Innerhalb des Haas-Teams war am Freitag klar: Läuft alles perfekt, sind sogar die Top-10 drin! Doch rund 25 Stunden später im Qualifying sollte die große Ernüchterung folgen. Statt den Top-10 waren nicht einmal die Top-15 für Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen drin. Die beiden Haas-Piloten gehen von den Startplätzen 17 und 18 ins Rennen. Besonders in der Überhol-Hölle Monaco eine nahezu aussichtslose Position. Nico Hülkenberg hofft auf die Chaos-Götter des Fürstentums.
Haas VF-23 einfach nicht schnell genug
Das derzeitige Formel-1-Feld ist enger denn je. Nur acht Zehntel trennten die beiden Haas-Piloten im Q1 von Max Verstappen - nur zwei Zehntel vom Einzug in die zweite Phase der Qualifikation. "Die letzte Runde im Q1 war eigentlich ziemlich ordentlich aus meiner Sicht", zeigte sich Nico Hülkenberg mit seiner eigenen Leistung zufrieden. "Dann muss man halt anerkennen, dass es nicht gereicht hat und unser Paket nicht konkurrenzfähig genug war auf eine Runde," resignierte der Deutsche.
Durch den Unfall von Red-Bull-Pilot Sergio Perez bekamen die Haas-Piloten sogar noch einen Platz geschenkt, nominell wären sie jeweils einen Startplatz weiter hinten gelandet - und damit abgesehen von Zhou Guanyu die langsamsten Autos im Feld gewesen. "Es hat sich so angefühlt, als hätten wir auf einmal alles verloren. Alle anderen sind schneller geworden, nur wir sind still geblieben", erklärte ein frustrierter Kevin Magnussen.
Im teaminternen Qualifying-Duell behielt der Däne zum zweiten Mal in Folge die Oberhand. In Miami verwies er Hülkenberg in dieser Saison erstmals in seine Schranken. In Monaco trennten die beiden Piloten gerade einmal neun Tausendstelsekunden.
"Es war so knapp zwischen uns, in manchen Kurven habe ich ein paar Hundertstel gewonnen, in manchen er", erkannte Nico Hülkenberg die starke Leistung des Teamkollegen an. "Seit gestern sind wir total eng zusammen. Wir haben vermutlich das Maximum aus dem Auto rausgequetscht."
Wo fehlt dem VF-23 also die Pace? In Miami startete Kevin Magnussen noch von Platz vier, Nico Hülkenberg erreichte den letzten Teil der Qualifikation schon zwei Mal. "Es ist die Balance und noch etwas anderes", weiß der Deutsche um die Probleme, will aber nicht zu viel verraten. "Wir haben das ganze Wochenende gekämpft, aber unsere Probleme nicht in den Griff bekommen."
Hoffen auf Regen und Chaos-Gott der Formel 1
Die Ausgangslage ist für das Team beim 150. Rennen der Teamhistorie denkbar schlecht. Im Leitplanken-Labyrinth von Monaco sind Überholmanöver rar gesät. Positionsverschiebungen innerhalb des Feldes sind nahezu nur über die Strategie möglich.
"Von da hinten wird es ein hartes, bitteres Rennen morgen", kennt auch Nico Hülkenberg die schwere Ausgangslage. "Es ist kein Geheimnis, dass es hier in Monaco eine bittere Nummer wird, aber jetzt sind wir hier. Wir müssen auf Chaos hoffen." Auch Teamkollege Magnussen sieht nur einen Lichtblick am aktuell dunklen Haas-Himmel. "Wir müssen auf Regen hoffen, irgendetwas, dass das Feld durchmischen kann."
Nach dem Fehlen von Fortuna nun also die Hoffnung auf Poseidon? Unrealistisch scheint das nicht. Die Schätzungen auf etwas Regen während des Rennens variieren zwischen 20 und 75 Prozent. Bei einer nassen Strecke und den nahen Leitplanken scheint Chaos programmiert zu sein - das Team rund um Günther Steiner könnte damit aller Widrigkeiten zum Trotz ein erfolgreiches 150. Formel-1-Rennen bestreiten. Das ganze Rennen der Formel 1 heute in Monaco gibt es hier im Liveticker.
Formel 1 Monaco 2023: Der Zeitplan
Freitag:
13:30 Uhr - 14:30 Uhr: 1. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV)
17:00 Uhr - 18:00 Uhr: 2. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV)
Samstag:
12:30 Uhr - 13:30 Uhr: 3. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV)
16:00 Uhr - 17.00 Uhr: Qualifying (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV, SRF2)
Sonntag:
15:00 Uhr: Rennen (LIVE: Sky, F1 TV Pro, ServusTV, SRF2)
22:00 Uhr - 23:00 Uhr: Highlights (Sport1)
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