Nachdem der Emilia Romagna Grand Prix wegen der Überschwemmungen in der Region abgesagt werden musste, reist die Formel 1 eine Woche später für den Großen Preis von Monaco nach Monte Carlo. Dort absolvierten die Teams in der Vergangenheit die ersten beiden Trainingssessions traditionell bereits am Donnerstag - als einziger Austragungsort im Rennkalender. In der Saison 2022 stieg die Formel 1 jedoch auf das übliche Format um, sprich: zwei Trainings am Freitag, ein Training und das Qualifying am Samstag sowie das Rennen am Sonntag. Aber was führte zum Sinneswandel in der Königsklasse?

Besondere Monaco-Trainingszeiten: Tradition seit 1950

Training am Donnerstag, Ruhetag am Freitag. Das war seit 1950 das einzigartige Format in Monaco, mit dem 2022 gebrochen wurde. Ursprünglich wurde das Format installiert, um die Stadt bei dem hohen Verkehrsaufkommen am Rennwochenende zu entlasten. Damals fiel der Donnerstag vor dem Rennen auf Christi Himmelfahrt, sprich einen Feiertag. Die Verlegung des Trainings auf den Donnerstag sollte zwei Vorteile bringen. Erstens sollte der Zuschauerschnitt für den Donnerstag maximiert werden, da potenzielle Zuschauer am Donnerstag nicht arbeiten mussten und somit Zeit hatten, das Training zu besuchen. Zweitens konnte am Freitag, sprich dem Ruhetag für die Formel 1, aber einem ganz normalen Arbeitstag für die Bewohner Monte Carlos, dem normalen Alltag in der Stadt nachgegangen werden, bevor die Formel 1 ab Samstag wieder die Stadt lahmgelegte.

Das besondere Monaco-Trainingsformat gibt es bereits seit 1950., Foto: LAT Images
Das besondere Monaco-Trainingsformat gibt es bereits seit 1950., Foto: LAT Images

Seit der Saison 2022 ist das Format jedoch Geschichte und die Formel 1 wechselte auf das herkömmliche Format, wie es auch bei den restlichen Strecken im Rennkalender praktiziert wird. Die Begründung war, dass die F1 die Teams logistisch entlasten wollte, da Monaco ein back-to-back-Rennen war. Zusätzlich war die historische Begründung des Formates obsolet geworden, da der Große Preis von Monaco nicht mehr zwangsläufig auf das Wochenende von Christi Himmelfahrt fällt und mittlerweile der Freitag von den Rahmenserien der Formel 1 genutzt wird. Damit gab es den Freitag als Ruhetag in der Praxis schon länger nicht mehr.

Änderung im Wochenendformat: Kritik der Fahrer

Bei den Fahrern und Teams war das ursprüngliche Format durchaus beliebt. Viele Fahrer, von denen viele in Monaco wohnen, nutzten den Freitag für private Aktivitäten oder zusätzliche Sponsorentermine. Die Formel 1 organisierte zusätzliche Events und Partys für Prominente und Touristen. Der zusätzliche Tag entzerrte das stressige Wochenende für alle Beteiligten. Dass mit der Tradition gebrochen wurde, gefiel einigen Fahrern nicht.

Unter anderem zeigte sich Sebastian Vettel nicht begeistert: "Vielleicht macht es keinen großen Unterschied, aber es hat immer Spaß gemacht, einen Tag frei zu haben", sagte der Deutsche. "Nicht, um Party zu machen, aber um etwas mehr Zeit für die Vorbereitungen zu haben. Es war einfach eine Monaco-Sache." Mit einer Mischung aus Gram und Humor fügte der bekennende Traditionalist und Purist an: "Aber da Dinge, die Spaß machen, sowieso aussterben, ist das vielleicht der Grund, warum es auf drei Tage verkürzt wurde. Es hat Spaß gemacht, also lass es uns nicht mehr machen.".

Das 2022 implementierte neue/alte Format wird auch in der Saison 2023 angewandt.

Formel 1 Monaco 2023: Der Zeitplan

Freitag:
13:30 Uhr - 14:30 Uhr: 1. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV)
17:00 Uhr - 18:00 Uhr: 2. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV)

Samstag:
12:30 Uhr - 13:30 Uhr: 3. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV)
16:00 Uhr - 17.00 Uhr: Qualifying (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV, SRF2)

Sonntag:
15:00 Uhr: Rennen (LIVE: Sky, F1 TV Pro, ServusTV, SRF2)
22:00 Uhr - 23:00 Uhr: Highlights (Sport1)

Alle Infos zu den TV-Übertragungen zur Formel 1 von Sky, ORF und Co. gibt es hier im kompletten TV-Zeitplan