Max Verstappen war absoluter Favorit beim Qualifying in Miami. Er dominierte das bisherige Wochenende und fast niemand hätte sein Geld auf einen anderen Polesetter als den 25-Jährigen Niederländer gesetzt. Aber der Sport schreibt seine eigenen Geschichten: Ein Fehler auf seiner schnellen Runde, ein wilder Ritt von Charles Leclerc und eine rote Flagge später ist Max Verstappen nur Neunter und Teamkollege und WM-Konkurrent Sergio Perez auf Pole.

Verstappen: Einziger Konkurrent bleibt Perez

"Es wird schwierig, aber das habe ich mir selbst zu verdanken. Das muss ich akzeptieren", fasst Max Verstappen seine Lage nach dem Qualifying auf Sky UK zusammen. Mit einem überlegenen RB19 sollte der Holländer im Rennen trotzdem schnell durchs Feld pflügen können. Ein Podium ist dabei für Verstappen ein Muss, nicht eine Möglichkeit. "Minimum ein zweiter Platz, aber ich wollte gewinnen."

Der einzige wirkliche Konkurrent der Teamkollege. "Ja das ist so, aber dazwischen sind auch noch ein paar Autos", so Verstappen. Wichtig: Dabei nicht zu viel Zeit zu verlieren. Ein DRS-Train wäre der Worst Case für den zweifachen Weltmeister. "Aber wie gesagt, das ist meine Schuld, ich habe keine Runde zusammenbekommen."

Max Verstappen: Das habe ich mir alles selbst zu verdanken

"Es war sehr tricky. Ich bin am Ausgang von Kurve sechs hinein in sieben ins Abseits gekommen und hatte etwas Untersteuern. Ich fand nicht mehr zurück auf die Ideallinie und musste meine Runde abbrechen", erklärt Max Verstappen. "Ich habe einen kleinen Fehler gemacht, und das hat mich wirklich hart getroffen. Ich versuche immer perfekt zu sein. Aber das war wirklich nicht gut."

Bevor er einen Rehabilitations-Versuch starten konnte, verunfallte Charles Leclerc in Kurve sechs und ließ Verstappen auf dem ungeliebten neunten Rang zurück. "Ich hoffte sehr, dass nicht gerade jetzt eine rote Flagge herauskommt, aber natürlich passierte es gerade dann", ärgert sich der Red-Bull-Pilot. Oder wie es Dr. Helmut Marko auf Sky Deutschland sagen würde: "Sarkastisch gesprochen: Man darf nicht hinter Leclerc rausfahren."

"Das ist sehr frustrierend, vor allem, weil ich das gesamte Wochenende bisher so schnell war. Meine Runde in Q2 war schnell genug für die Pole in Q3", ist Verstappen frustriert. Über das gesamte Qualifying hinweg war er in Kurve 7 und 13-16 immer schneller als Perez. "Wir haben ein sehr schnelles Auto. Aber das nützt nichts, wenn du es im entscheidenden Moment nicht richtig hinbekommst. Und das haben wir nicht."

Miami: Red Bull mit Strategie-Fehlgriff?

"Das ist jammerschade mit Max, er zeigte bisher eine unglaubliche Leistung", bedauert auch Dr. Helmut Marko beim ORF den neunten Platz seines Schützlings. Gerade im ersten Sektor war Verstappen über die Sessions hinweg überlegen. "Vielleicht hätten wir auf die Streckenverbesserung verzichten sollen und früher rausgehen sollen, die erste Startreihe wäre so oder so drinnen gewesen."

Der Red-Bull-Motorsportkonsulent deutet einen taktischen Fehlgriff an, das Team hätte Max Verstappen gleich eine zweite Runde fahren lassen sollen. "Das war die falsche Entscheidung", so Marko. Aber: Das Rennen könnte mit Wetterkapriolen und Safety-Car-Phasen turbulent werden. "Und Max ist dann hoffentlich in der Situation, dass das Safety Car nicht wieder zum für ihn schlechtmöglichsten Zeitpunkt hinauskommt."

Wie schon in Baku musste Max Verstappen dem Teamkollegen zumindest im Qualifying den Vortritt lassen, Foto: LAT Images
Wie schon in Baku musste Max Verstappen dem Teamkollegen zumindest im Qualifying den Vortritt lassen, Foto: LAT Images

WM-Kampf mit Perez für Verstappen kein Thema

Sergio Perez kann mit einem Rennsieg in Miami die Führung in der Weltmeisterschaft zum ersten Mal übernehmen. "Natürlich ist das nicht ideal, aber die WM wird nicht morgen entschieden", macht sich Verstappen zumindest darüber keine Sorgen.

"Ich war schon einmal in derselben Position. Manchmal erleidest du einfach Rückschläge, das bedeutet nicht, dass es so weitergeht", weiß Max Verstappen. "Du kannst nicht immer perfekt sein, hoffst natürlich aber darauf." Die Saison sei noch sehr lang. Siehe Abu Dhabi 2021 oder Saisonbeginn 2022. Das ganze Rennen der Formel 1 heute in Miami gibt es hier im Liveticker.

Formel 1 WM-Stand 2023: Die Fahrer-Tabelle

  • 1. Max Verstappen (93 Punkte)
  • 2. Sergio Perez (87 Punkte)
  • 3. Fernando Alonso (60 Punkte)
  • 4. Lewis Hamilton (48 Punkte)
  • 5. Carlos Sainz (34 Punkte)
  • 6. Charles Leclerc (28 Punkte)
  • 7. George Russell (28 Punkte)
  • 8. Lance Stroll (27 Punkte)
  • 9. Lando Norris (10 Punkte)
  • 10. Nico Hülkenberg (6 Punkte)
  • 11. Oscar Piastri (4 Punkte)
  • 12. Valtteri Bottas (4 Punkte)
  • 13. Esteban Ocon (4 Punkte)
  • 14. Pierre Gasly (4 Punkte)
  • 15. Guanyu Zhou (2 Punkte)
  • 16. Yuki Tsunoda (2 Punkte)
  • 17. Alexander Albon (1 Punkt)
  • 18. Kevin Magnussen (1 Punkt)
  • 19. Logan Sargeant (0 Punkte)
  • 20. Nyck de Vries (0 Punkte)

Formel 1 WM-Stand 2023: Die Team-Tabelle

  • 1. Red Bull (180 Punkte)
  • 2. Aston Martin (87 Punkte)
  • 3. Mercedes (76 Punkte)
  • 4. Ferrari (62 Punkte)
  • 5. McLaren (14 Punkte)
  • 6. Alpine (8 Punkte)
  • 7. Haas (7 Punkt)
  • 8. Alfa Romeo (6 Punkte)
  • 9. AlphaTauri (2 Punkt)
  • 10. Williams (1 Punkt)