Fernando Alonso schlägt bei den Formel-1-Testfahrten in Bahrain mit Aston Martin ein neues Kapitel in seiner Karriere auf. Für den 41-Jährigen ist es das fünfte Team in 22 Jahren Königsklasse. An den ersten beiden Tagen der Wintertests präsentierte sich der zweimalige Weltmeister mit dem neuen Auto in bestechender Form. Der erste Eindruck des Spaniers fällt positiv aus. Mit dem von Sebastian Vettel im Vorjahr pilotierten Aston Martin hat der AMR23 nicht mehr viel gemeinsam. Das Ende der Fahnenstange ist für Alonso aber noch weit entfernt.

"So weit so gut. Es ist natürlich immer eine Herausforderung, wenn du das Team wechselst und ein paar neue Dinge lernen musst", erklärt Alonso bei der Pressekonferenz im Rahmen des letzten Tests am Samstag in Bahrain. An den ersten beiden Tagen hatte er mit den Plätzen zwei und drei im Klassement jeweils eine gute Figur abgegeben. Darüber hinaus gab es bei Aston Martin keinerlei größere technische Störungen.

"Wir hatten über den Winter etwas Zeit und haben mehr Tage im Simulator verbracht. Dazu hatten wir in Jerez noch den Test mit den Reifen für 2024, und jetzt sind wir noch zwei Tage hier. Ich denke, das passt schon", so der Altmeister, der am kommenden Wochenende auf dem Bahrain International Circuit in seine 20. Saison in der Formel 1 startet. Für dieses Vorhaben suchte er sich mit seinem Wechsel zu Aston Martin im vergangenen Sommer nicht das leichteste Pflaster aus.

Nachdem der britische Rennstall als Force India respektive Racing Point über Jahre hinweg das Mittelfeld beherrschte, war unter dem Banner von Aston Martin nicht mehr viel von dem einstigen Underdog-Wunder zu sehen. Sebastian Vettel und Lance Stroll kamen im Vorjahr nicht über Platz sieben in der Konstrukteurswertung hinaus.

Alonsos Aston Martin unterscheidet sich grundlegend von Vettels Auto

"Wir lernen immer noch Neues über das Auto. Sicherlich hat Aston Martin vergangenes Jahr etwas Schwierigkeiten mit dem Auto gehabt. Wir haben die Philosophie vollständig verändert. An diesem Auto sind 95 Prozent neu", erklärt Alonso, dass beim AMR23 kaum etwas vom problematischen Vorgänger übernommen wurde. Erfahrungswerte mit diesem konnte er beim Test nach dem Finale 2022 in Abu Dhabi sammeln.

Obwohl eine endgültige Standortbestimmung mit dem neuen Boliden noch fehlt, ist die Basis schon jetzt vielversprechender. "Das war das Ziel. Die Plattform war im letzten Jahr nicht gut genug für das Team, um darauf in den nächsten paar Jahren zukünftige Aston-Martin-Autos zu entwickeln", erklärt Alonso, der vor dem Hintergrund an seinen mehrjährigen Vertrag bereits an die Zukunft denkt.

"Ich denke, mit diesem neuen Auto haben wir eins, mit dem wir über die Saison entwickeln und mehr als nur fünf Prozent für das Auto im kommenden Jahr übernehmen können, sondern mehr als das. Das hilft dem Team hinsichtlich der Beständigkeit", sagt er. Für die bevorstehenden 22 Rennen gibt es allerdings noch viel Arbeit für ihn und die Ingenieure.

"Wir experimentieren dieser Tage mit unterschiedlichen Setups und setzten das dann hoffentlich alles zusammen. Aber wir brauchen immer noch Zeit, ein paar Rennen, um das Potential des Autos vollständig zu nutzen. Wir haben hier an nur drei Tagen nicht genug Zeit im Auto, um durch alle Testobjekte zu gehen, die wir haben", so Alonso.

Alonso sieht vielversprechende Zukunft bei Aston Martin

Abseits der Rennstrecke sorgt Aston Martin bei ihm ebenfalls für einen optimistischen Blick in die Zukunft. "Das Team zeigt großen Willen, bald ein Top-Team zu sein. Wir haben all die neuen Talente, die in den vergangenen Monaten zur Organisation hinzugestoßen sind", sagt er. "Bei Aston Martin gibt es definitiv diese Energie, zu Zukunft ein Meisterschaftsanwärter zu sein. Wir haben die neue Fabrik, die im Mai oder Juni fertig wird, dazu gibt es den neuen Windkanal und viele Investitionen. Es sieht für die Zukunft ziemlich gut aus."