Mercedes hatte mit der Umstrukturierung der technischen Führungsriege vor allem ein Ziel: Die personelle Lage zu perfektionieren. Nachdem James Allison 2017 zu Mercedes gewechselt war, sicherte sich das deutsch-britische Team unter seiner Expertise fünf Konstrukteurstitel. Noch im Sommer 2021 übergab er seinen Posten an Mike Elliott, der das Team in die neue Formel-1-Ära unter einem komplett neuen Reglement führen sollte.

Seither herrscht beim Team aus Brackley aber Ebbe. Nur ein Rennsieg stand für das erfolgsverwöhnte Team von Mercedes in der F1-Saison 2022 zu Buche. Auch zum Saisonstart 2023 ist keine Besserung in Aussicht. Deshalb begrüßten insbesondere Lewis Hamilton und George Russell den Umbruch in der Technikabteilung, in dessen Folge Allison und Elliott die Positionen tauschten. Die Fahrer sind sich einig: Allisons Fachkompetenz sei nun wieder am richtigen Fleck.

Mit großen Veränderungen rechnen die beiden Mercedes-Piloten aber nicht. Auch Allison machte nun im Zuge des Aserbaidschan GP 2023 deutlich, dass seine Rückkehr nicht sofort den ersehnten Erfolg auf der Rennstrecke zurückbringen wird. Stattdessen heißt es weiterhin abwarten bei den Silberpfeilen. Eine Veränderung der technischen Entwicklungsrichtung benötigt vor allem eines: viel Zeit.

Mercedes, Allison über Einfluss auf W14: Es ist eine Teamleistung

Ein Wunder wird also auch James Allison nicht vollbringen können. Dafür ist der Rückstand auf Red Bull zu riesig. Doch Allison macht deutlich: Es sei nicht Elliotts schuld gewesen, dass die Autos des Teams in den Jahren 2022 und 2023 weit hinter den Erwartungen zurückblieben. "In unseren Fabriken, und in den Fabriken der anderen Teams, arbeiten hunderte oder gar tausende von Menschen. Ein Auto wird nicht nur von einer Person gebaut. So funktioniert es einfach nicht", stellt Allison klar.

In der Formel-1-Pause machte Elliott den Posten für den ehemaligen Technischen Direktor frei. Nun übernimmt er die Rolle des Chief Technical Officers, der zuvor für Allison geschaffen worden war. Die beiden Briten sollen Mercedes in dieser Kombination deutlich effektiver machen. "Jeder muss sich ins Zeug legen. Und wenn die ganze Fabrik gut aufgestellt und organisiert ist, dann dreht sich das Rad immer effektiver", so der Brite.

In den kommenden Rennen bringt Mercedes Upgrades an den Start, Foto: LAT Images
In den kommenden Rennen bringt Mercedes Upgrades an den Start, Foto: LAT Images

Es sei eine Teamleistung, kein Ein-Mann-Projekt. "Selbst der große Adrian Newey würde Ihnen das wahrscheinlich sagen, wenn Sie ihn hartnäckig darauf ansprechen würden", sagt Allison. Elliott hätte also nicht im Geringsten versagt. Allison ist sich sicher: Im Duo würden sie Mercedes deutlich stärker machen. Ob der W14 nun unter seiner Aufsicht noch an die Spitze zurückkehrt, steht aber weiterhin in den Sternen. Die geplanten Upgrades, die in den kommenden Rennen kommen sollen, wurden bereits vor Saisonbeginn unter der bisherigen Führung in die Wege geleitet.

Mercedes, Allison: Niemand würde wieder mit einem weißen Blatt beginnen

Das Auto komplett neu aufzuziehen, kommt für Allison jedenfalls nicht infrage. "Ich glaube nicht, dass irgendjemand von uns es in Betracht ziehen würde, wieder mit einem weißen Blatt Papier zu beginnen", so der neue Mercedes-Technikdirektor. Ein Start bei null spiele erst eine Rolle, wenn das Formel-1-Reglement überarbeitet wird.

"All die Autos, von der Spitze bis zum Ende der Startaufstellung, sind unglaublich gute Autos. Die Frage ist nur, wie konkurrenzfähig man ist. Bist du der Beste auf der Welt?", sagt Allison. "Man wird zwangsläufig den Grundstein nutzen, den man hat und einen Weg wählen, der es einem erlaubt, sich so schnell wie möglich zu verbessern." Das gesamte W14-Projekt auf den Kopf zu stellen, ist für den Briten also kein Schritt in die richtige Richtung.

Formel 1 Kalender 2023, Termine und Strecken

  • 23. - 25. Februar: Testfahrten in Bahrain
  • 05. März: Großer Preis von Bahrain (Sakhir)
  • 19. März: Großer Preis von Saudi Arabien (Jeddah)
  • 02. April: Großer Preis von Australien (Melbourne)
  • 30. April: Großer Preis von Aserbaidschan (Baku)
  • 07. Mai: Großer Preis von Miami
  • 21. Mai: Großer Preis der Emilia Romagna (Imola)
  • 28. Mai: Großer Preis von Monaco
  • 04. Juni: Großer Preis von Spanien (Barcelona)
  • 18. Juni: Großer Preis von Kanada (Montreal)
  • 02. Juli: Großer Preis von Österreich (Spielberg)
  • 09. Juli: Großer Preis von Großbritannien (Silverstone)
  • 23. Juli: Großer Preis von Ungarn (Budapest)
  • 30. Juli: Großer Preis von Belgien (Spa)
  • 27. August: Großer Preis der Niederlande (Zandvoort)
  • 03. September: Großer Preis von Italien (Monza)
  • 17. September: Großer Preis von Singapur
  • 24. September: Großer Preis von Japan (Suzuka)
  • 08. Oktober: Großer Preis von Katar
  • 22. Oktober: Großer Preis von USA (Austin)
  • 29. Oktober: Großer Preis von Mexiko (Mexiko Stadt)
  • 05. November: Großer Preis von Brasilien (Sao Paulo)
  • 19. November: Großer Preis von Las Vegas
  • 26. November: Großer Preis von Abu Dhabi

Diese Wochenenden finden im Sprint-Format statt