Bei Alfa Sauber spaltete sich die Stimmung nach dem Australien GP. Valtteri Bottas schrammte nach einem chaotischen Rennen an den Punkterängen vorbei. Der Finne bemängelte nach Rennende nicht nur die Entscheidung der FIA, auch gegenüber dem Reglement äußerte er Kritik. Guanyu Zhou hingegen profitierte von der Strafen-Farce und sicherte sich seine ersten Punkte der Formel-1-Saison 2023. Die Performance des C43 bliebt auch nach Australien die Achillesferse des Schweizer Teams. In den nächsten Rennen sollen aber erneut Upgrades an den Start gebracht werden.

Alfa Sauber, Bottas: Chaos-Rennen ruiniert Strategie

Bereits nach dem Qualifying zeigte sich Bottas deutlich unzufrieden mit der Performance seines C43. Der Finne bildete zusammen mit Sergio Perez das Schlusslicht in der Startaufstellung. In der Nacht zum Sonntag änderte Alfa Sauber daraufhin das Aufhängungs-Setup seines Boliden. Als Resultat musste Bottas aus der Boxengasse ins Rennen gehen. Nachdem sich Charles Leclerc durch eine Kollision mit Lance Stroll bereits in Kurve 3 ins Kiesbett gedreht hatte, nutze der Alfa-Sauber-Pilot die Gelb-Phase und kam an die Box.

Die erste rote Flagge machte Bottas' Strategie zunichte, Foto: LAT Images/Mark Horsburgh
Die erste rote Flagge machte Bottas' Strategie zunichte, Foto: LAT Images/Mark Horsburgh

Doch die Strategie, mit den Hard-Pneus ins Ziel zu kommen, wurden nur wenige Runden später zunichtegemacht. "Die erste rote Flagge war nicht hilfreich für unsere geplante Strategie. Danach waren alle mehr oder weniger auf den gleichen Reifen. Dadurch hatten nahezu alle die gleiche Strategie", so Bottas. Nachdem die Rennleitung das Rennen unterbrochen hatte, kamen alle Fahrer an die Box. Nun konnten alle Fahrer ihre Reifen ohne Konsequenzen wechseln, der Finne fiel damit dem Reglement zum Opfer.

Alfa Sauber, Bottas: Kritik am Reglement & Unzufriedenheit mit FIA-Entscheidung

Die Regelung während einer Rot-Phase Reifen wechseln zu können, kam bei Bottas jedenfalls nicht gut an. "Das Einzige, was mir nicht gefällt ist, dass, wenn man vorher einen strategisch guten Zug gemacht hat, bei einer roten Flagge jeder die Reifen aufziehen kann, die er will", bemängelt der Finne. Doch nicht nur hierfür hatte der Alfa-Sauber-Pilot kein Verständnis.

"Beim letzten Restart schaffte ich es dann in die Top-10, aber sie haben mich wieder herausgeworfen. Ich verstehe nicht wirklich, warum", sagt Bottas. Nach einer chaotischen letzten Runde entschied sich die Rennleitung dafür, die Restart-Reihenfolge wiederherzustellen. Bottas wurde damit wieder aus den Punkten geschmissen.

Trotzdem konnte der Finne etwas Positives aus dem Rennen ziehen. "Die Pace war ein bisschen besser als gestern. Aber auch wenn viel passiert ist, hat es mir nicht ganz in die Karten gespielt", so der Finne. Viele Überholmanöver gab es seitens des Alfa-Sauber-Piloten aber nicht, er profitierte lediglich von den Ausfällen und Problemen seiner Konkurrenten. "Es ist immer noch schwierig zu überholen, vor allem, wenn das Tempo so nah an den anderen Autos ist", sagt er. Nach einer Zeitstrafe für Carlos Sainz, reichte es nur für den 11. Platz.

