"Insgesamt sollte es möglich sein, ins Q3 zu kommen und Punkte zu holen", versprach McLaren-Teamchef Andrea Stella nach einem für McLaren erfolgreichen Trainingsfreitag. Nach dem Qualifying in Miami scheint jedoch jeglicher Optimismus die McLaren-Garage verlassen zu haben - an Punkte denkt wohl kaum jemand. Lando Norris und Oscar Piastri müssen sich mit den Startplätzen 16 und 19 begnügen. Nicht einmal der Sprung aus dem ersten Segment der Qualifikation war den McLaren-Piloten vergönnt. Trotz Updates scheint der MCL60 weiterhin eine Baustelle zu sein. Die Hitze macht dem Boliden aus Woking zu schaffen - möglicher Regen verbleibt die einzige Hoffnung.

McLaren einfach zu langsam

Den Trainingsfreitag in Miami beendete Lando Norrisauf Rang sechs. Eine positive Überraschung für die bis dahin noch kriselnden Papayas, die allen voran dank eines chaotischen Australien Grands Prix auf 14 Zähler in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft kommen. "Wir sind mit Lando sehr schnell gewesen. Wir müssen die Entwicklung am Auto zwar erst verstehen, aber das Gefühl ist gut", stimmte auch CEO Zak Brown in diesen Tenor mit ein.

Das böse McLaren-Erwachen erfolgte jedoch schon im dritten freien Training. Rang 18 und 19 kündigten das an, was ein paar Stunden später im Qualifying folgen sollte. "Es sah schon nach dem dritten Training aus wie ein schwieriger Tag. [...] Wir haben vor allem unter heißen Bedingungen Probleme", weiß Oscar Piastri um die Probleme des MCL60. "Ich habe mich schwergetan, ich glaube wir beide, auch was das Vertrauen ins Auto angeht", beschreibt der Australier.

"Es war wie erwartet, um ehrlich zu sein", gibt auch Lando Norris zu. "Die heiße Strecke macht die Balance und das Leben im Auto schwieriger - und unsere Probleme größer", analysiert der Brite den Einfluss der Temperaturen auf den MCL60. "Es ist an sich nichts schiefgelaufen, wir haben alles aus dem Auto rausgeholt, was ging. Aus der Sicht bin ich zufrieden, aber wir waren einfach zu langsam. [...] Wir haben uns weniger weiterentwickelt als andere", blickt Norris ratlos auf die Qualifikation zurück. Auch Teamkollege Piastri findet abseits der Hitze wenig Antworten. "Das Auto ist nicht komplett schwer zu fahren. Es hat einfach nicht viel Grip und ist nicht besonders schnell."

Regen als McLaren-Hoffnung

"Es werden morgen keine Wunder passieren", blickt Lando Norris eher pessimistisch auf das kommende Rennen. "Wir müssen versuchen, uns so gut wie möglich vorzubereiten, aber selbst vorbereiten kannst du eigentlich nichts", hat der Brite Probleme, positive Ankerpunkte zu finden. Die wohl einzig verbleibende Hoffnung auf ein Wunder bietet die Wetterprognose.

Eine Regenwahrscheinlichkeit von 60 Prozent und ein angekündigtes Gewitter hoch über dem Asphalt von Miami versprechen etwas Unvorhersehbarkeit in das erste USA-Rennen der Formel-1-Saison 2023 zu bringen. Ein Faktor, der mit etwas Glück für das von Lando Norris ausgeschlossene Wunder sorgen könnte. "Regen morgen wäre eine willkommene Abwechslung", hofft auch Oscar Piastri auf nasse Bedingungen. Die von Teamchef Stella ersehnten Punkte wären in diesem Fall eventuell doch im Bereich des Möglichen. Das ganze Rennen der Formel 1 heute in Miami gibt es hier im Liveticker.

Formel 1 Miami 2023: Der Zeitplan