Nach dem Ausfall des Imola GP debütiert das große Mercedes-Update ausgerechnet in Monaco. Dort gelten nicht nur eigene Steuergesetzte, in der Formel 1 haben die engen Straßenschluchten ebenfallen ihre Eigenheiten. Als Teststrecke ist der Leitplankendschungel jedenfalls nicht bekannt - und trotzdem setzt Mercedes den runderneuerten F1 W14 ein, statt auf den Spanien GP in Barcelona in einer Woche zu warten.

"Wir werden hier nicht rumsitzen und uns zur Verfügung stehende Performance nicht nutzen", erklärte George Russell vor dem GP im Fürstentum. "Ich bin auch froh darüber, dass wir mit dem Update fortgefahren sind und es hier bringen. Du willst immer so viel Performance wie möglich am Auto haben. Es wäre ein etwas demoralisierendes Wochenende für uns alle geworden, hätten wir gewusst, dass wir noch etwas an Performance auf den Tischen in der Fabrik gehabt haben, es aber nicht nutzen."

Trotzdem, große Lehren will der Brite mit seinen Ingenieuren nicht aus dem Einsatz ziehen: "Wir sind uns bewusst, dass das eine sehr spezielle Strecke ist, und werden daher nichts in die Performance des Autos interpretieren. Es gibt immer Ausreißer von Teams hier, egal ob nach oben oder nach unten. Wir werden dieses Wochenende als Einzelfall behandeln und das Update dann in Barcelona erneut bewerten."

Russell erklärt größtes Update-Fragezeichen in Monaco

Am Donnerstag waren die Einzelteile des Mercedes-Updates bereits in der Boxengasse zu erkennen. Um ein komplett neues Seitenkastenkonzept, das jenem von Alpine sehr ähnelt, zu implementieren, mussten die Kühler neu gestaltet werden. Die Kühleranordnung bleibt jedoch gleich.

Teile der neuen Mercedes-Seitenkästen, Foto: LAT Images
Teile der neuen Mercedes-Seitenkästen, Foto: LAT Images

Die aerodynamischen Änderungen sollen schlichtweg mehr Abtrieb liefern. Gleichzeitig wurde aber auch die Vorderachse weiterentwickelt. Der vordere obere Querlenker folgt nun dem allgemeinen Trend im Feld und wurde deutlich höher angebracht. Dafür mussten Teile des Chassis nach dem Miami GP überarbeitet werden. Außerdem ist die Verkleidung des Pushrods neu.

Während man bei der Aerodynamik die Auswirkungen recht gut abschätzen kann, gibt es bei den mechanischen Änderungen für Russell mehr Fragezeichen: "Im Simulator war das Update positiv, aber bei den mechanischen Teilen müssen wir warten, bis wir auf der Strecke sind. Das könnte in der Realität mehr bringen als im Simulator, weil es uns beim Fahren mehr Vertrauen bringen soll - im Simulator ist das Vertrauen kein limitierender Faktor."

Formel 1 Monaco 2023: Der Zeitplan

Freitag:
13:30 Uhr - 14:30 Uhr: 1. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV)
17:00 Uhr - 18:00 Uhr: 2. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV)

Samstag:
12:30 Uhr - 13:30 Uhr: 3. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV)
16:00 Uhr - 17.00 Uhr: Qualifying (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV, SRF2)

Sonntag:
15:00 Uhr: Rennen (LIVE: Sky, F1 TV Pro, ServusTV, SRF2)
22:00 Uhr - 23:00 Uhr: Highlights (Sport1)

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