Formel-1-Rookie Nyck de Vries wurde nach seinem Auftritt in Baku erstmals angezählt. AlphaTauri-Teamkollege Yuki Tsunoda fuhr zum zweiten Mal in Folge in die Punkte, während der Neuling wiederholt mit Fahrfehlern für negative Schlagzeilen sorgte. Vor dem fünften Rennwochenende der Saison in Miami gibt sich der Formel-E-Umsteiger abgeklärt. Er will in den USA den positiven Trend des Teams fortsetzen. Für die bisherigen Fehlschläge sucht er nicht nach Ausreden.
"Ich denke, dass es wirklich hilft, sofort wieder Rennen zu fahren", erklärt der 28-Jährige, dass ihm die zwei direkt aufeinanderfolgenden Veranstaltungen in Baku und Miami in dieser Situation äußerst gelegen kommen. Auf dem Stadtkurs in Aserbaidschan hatte er mit einem achten Platz im ersten Training stark losgelegt. Im darauffolgenden Qualifying begann mit einem Unfall im Q1 die Abwärtsspirale.
Er war beileibe nicht der einzige Fahrer, der sich auf dem Baku City Circuit schwertat. Auch Routiniers wie Carlos Sainz oder sein deutlich erfahrener Teamkollege Yuki Tsunoda hatten Schwierigkeiten. Doch im Gegensatz zu ihm zogen sich beide noch mit einem zählbaren Resultat aus der Affäre. Für de Vries hingegen endete der Grand Prix nach einem weiteren Mauerkontakt vorzeitig.
Auf der anderen Seite zahlte auch Williams-Rookie Logan Sargeant mit einem Unfall im Qualifying Lehrgeld. Dass der Formel-1-Kalender einem Neuling das Leben mit mehreren Highspeed-Stadtkursen zum Saisonstart schwieriger als sonst macht, will de Vries aber nicht gelten lassen.
"Letztendlich ist es für jeden dasselbe. Ich mag es nicht, nach Ausreden zu suchen. Es ist, wie es ist. Wir wissen alle, dass Stadtkurse wenig Spielraum lassen und dass es Konsequenzen hat, wenn du einen kleinen Schritt daneben machst", so der Niederländer, der nach dem Debakel von Franz Tost in Schutz genommen wurde.
Der langjährige AlphaTauri-Teamchef, der seinen Posten zum Ende der Saison abgibt, machte das Sprint-Format mit nur einem Training für die Schwierigkeiten seines Fahrers verantwortlich: "Wir haben das erste freie Training und dann geht es ins Qualifying. Das Problem für junge Fahrer und Rookies ist, im Qualifying das Beste aus der Strecke und den Reifen herauszuholen, und das ist wirklich eine schwierige Aufgabe."
Nyck de Vries will in Miami abliefern
In Miami stehen den Fahrern wieder die üblichen drei 60-minütigen Trainingsessions zur Verfügung. Dafür erwartet de Vries gleich die nächste temporäre Rennstrecke: "In gewisser Weise sind diese beiden Rennstrecken nicht sehr unterschiedlich. Beide haben lange Geraden und sind Stadtkurse", so der Formel-E-Weltmeister von 2021.
Mit ausreichend Trainingszeit ist er optimistisch, an sein starkes FP1 aus Baku anknüpfen zu können. "Ich nehme das Positive vom Baku-Wochenende mit. Die Pace war wirklich gut und wir haben als Team tolle Fortschritte gemacht. Wir sind am Freitag konkurrenzfähig ins Wochenende gestartet", sagt er.
Die negativen Erlebnisse aus Baku konnte er schon durch seine Reiseplanung schnell hinter sich lassen: "Wir sind früh hier angekommen und haben schon am Dienstag mit den Vorbereitungen begonnen. Es ist ein aufregendes Event und ich freue mich, hier zu sein und zu sehen, was wir dieses Wochenende leisten können." Den ganzen Trainings-Freitag der Formel 1 heute in Miami gibt es hier im Liveticker
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