Alfa Sauber, Zhou: Rennpace weiterhin im Keller

Guanyu Zhou holte beim Australien GP den achten Platz, Foto: LAT Images/Mark Sutton
Guanyu Zhou holte beim Australien GP den achten Platz, Foto: LAT Images/Mark Sutton

Teamkollege Zhou konnte sich trotz Ergebnis-Farce über seine ersten Punkte der Saison freuen. Er sicherte sich am Ende den achten Platz. Auch in Bezug auf die Performance bleibt der Chinese realistisch. "Es [das Rennen] war gut, wenn man bedenkt, wo wir gestartet sind. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass wir heute im Rennen wirklich die Pace hatten", sagt Zhou. Der Alfa-Sauber-Pilot konnte sich im Rennen aus dem Chaos heraushalten.

Zufrieden war er dennoch. "Ich war mit dem Fortschritt, den wir gemacht haben, zufrieden. Das Auto war im Vergleich zu gestern viel fahrbarer. Ich hatte das Gefühl, dass ich in der Lage war, mit den Jungs um mich herum zu kämpfen", so der Chinese. "Wir haben im Vergleich zu Haas und AlphaTauri eine anständige Rennpace gefunden." Zusätzlich freute sich Zhou über ein sauberes Rennen. Trotz Chaos hielt sich der Alfa-Sauber-Pilot aus kritischen Situationen heraus.

Alfa Sauber: Neue Upgrades bei den nächsten Rennen

Alfa Sauber brachte in Australien einen neuen Frontflügel und neue Spiegel an den Start, Foto: LAT Images/Mark Sutton
Alfa Sauber brachte in Australien einen neuen Frontflügel und neue Spiegel an den Start, Foto: LAT Images/Mark Sutton

Um die Performance des Alfa Saubers zu verbessern, brachte das Schweizer Team bereits in Australien Upgrades an den Start. Unter anderem gab es für den C43 einen neuen Frontflügel. Einen großen Fortschritt machte das Team dennoch nicht. Nun will Alfa Sauber, wie auch viele andere Teams, die Frühjahrspause nutzen und an den Weiterentwicklungen ihrer Boliden arbeiten.

"Das ist nicht die Leistung, die wir haben sollten. Ich bin froh, dass wir bis zum nächsten Rennen noch ein wenig Zeit haben", sagt Bottas. "Wir müssen sofort zurück in die Fabrik, um die Dinge zu überprüfen und Lösungen und Antworten zu finden." Der Finne kann sich freuen. "Einige Upgrades stehen bereits in den Startlöchern, einige davon werden wir bei den nächsten Rennen sehen", sagt Xevi Puolar, Head of Trackside Engineering von Alfa Sauber. Um welche Rennen es sich genau handelt, konnte er aber nicht sagen.

Formel 1 WM-Stand 2023: Die Fahrer-Tabelle

  • 1. Max Verstappen (69 Punkte)
  • 2. Sergio Perez (54 Punkte)
  • 3. Fernando Alonso (45 Punkte)
  • 4. Lewis Hamilton 38 Punkte)
  • 5. Carlos Sainz (20 Punkte)
  • 6. Lance Stroll (20 Punkte)
  • 7. George Russell (18 Punkte)
  • 8. Lando Norris (8 Punkte)
  • 9. Nico Hülkenberg (6 Punkte)
  • 10. Charles Leclerc (6 Punkte)
  • 11. Valtteri Bottas (4 Punkte)
  • 12. Esteban Ocon (4 Punkte)
  • 13. Oscar Piastri (4 Punkte)
  • 14. Pierre Gasly (4 Punkte)
  • 15. Guanyu Zhou (2 Punkte)
  • 16. Yuki Tsunoda (1 Punkt)
  • 17. Kevin Magnussen (1 Punkt)
  • 18. Alexander Albon (1 Punkt)
  • 19. Logan Sargeant (0 Punkte)
  • 20. Nyck de Vries (0 Punkte)

Formel 1 WM-Stand 2023: Die Team-Tabelle

  • 1. Red Bull (123 Punkte)
  • 2. Aston Martin (65 Punkte)
  • 3. Mercedes (56 Punkte)
  • 4. Ferrari (26 Punkte)
  • 5. McLaren (12 Punkte)
  • 6. Alpine (8 Punkte)
  • 7. Haas (7 Punkt)
  • 8. Alfa Romeo (6 Punkte)
  • 9. AlphaTauri (1 Punkt)
  • 10. Williams (1 Punkt)