Formel 1, Fahrernoten Australien: Hülk deklassiert Magnussen

Das Hülkenberg-Comeback in der Formel 1 ist bislang ein voller Erfolg. Der Emmericher hat nicht nur seinen Teamkollegen locker im Griff, sondern er triumphiert in Australien auch bei seinem erst dritten Haas-Rennen im MSM-Fahrerranking. Im teaminternen Duell könnte das Ergebnis nicht eindeutiger sein: Während Hülkenberg zum ersten Mal sei dem Nürburgring-Rennen 2020 ganz oben steht, landet Teamkollege Kevin Magnussen auf der letzten Position.

Nico Hülkenberg konnte als einziger Fahrer die gesamte MSM-Redaktion auf seine Seite ziehen und dreimal die Bestnote einsammeln. Aber auch bei den Lesern hat er mit einer Benotung von 1,44 klar die Nase vorne. Daraus ergibt sich eine Gesamtnote von 1,22, über die er sich zusätzlich zu seinen ersten Saisonpunkten freuen kann.

Formel 1 Australien: Nächstes Alonso-Podium

Der Einzige, der ansatzweise mit dem Deutschen mithalten kann, ist Fernando Alonso. Alonso rangierte bereits im Leservoting mit einer 1,6 auf dem zweiten Platz. In der Redaktion wurde sein Wochenende auf dem Albert Park Circuit, welches er mit der dritten Podestplatzierung in Serie abschloss, zweimal mit einem "Sehr gut" bewertet.

Während Hülkenberg und Alonso ein stattliches Polster auf den Rest des Feldes aufbauen konnten, fiel die Entscheidung über den dritten Platz erst auf der zweiten Nachkommastelle. Insgesamt vier Fahrer bewegen sich im Bereich zwischen 1,8 und 1,9. Unglücksrabe George Russell, der am Start die Führung übernommen hatte, sicherte sich als Trostpflaster für sein unglückliches Boxenstopp-Timing und seinen späteren Ausfall mit einer Benotung von 1,80 einen Platz auf dem Treppchen.

Er stach damit dank der Lesernote (1,94 vs. 2,05) Lando Norris aus, der P4 belegte. Weder Rennsieger Max Verstappen noch Lewis Hamilton schafften es unter die Top 4. Die beiden WM-Rivalen aus dem Jahr 2021 landeten auf den Plätzen 5 und 6. Hamilton gelang es jedoch um Haaresbreite den Dominator des Australien-GPs auszustechen.

Zum 'Best of the Rest' kürte sich Guanyu Zhou im Alfa Romeo (2,34), ihm folgten Yuki Tsunoda (2,47), Oscar Piastri (2,52) und Lance Stroll (2,80), der damit den letzten Punkt abstaubte. Ähnlich knapp wie im Kampf um Platz 3 ging es auch am Ende des Feldes zu. Kevin Magnussen landete auf der letzten Position (4,47), nur unwesentlich besser schnitt Logan Sargeant ab (4,46), dem vor allem eine Fünf aus der MSM-Redaktion zum Verhängnis wurde.

Formel 1 Australien: MSM-Leser bejubeln Melbourne-Action

Was die Bewertung des Rennens angeht, scheiden sich hingegen die Geister. Die MSM-Leser voteten den Australien-GP mit einer Durchschnittsbewertung von 2,30 zum bislang besten Rennen der Saison, während die Noten in der Redaktion so weit auseinandergehen, wie noch selten zuvor. Während der actionreiche Australien-GP von Christian Menath mit einer zwei belohnt wurde, bestrafte Markus Steinrisser die chaotische Rennentscheidung mit einer glatten Sechs. Im Durchschnittswert ergab das eine Vier. Im Mittelwert aus Zuschauer- und Redaktionsnote verpasst der Australien-GP 2023 knapp die Marke des Saison-Auftaktes in Bahrain.

Lesernote Rennen: 2,30
MSM-Note Rennen: 4,00
Gesamtnote Rennen: 3,15

Fahrerranking Australien 2023: Die MSM-Noten

F1-Fahrerranking Australien 2023: Härtefälle der Redaktion

Christian Menath
Positiver Härtefall: George Russell
Negativer Härtefall: Kevin Magnussen
Ein Rennen, dass viele Verlierer, aber nicht so viele Gewinner hervorbrachte. Alexander Albon und Pierre Gasly könnte ich in beiden Rubriken nennen: Beide haben hervorragende Pace gezeigt, aber dann entscheidende Fehler gemacht. Albon unterlief der Fehler früh und unnötig, deshalb bekommt er noch eine Note mehr abzug. Wieso Verstappen keine eins bekommt? Weil er an diesem Wochenende nicht fehlerfrei war. Schnell und fehlerfrei waren für mich nur Fernando Alonso, Lando Norris, Nico Hülkenberg und George Russell.

