Monaco wurde als die Strecke gehandelt, auf der zum ersten Mal in der Formel-1-Saison 2023 nicht ein Red Bull ganz oben stehen könnte. Allerdings bleibt es beim Konjunktiv. Denn am Ende des Grand Prix in Monte Carlo war es wieder einmal Max Verstappen, der sich als Sieger feiern lassen konnte.

Für den Doppel-Weltmeister ist es ein historischer Sieg, denn es war bereits sein 39. Sieg in der Formel 1 und gleichzeitig der 39. GP-Erfolg für Red Bull. Damit überholte Verstappen Sebastian Vettel als Rekordsieger für die Mannschaft aus Milton Keynes. Der Deutsche hatte in seiner RB-Karriere 38 Rennen für das Team von Christian Horner gewonnen.

Verstappen knackt Vettel-Rekord

"Wenn man eine zeitlang ein so gutes Auto hat, dann kann man diese Art von Rekorden brechen", adelte Verstappen nach dem Formel-1-Rennen sein Team. Verstappen sagte: "Es ist großartig, ich hätte niemals gedacht, dass ich mich in meiner Karriere in solch einer Position befinden könnte. Als ich aufwuchs wollte ich immer nur ein Formel-1-Fahrer sein und jetzt so viele Rennen zu gewinnen ist mehr als ich mir je hätte vorstellen können".

Auf den 78 Runden zuvor lieferte der Niederländer eine makellose und dominante Vorstellung ab. Im ersten Stint musste Verstappen stark seine Reifen managen, um mit den Medium-Reifen gegen den auf Hard gestarteten Alonso abzudecken. Aufgrund des drohenden Regens riskierte man mit einem frühen Boxenstopp, die erste Position zu verlieren. Verstappen hatte aber alles im Griff und blieb auch nach einer Graining-Phase der Pirellis etwa zehn Sekunden vorne.

Teamchef Christian Horner lobte das Reifen-Management des WM-Führenden. "Er hat so einen guten Job mit den Reifen erledigt, dass er uns die Möglichkeit gegeben hat, den ersten Stint weit genug ins Rennen zu ziehen, um zu sehen was mit dem Wetter passiert".

Regen gefährdet Verstappen-Sieg: Mehrmals Leitplanke berührt

Die Niederschläge kamen schließlich in Form eines Regenschauer weniger als 30 Runden vor dem Ende des Rennens. Diese Wetterkapriole brachte den Sieg noch einmal in Gefahr. "Es war ziemlich hektisch gegen Ende. Als es zu regnen begann, war es schwierig mit meinen alten Reifen da draußen zu fahren und ich berührte die Streckenbarriere ein paar mal, vor allem auf meinem Weg an die Box", erklärte Verstappen.

Der Monaco-Regen brachte den Verstappen-Sieg nochmal in Gefahr, Foto: LAT Images
Der Monaco-Regen brachte den Verstappen-Sieg nochmal in Gefahr, Foto: LAT Images

Durch seinen Stopp in der 55. Runde war der Red-Bull-Fahrer einer der letzten Piloten, der sich an der Box die Intermediate-Reifen abholte. Die Führung konnte er dennoch locker für sich behaupten, da Aston Martin in der Runde zuvor aufgrund eines Kommunikations-Fehlers Trockenreifen aufgezogen hatte und diesen Fehler erst mit einem zweiten Stopp korrigieren musste.

Anschließend ging es für Verstappen darum, das Auto noch bis ins Ziel zu bringen, was unter den nassen Bedingungen aber schwieriger war, als es scheint. "Es war im zweiten Sektor noch immer sehr rutschig", so Verstappen. "Ich hatte eine große Führung und wollte deshalb nicht zu viel riskieren. Deshalb wollte ich ein bisschen vorsichtiger sein. Gleichzeitig kann es auch sein, dass man zu langsam fährt und die Reifen zu stark abkühlen", erklärte der 25-Jährige sein Dilemma.

So pushte Verstappen trotz eines Vorsprungs von etwa 20 Sekunden bis ins Ziel ziemlich stark. So stark, dass er am Ausgang der Schwimmbad-Schikane sogar noch einmal die Bande touchierte. Verstappen gab zu, dass sogar sein Renningenieur Gianpiero Lambiase ihn gefragt habe, warum er noch so stark pusht. "Aber wenn man im Rhythmus ist, ist es besser das so beizubehalten anstatt zu verlangsamen", so Verstappen.