Die Formel 1 limitiert seit Jahren die Anzahl der Motor-Komponenten, die im Laufe einer Saison zum Einsatz kommen dürfen. In den letzten Saisons durften etwa jeweils drei Verbrenner, drei MGU-Hs, MGU-Ks und Turbolader verwendet werden. 2023 ging man mit demselben Kontingent an Power Units in die Saison.

Doch obwohl bereits drei Rennwochenenden absolviert sind, wurde diese Limitierung der Komponenten jetzt überraschend angehoben. Wie bei einer Aussendung nach dem Treffen der Formel-1-Kommission bekanntgegeben wurde, stehen den Teams bei nicht drei, sondern jeweils vier der genannten Komponenten zur Verfügung.

Mehr Formel-1-Motoren: Diese Komponenten sind betroffen

Das bedeutet die Mannschaften haben vier Verbrenner (ICE), Turbolader (TC), MGU-Hs und MGU-Ks im Repertoire. Nicht angehoben wird jedoch das Kontingent bei der Batterie (ES), den Steuergeräten und dem Auspuff. Nach wie vor sind zwei Batterien pro Saison und zwei Steuergeräten pro Jahr erlaubt, genauso wie acht Auspuff-Einheiten.

Warum es zu der Anhebung kommt, wurde nicht kommuniziert. Es ist also nicht bekannt, ob ein Zusammenhang damit besteht, dass in der gleichen Kommissions-Sitzung beschlossen wurden, eine weitere sportliche relevante Session (das Sprint Shootout) für sechs Formel-1-Rennwochenden einzuführen.

Die Anpassung kommt jedoch, nachdem beinahe alle Motorlieferanten im Laufe der ersten drei GP-Wochenenden Motorprobleme hatten. Nur der Renault-Motor lief bislang defektfrei. Da er nur bei Alpine zum Einsatz kommt, haben die Renault-PUs aber zusammengerechnet auch deutlich weniger Kilometer auf dem Buckel als die Power Units der Konkurrenz.

George Russell erlitt beim Australien-GP einen kapitalen Motorschaden, Foto: LAT Images
George Russell erlitt beim Australien-GP einen kapitalen Motorschaden, Foto: LAT Images

Da die Regeländerung während der Saison kommt, ist jedoch klar, dass sämtliche Teams der Reglement-Änderung zugestimmt haben, also auch Alpine. Benachteiligt wird durch die Änderung kein Formel-1-Rennstall direkt. Alle bisher ausgesprochenen Motorstrafen kamen aufgrund eines Wechsels von Komponenten zustande, welche nicht berücksichtigt wurden.

Klarstellung nach Alonso-Gate

Gleichzeitig reagierte die FIA auch auf die zurückgezogene Strafe gegen Fernando Alonso beim GP von Saudi-Arabien im März. Damals wurde das Absitzen einer Zeitstrafe des Asturiers als regelwidrig eingestuft. Später nahmen die Stewards allerdings die Bestrafung wieder zurück, da Unklarheiten über die Auslegung der Formulierung "Arbeiten am Auto" aufkamen.

Jetzt wurden diese Unklarheiten auch im Sportlichen Reglement beseitigt. Bereits eine Berührung mit dem Boliden während dem Absitzen einer Zeitstrafe an der Box gilt als Verstoß. Im Reglement heißt es: "In diesem Zusammenhang gilt das Berühren des Fahrzeugs oder des Fahrers mit der Hand, mit Werkzeugen oder Ausrüstungen als Arbeiten".

Formel 1 Zeitplan: Boxengasse öffnet früher

Daneben kam es noch zu einer Reihe an kleineren Anpassungen im Reglement. Die Boxengasse wird in der Formel 1 bereits 50 Minuten vor dem Rennstart geöffnet und schließt 40 Minuten vor dem Rennstart. Bislang erfolgten die Öffnung und Schließung jeweils zehn Minuten später. Diese zusätzliche Zeit in der Startaufstellung soll zumindest bei einigen Rennen dafür genutzt werden, um eine Fahrer-Präsentation durchzuführen.

Außerdem wurden kleinere Ausnahmen für die Budget-Grenze eingeführt. Diese belaufen sich auf eine Reihe an Nachhaltigkeitsinitiativen und umfassen etwa die Kosten der Installation von nachhaltiger Infrastruktur, die Kosten der Überwachung eines ökologischen Fußabdrucks, sowie spenden an Wohltätigkeits-Organisationen, die in diesem Segment tätig sind.

Formel 1 Kalender 2023, Termine und Strecken

  • 23. - 25. Februar: Testfahrten in Bahrain
  • 05. März: Großer Preis von Bahrain (Sakhir)
  • 19. März: Großer Preis von Saudi Arabien (Jeddah)
  • 02. April: Großer Preis von Australien (Melbourne)
  • 30. April: Großer Preis von Aserbaidschan (Baku)
  • 07. Mai: Großer Preis von Miami
  • 21. Mai: Großer Preis der Emilia Romagna (Imola)
  • 28. Mai: Großer Preis von Monaco (Monte Carlo)
  • 04. Juni: Großer Preis von Spanien (Barcelona)
  • 18. Juni: Großer Preis von Kanada (Montreal)
  • 02. Juli: Großer Preis von Österreich (Spielberg)
  • 09. Juli: Großer Preis von Großbritannien (Silverstone)
  • 23. Juli: Großer Preis von Ungarn (Budapest)
  • 30. Juli: Großer Preis von Belgien (Spa)
  • 27. August: Großer Preis der Niederlande (Zandvoort)
  • 03. September: Großer Preis von Italien (Monza)
  • 17. September: Großer Preis von Singapur
  • 24. September: Großer Preis von Japan (Suzuka)
  • 08. Oktober: Großer Preis von Katar (Losail)
  • 22. Oktober: Großer Preis von USA (Austin)
  • 29. Oktober: Großer Preis von Mexiko Stadt
  • 05. November: Großer Preis von Sao Paulo
  • 19. November: Großer Preis von Las Vegas
  • 26. November: Großer Preis von Abu Dhabi

Diese Wochenenden finden im Sprint-Format statt