Russell hatte doppeltes Pech, aber seine Performance in diesem Jahr ist so gut, dass Lewis Hamilton möglicherweise in seiner ersten wirklichen Peformance-Krise ist. Top! Fast hätte Valtteri Bottas den Flop-Doppelpack bei mir pefekt gemacht. Mit freundlicher Mithilfe von Kevin Magnussen hat er es nicht ganz geschafft. Magnussen war in Australien langsam, sein Unfall völlig überflüssig. Nicht unerwähnt will ich die 5 für Logan Sargeant lassen. Nach durchwachsener Performance räumte er am Ende noch Nyck de Vries komplett ab.

Florian Niedermair
Positiver Härtefall: Guanyu Zhou
Negativer Härtefall: Sergio Perez
Vielleicht muss ich mich bei Guanyu Zhou entschuldigen. Beim Saisonauftakt habe ich ihn noch aus Mangel an echten Härtefall-Anwärtern zum negativen Härtefall erklärt, in Saudi-Arabien und Australien hat er zurückgeschlagen. Im Moment ist er der Bessere der beiden Alfa-Piloten, und das immerhin an der Seite eines zehnfachen Grand-Prix-Siegers. Sein Pech ist nur, dass der Alfa Romeo aus eigener Kraft selten punktefähig ist.

Die Wahl zum negativen Härtefall ist an diesem Wochenende hingegen schwerer, da es so viele Bewerber gibt. Charles Leclerc und Lance Stroll versenkten ihre Autos unnötig im Kies und Logan Sargeant seinen Williams im Kampf um die goldene Bananenschale im Heck von de Vries - um nur ein paar zu nennen. Meine Wahl fällt aber auf Sergio Perez: Das Q1-Aus darf so nicht passieren, dazu kommt noch eine ungewöhnliche Häufung von Verbremsern im Training. Die Aufholjagd im Rennen war zwar in Ordnung, im überlegenen Red Bull aber auch nicht außergewöhnlich.

Markus Steinrisser
Positiver Härtefall: Nico Hülkenberg
Negativer Härtefall: Alex Albon
Nico Hülkenberg beweist mit einem exzellenten Wochenende, dass er zurecht von Haas wieder in die Formel 1 zurückgeholt wurde. Auf die gewohnt starken Qualifyings folgte in Australien das erste starke Rennen. Alex Albon hatte bis Runde sieben gute Chancen, hier an Hülkenbergs Stelle zu stehen. Auf einem grandiosen sechsten Platz liegend flog er ab. Das ist an sich schon bitter, aber ein so gutes Wochenende so wegzuwerfen macht den Fehler noch einmal schlimmer.

Ich muss schließlich noch meine Renn-Note erklären. Grundsätzlich bin ich kein Fan dieser Last-Minute-Abbrüche, aber das allein ist es nicht. Es ist ein Gesamtkunstwerk, und umfasst alles, von den FIA-Entscheidungen bis zum fahrerischen Niveau. Eine Stunde und 40 Minuten solider Motorsport wurden völlig entwertet. Durch einen zweifelhaften Abbruch. Durch einen desaströsen Restart. Durch 50 Minuten Warten auf eine Runde hinter dem Safety Car bei Regelunklarheiten. Durch stundenlanges Warten auf die Stewards. Ich wüsste nicht, was daran noch unterhaltsam sein soll.

Fahrerranking Australien 2023: Gesamtergebnis User & MSM

So funktioniert das MSM-Fahrerranking

Langjährige MSM-Leser kennen das Ranking bereits, das inzwischen bewährte System der Vorjahre bleibt auch 2023 erhalten. Direkt nach dem Zieleinlauf jedes Grand Prix rufen wir euch in unserem Formel-1-Liveticker zum Rennen und hier im Artikel zur Benotung aller 20 Piloten auf. Bis zum nächsten Mittag (bei abendlichen Übersee-Rennen auch länger) könnt ihr bewerten, was das Zeug hält.

Aus dem Mittelwert eurer Noten ergibt sich für jeden Fahrer eine Lesernote. Parallel zu euch benoten auch wir, die MSM-F1-Crew rund um Christian Menath, Florian Niedermair und Markus Steinrisser, ebenfalls die Leistungen aller Fahrer an dem betreffenden Wochenende. Auch aus unseren Urteilen bilden wir einen Mittelwert - die MSM-Note. Die Gesamtnote entsteht im letzten Schritt durch den Mittelwert aus User- und MSM-Note zu gleichen Teilen. Bei Gleichstand im finalen Ranking entscheidet die beste Einzelnote.

Als kleines Extra liefert jeder Redakteur seine persönlichen Härtefälle des Wochenendes, indem er wählt und erklärt, welcher Fahrer ihm besonders aufgefallen ist. Einmal im positiven und einmal im negativen Sinn. Online geht das Gesamtergebnis immer gegen 18:00 Uhr am Montagabend.