schlimmer und schlimmer", erzählt der AlphaTauri-Pilot. "Das Problem hatte ich von FP1 weg, und hat mich auch im Qualifying behindert." Alle Versuche, die kühlen Bremsen wieder aufzuwärmen, scheiterten.

Regen zerstörte AlphaTauri-Erfolg in Monte Carlo

"Das hat nichts mit meinem Fahrstil zu tun, ich war eigentlich immer sehr gut beim Aufwärmen der Bremsen", meint Tsunoda. Mit der Bremsbalance hat das Problem ebenfalls nichts zu tun. "Das Pedal fühlt sich gleich an, aber wenn ich bremse, wird es nicht wirklich langsamer und ich muss viel mit der Motorbremse arbeiten." Kein Software-Problem, sondern die Hardware streikt.

Besonders bitter, da Monaco dem AT04 schmeichelte. "Bevor der Regen kam, war unsere Pace gut und ich fühlte mich wohl", trauert Tsunoda seiner Chance auf Punkte hinterher. "Die Charakteristik [des Autos] passte gut zur Strecke." Bis dorthin konnte er mit einem starken Qualifying und Q3-Auftritt aufwarten. Im Rennen wurde Tsunoda dann zum ersten Mal vom Teamkollegen geschlagen. Nyck de Vries wurde Zwölfter, in Qualifying und Rennen.

Bevor der Regen kam, sah es in Monaco nach Yuki Tsunodas bestem Saisonergebnis aus, Foto: LAT Images
Bevor der Regen kam, sah es in Monaco nach Yuki Tsunodas bestem Saisonergebnis aus, Foto: LAT Images

Tsunoda: Mehr Abtrieb, weniger Luftwiderstand

"Wir erwarten hier keine ähnliche Leistung. Die Strecke ist ganz anders, und es geht mehr um Aero-Performance", sieht Yuki Tsunoda Barcelona nicht unbedingt positiv entgegen. Aerodynamik: Die Achillesferse des AlphaTauris. In Monaco war mechanischer Grip wichtiger als aerodynamische Effizienz, gleiches galt für Baku. "Wir sind in der aerodynamischen Weiterentwicklung ein wenig im Rückstand", gab Guillaume Dezoteux, Head of Vehicle Performance bei AlphaTauri, zu.

Auch die Updates schufen bislang wenig Abhilfe. Der neue Unterboden aus Australien wurde in Monaco nochmals modifiziert. "Ich glaube nicht, dass sich die Eigenschaften des Autos stark ändern werden, es geht darum, mehr Abtrieb zu generieren", betont Yuki Tsunoda. Die Balance des AT04 selbst ist in Ordnung. "Uns fehlt einfach Abtrieb. Du rutschst entweder viel in den Kurven oder hast auf der Geraden zu viel Luftwiderstand."

Formel 1 Barcelona 2023: Der Zeitplan

Freitag:
13:30 Uhr - 14:30 Uhr: 1. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, ORF 1)
17:00 Uhr - 18:00 Uhr: 2. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, ORF 1)

Samstag:
12:30 Uhr - 13:30 Uhr: 3. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, ORF 1)
16:00 Uhr - 17.00 Uhr: Qualifying (LIVE: Sky, F1 TV Pro, ORF 1, SRF2)

Sonntag:
15:00 Uhr: Rennen (LIVE: Sky, Sky.de, Sky Youtube-Kanal, F1 TV Pro, ORF 1, SRF2)
19:00 Uhr - 20:00 Uhr: Highlights (Sport1)

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