Dass Sergio Perez noch nie ein überragender Qualifier war, wissen die Formel-1-Fans seit seinem Debüt im Jahre 2011. Aber im Rennen drehte der Mexikaner zumeist auf und zeigte starke Pace, vor allem dank seiner reifenschonenden Fahrweise. Bei Force India/Racing Point hatte er seinen Teamkollegen in dieser Frage stets etwas voraus. Seit seinem Wechsel zu Red Bull im Jahre 2021 hatte 'Checo' mit Max Verstappen erstmals einen Teamkollegen, der auch im Rennen teilweise deutlich schneller war. 2023 hingegen zeigt sich Perez bisher vermehrt auf Augenhöhe. Wie kommt es dazu? Vor dem Miami-GP verriet er sein Erfolgsgeheimnis.

Im Kampf gegen Überflieger Verstappen musste Perez seine alte Stärke erst wiederentdecken: "Als ich zu Red Bull kam, stellte ich fest, dass das Reifenschonen in diesem Team sehr anders funktioniert. Ich musste sehr viel darüber lernen, wie ich in einem Red Bull die Reifen schonen kann." Seinen Lernprozess erschwerte dann auch noch ein weiterer Faktor: "In meinem ersten Jahr [2021, Anm. d. Red.] wurde ich gegen Ende der Saison besser, aber nach dem Regelwechsel [2022, Anm. d. Red.] war ich nicht mehr dazu in der Lage, konsequent auf sie [die Reifen, Anm. d. Red.] aufzupassen."

2022 gewann Verstappen satte 15 Rennen und dominierte die Saison nach Belieben. Perez hingegen gelangen nur zwei Siege. Diesen Wert hat der 33-Jährige 2023 schon nach vier Rennen erreicht. Der Ursprung seines Fortschrittes lag in der rennfreien Zeit: "Über den Winter habe ich mich mit meinen Ingenieuren zusammengesetzt, denn ich war recht enttäuscht, dass ich keine gute Rennpace hatte. Ich glaube wir haben eine Menge Dinge verstehen gelernt und sind dieses Jahr wesentlich besser darin geworden."

Perez: Baku-Sieg über Verstappen auch ohne Safety-Car möglich

Der Mexikaner konnte seinen Stolz über den Sieg in Baku nicht verbergen: "Wenn du das Rennen durch pure Pace gewonnen hast, dann warst du auch besser als dein Teamkollege." Gleichzeitig ist er gewarnt, denn was er kann, das kann Verstappen auch: "Ich bin mir sicher, dass Max und sein Team sich die Daten ansehen werden, um das zu verstehen. Deswegen ist es auch wichtig, dass ich weiterhin meine Schwächen verstehen lerne."

Kritiker würden einwerfen, dass Perez beim Rennen in Aserbaidschan von einem Safety-Car profitierte. Der WM-Zweite hält dagegen. "Ich hatte am Sonntag in Baku die Pace zu gewinnen. Ich denke, wenn er [Verstappen, Anm. d. Red.] nicht in die Box gefahren wäre, dann hätte ich ihn gehabt. Das weißt du nie sicher, denn es war sehr eng, aber er hatte bereits Probleme mit seinen Reifen", warf der Mexikaner seine neue/alte Stärke ein.

Perez ist überzeugt: Sein Baku-Sieg war verdient, Foto: LAT Images
Perez ist überzeugt: Sein Baku-Sieg war verdient, Foto: LAT Images

Perez kündigt an: Da kommt noch mehr!

Und Perez lehnte sich sogar noch weiter aus dem Fenster. Das Ende der Fahnenstange seiner Entwicklung bei Red Bull sei noch nicht erreicht: "Ich denke, da kommt noch mehr. Sobald du dich in einem Team etabliert hast und das Konzept des Autos verstanden hast, kannst du das Maximum herausholen. Das kommt aber nur mit der Zeit. Je mehr Zeit du also in einem Team verbringst, desto besser. Ich bin mir sicher, dass ich im Vergleich zum letzten Jahr bereits große Fortschritte gemacht habe." Die F1-Fans werden dies wohl gerne hören, denn außer Perez hat im Moment niemand das Auto, um gegen Verstappen bestehen und den WM-Kampf spannend halten zu können.

Formel 1 Miami 2023: Der Zeitplan

  • Freitag:
    20:00 Uhr - 21:00 Uhr: 1. Freies Training
    23:30 Uhr - 00:30 Uhr: 2. Freies Training
  • Samstag:
    18:30 Uhr - 19:30 Uhr: 3. Freies Training
    22:00 Uhr - 23:00: Qualifying
  • Sonntag:
    21:30 Uhr: Rennen (57 Runden)

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