Am vergangenen Wochenende machten Gerüchte die Runde über einen möglichen Verkauf des Formel-1-Teams von AlphaTauri infolge der sportlich und finanziell angespannten Lage im kleinen Red-Bull-Team. Am Mittwoch reagierte die Mannschaft aus Faenza auf die Meldungen. Teamchef Franz Tost dementiert, dass ein Verkauf des Teams im Raum steht.

Tost vermeldete, dass er sich bei der Geschäftsführung des Red-Bull-Konzerns die Bestätitung eingeholt habe, dass das Team auch weiterhin im Besitz der Energy-Drink-Marke bleiben werde. "Ich hatte einige sehr gute Gespräche mit (Red-Bull-CEO) Oliver Mintzlaff, der bestätigte, dass die Aktionäre AlphaTauri nicht verkaufen werden und dass Red Bull das Team auch in Zukunft unterstützen wird", so Tost.

Franz Tost: Gerüchte entbehren jeder Grundlage

"All diese Gerüchte entbehren jeder Grundlage, und das Team muss sich zu Beginn der Saison neu konzentrieren, um besser abzuschneiden als im letzten Jahr", sagte der Österreicher weiter. Ein Thema, das Tost jedoch nicht ansprach, bleibt allerdings damit weiterhin offen: Der Standort von AlphaTauri.

Denn mit den Meldungen um einen Verkauf des Teams gingen auch Berichte einher, dass die Alternative zu der Veräußerung eine Umsiedelung der Mannschaft sei. AlphaTauri/Toro Rosso hat seit der Übernahme von Minardi im Jahr 2006 seinen Hauptspitz im italienischen Faenza, während die Aerodynamik-Abteilung des Teams in Bicester angesiedelt ist - unweit der Formel-1-Zentrale von Red Bull Racing.

Formel 1: Zieht AlphaTauri nach England um?

Für eine bessere Zusammenarbeit, wäre ein Standort in England also von Vorteil. Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko zeigte sich im Rahmen der Formel-1-Testfahrten interessiert an einer intensiveren Zusammenarbeit zwischen den beiden RB-Teams. "Wenn man ein Team hat, wie Red Bull Racing, das die WM gewinnt, und das andere ist Neunter, dann scheinen die Synergien nicht entsprechend ausgenutzt worden zu sein", sagte der ehemalige Formel-1-Pilot.

AlphaTauri landete in der letzten Formel-1-Saison mit gerade einmal 35 Punkten auf der vorletzten Position der Konstrukteurs-WM. Ein neuer Tiefpunkt für den Rennstall, der 2020 mit Pierre Gasly noch einen Sieg beim Italien-GP in Monza einfahren konnte.

Auch für die Formel-1-Saison 2023 sind die Aussichten nicht sonderlich rosig. Leistungsträger Gasly verließ das Team in Richtung Alpine und wurde durch Rookie Nyck De Vries ersetzt, der an der Seite von Yuki Tsunoda die Saison bestreitet. Bei den Testfahrten in Bahrain lieferte AlphaTauri auch kein sonderlich optimistisches Bild ab. Viele Experten prognostizieren, dass das Team erneut nur im hinteren Mittelfeld anzutreffen sein wird.