Lando Norris ist sich sicher: McLaren steckt in keiner Krise. Für das britische Team lief der Formel-1-Saisonauftakt in Bahrain alles andere als optimal. Oscar Piastri musste seinen Boliden aufgrund eines Elektrik-Problems schon nach ein paar Runden abstellen. Norris absolvierte wegen eines pneumatischen Lecks an der Antriebseinheit insgesamt sechs Boxenstopps. Vom Punkte-Kampf konnte McLaren nur träumen. Doch damit soll in Saudi-Arabien Schluss sein. Norris gab im Zuge der Pressekonferenz bekannt, dass alle Probleme behoben worden seien. Zusätzlich dementierte der Brite Gerüchte über einen möglichen Abgang bei McLaren.
McLaren, Norris: Sind zuversichtlich, dass wir Punkte holen
Die McLaren-Piloten hatten in Bahrain mit zwei verschiedenen Problemen zu kämpfen. Während Piastris Elektrik-Problem vom britischen Team selbst behoben werden musste, lag Norris' Defekt in den Händen vom Motorenpartner Mercedes. "Oscar [Piastri] hatte ein Problem, das wir zum ersten Mal seit Jahren gesehen haben. Was mein Problem angeht, Mercedes ist sich sicher, dass sie das Problem behoben haben", so Norris. Der Brite hat jedoch keinen Zweifel, dass die Defekte in Zukunft keine Probleme mehr machen werden. "Beides waren ziemlich seltene Probleme. Und beides sind Dinge, bei denen sowohl HPP als auch wir von McLaren sicher sind, dass sie behoben sind."
Trotz Horror-Saisonauftakt herrscht bei McLaren aber keine Krisenstimmung. In Saudi-Arabien will Norris bereits wieder um Punkte kämpfen. "Jeder lässt es schlimmer klingen, als es ist. Ich bezeichne es nicht als Krise. Wir sind zuversichtlich, dass wir einige Punkte holen können", sagt der Brite. Hierfür muss das Team jedoch erst einmal über die Ziellinie gelangen. Andrea Stella gab schon bei den Wintertests in Bahrain zu, dass die Entwicklung in die falsche Richtung gegangen sei. Das nächste große Update wird erst in Baku kommen.
"Es wurde schon sehr früh deutlich gemacht, dass wir weit von dem entfernt sind, wo wir hinwollen. Aber wir haben einen sehr klaren Plan", so Norris. "Zu den vier Top-Teams ist es ein sehr großer Sprung. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir in diesem Kampf dabei sein können. Ich glaube nicht, dass wir so weit weg sind." Die Vorbilder für McLaren? Ferrari und Aston Martin. Beim Saisonauftakt in Bahrain zeigte das britische Team, dass ein Sprung aus dem Mittelfeld möglich ist. "Was Aston [Martin] geschafft hat, ist ein klares Beispiel. Aber auch Ferrari zwischen 2021 und 2022 ist ein klares Beispiel dafür, was wir erreichen müssen und wollen", sagt der McLaren-Pilot.
McLaren, Norris: Neue Infrastruktur reicht nicht aus
McLaren kündigte noch 2022 den neuen Windkanal und Simulator an. Im Sommer 2023 sollen diese dann in Betrieb genommen werden. Die Aufrüstung soll das Team in der Tabelle wieder nach oben befördern. Doch Norris sieht die Dinge anders. Das Team muss auch ohne das neue Equipment einen Sprung nach vorne machen. "Infrastruktur hilft immer. Aber wir sollten mit dem, was wir haben, besser sein als jetzt", sagt der Brite. "Wir haben die Leute. Wir machen aber mit dem, was wir haben, keine gute Arbeit. Wir müssen mehr tun als das, was wir derzeit tun."
Jedoch betont Norris auch, dass das Team keinen drastischen Wandel vornehmen muss, um mit den Top-Teams kämpfen zu können. "Es gibt keine großen Veränderungen. Es ist nicht so, dass wir unsere Philosophie oder das Auto komplett ändern müssen. Ich mag das, was wir bereits haben. Es funktioniert", so der McLaren-Pilot. "Wie Andrea [Stella] bereits erwähnt hat, stimmen die Ergebnisse im Windkanal und auf der Strecke überein."
McLaren, Norris über Wechselgerücht: Es beeinträchtigt mich in keiner Weise
Die Spekulationen um einen potenziellen Wechsel zu einem anderen Team werden auch bei Norris immer lauter. Seit seinem Formel-1-Debüt im Jahr 2019 ist der Brite bei McLaren unter Vertrag, erst 2022 unterzeichnete er erneut und bleibt dem britischen Team vorerst bis 2025 erhalten. Weltmeistertitel sind bei Norris aber nicht in Aussicht. Um die Gerüchte macht sich der Brite aber keine Sorgen. "Ich bin an einem Punkt angelangt, an dem es mich in keiner Weise beeinträchtigt", so Norris.
"Bis zu einem gewissen Grad habe ich auch kein Problem damit. Es sei denn, es handelt sich um völligen Blödsinn, bei dem sich die Leute völlig falsche Geschichten ausdenken. Ich denke, ab einem gewissen Punkt ist harsche Kritik akzeptabel", sagt der Brite. Problematisch wird es für ihn dann, wenn das eigene Team betroffen ist. "Ich mag es nicht, wenn es zu viel wird und die Leute im Team anfangen, sich davon beeinflussen zu lassen. Vor allem diejenigen, die die Wahrheit nicht verstehen oder kennen."
Um Missverständnissen vorzubeugen, sorgen Norris und McLaren für Transparenz. "Wir leisten innerhalb des Teams eine gute Arbeit, indem wir den Leuten die Dinge erklären. Ich erkläre meine Seite der Geschichte. Die Dinge, die in mir vor sich gehen und die Dinge, die im Team vor sich gehen", so der McLaren-Pilot.
Formel 1 Saudi-Arabien 2023: Der Zeitplan
- Freitag:
14:30 Uhr - 15:30 Uhr: 1. Freies Training
18:00 Uhr - 19:00 Uhr: 2. Freies Training - Samstag:
14:30 Uhr - 15:30 Uhr: 3. Freies Training
18:00 Uhr - 19:00 Uhr: Qualifying - Sonntag:
18:00 Uhr: Rennen (50 Runden)
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