Haas eroberte in Saudi-Arabien dank Kevin Magnussen den ersten WM-Punkt in der Formel-1-Saison 2023. Der Däne setzte sich in der Schlussphase gegen Yuki Tsunoda durch und vereitelte damit den ersten Punktgewinn von AlphaTauri in der laufenden Saison. Haas-Teamchef Günther Steiner ist vom positiven Trend angetan. Nico Hülkenberg sucht nach starken Qualifyings im Rennen immer noch den richtigen Rhythmus.

"Wir sind voll dabei, eigentlich sind wir ziemlich gut, denke ich - es kommt alles zusammen", freut sich Steiner, dessen Team sich nun Platz sieben der Konstrukteurswertung mit Williams teilt. Im Qualifying hatten Hülkenberg und Magnussen mit den Startplätzen 10 und 13 für eine gute Ausgangslage gesorgt, doch beim Auftakt in Bahrain hatte ein starker Samstag keine Früchte getragen. "Wir sind nach Bahrain nicht in Panik geraten - jetzt sind wir vorsichtig optimistisch", gibt er sich erleichtert.

Der WM-Zähler war am Ende hart erkämpft. Erst vier Runden vor der Zielflagge gelang es Magnussen, den hart verteidigenden Tsunoda niederzuringen. "Ein Punkt bedeutet sehr viel. Wir hatten keinen guten Start in das Wochenende, aber es schien, als hätten wir die Dinge wirklich umgedreht und einen Groove für das Qualifying gefunden", so der Däne, der in der Startrunde zwei Positionen gutmachte und sich vor Hülkenberg an die elfte Position setzte.

Diesen Platz hatte er auch nach dem Restart in Runde 22 inne. Auf dem harten Reifen war er seinem Rivalen über die Distanz schlussendlich überlegen. "Wir konnten ein gutes Rennen fahren und die Reifen gut managen - vor allem auf der harten Mischung, als ich auf älteren Reifen als Tsunoda unterwegs war und weniger Abbau hatte. Am Ende konnte ich dann an ihm vorbeiziehen", erklärt er.

Für Steiner war es von entscheidender Bedeutung, dass sein Fahrer die Top-10 nicht nur durch eine glückliche Fügung erreichte. "Der erste Punkt in dieser Saison. Wir hatten den Speed, und nicht einfach Glück, denn einige Leute waren nach dem Safety Car in einer besseren Position, aber die Fahrer haben hart gekämpft, und wir haben einen Punkt geholt", so der Südtiroler.

Nico Hülkenberg schüttelt weiter den Rost ab

Als Zwölfter lief Hülkenberg rund sechs Sekunden hinter dem Teamkollegen im Ziel sein. Der 35-Jährige hatte im Zeittraining zwar zum zweiten Mal die Oberhand gehabt, wurde jedoch schon in der Startrunde von Magnussen überholt. "Ich habe ihn dann im ersten Stint zurück überholt, aber er war dann später an der Box und ich habe die Position wieder an ihn verloren", sagt er.

Während der Stallgefährte Druck nach vorne machte, war Hülkenberg in der zweiten Rennhälfte mit Williams-Rookie Logan Sargeant beschäftigt. Der US-Amerikaner war auf dem schnelleren Medium-Reifen unterwegs: "Ich lerne das Auto immer noch kennen und gegen Rennmitte habe ich meinen Rhythmus ein bisschen verloren und den Anschluss verloren. Dazu war ich unter Druck von Sargeant, aber ich konnte ihn hinter mir halten."

Nach einer dreijährigen Pause, in der er lediglich vier Einsätze als Ersatzfahrer absolvierte, war es für ihn auch ohne zählbares Resultat ein gelungener Sonntag. "Natürlich hätte ich gerne einen Punkt geholt, aber ich bin mit dem Rennen trotzdem ziemlich zufrieden. Es war eine gute Erfahrung und zufriedenstellend, dass wir im Mittelfeld eine gute Rennpace haben", sagt er.

Dass er Magnussen nach dem kleinen Schlagabtausch auch im Sinne des Teamresultats gewähren lassen musste, nahm er sportlich. "Ich denke, das ist eine gute Regel. Wir wollen uns nicht gegenseitig das Leben schwer machen, sondern wir sind hier, um unsere Performance zu maximieren und als Team zu punkten. Das hat super funktioniert. Ich habe ihn ja auch überholt und es gab absolut keine Probleme", lobt er das Teamwork.