Williams hatte vergangenes Jahr in der Formel 1 mit Alexander Albon und Nicholas Latifi einen schweren Stand und fiel auf den letzten Platz zurück. Für die Saison 2023 hat sich das britische Traditionsteam neu aufgestellt. Mit Ex-Mercedes-Mann James Vowles in der Rolle des Teamchefs und Nachwuchstalent Logan Sargeant an der Seite von Albon, soll es wieder aufwärts gehen. Die Veränderungen tragen beim Testauftakt in Bahrain bereits Früchte. Der Einstand mit dem F45 verläuft bisher zufriedenstellend.

Mit den Plätzen sieben und elf legten Albon und Sargeant am Donnerstag auf dem Bahrain International Circuit einen soliden Start hin. Am Freitagvormittag sortierte sich der US-amerikanische Rookie sogar als Zweiter hinter Pace-Setter Carlos Sainz im Ferrari ein. Ungeachtet der unterschiedlichen Testprogramme geben die bisherigen Resultate Anlass zum Optimismus. "Wir fahren schon mit ziemlich viel Benzin", sagt Albon, dem das Auto auf Anhieb das richtige Gefühl gab.

"Auf meiner ersten schnellen Runde war ich schon nicht allzu weit von meiner Qualifyingrunde im Vorjahr entfernt. Es war sofort klar, dass wir Pace haben, weil wir natürlich nicht mit dem Motormodus und der Benzinladung aus dem Qualifying gefahren sind", erklärt er. Dabei unterscheidet sich die Balance nicht grundlegend vom Vorjahresboliden. "Das Auto hat immer noch dieselbe DNA und ich spüre immer noch dieselbe Charakteristik", sagt er.

Williams hofft auf bessere Rennpace

Der Thailänder geht in seine zweite Saison für Williams und nimmt mit einem Neuling an der Seite endgültig die Rolle des Teamleaders ein. Als Nachfolger von George Russell trat er 2022 in große Fußstapfen. Sportlich hatte er gegenüber Latifi zwar ebenfalls klar die Oberhand, doch der Stallgefährte war bereits seit zwei Jahren in Grove zu Hause.

Trotz des Erfahrungsvorsprungs zeigte sich beim Kanadier ein massiver Leistungseinbruch. Die sich bei ihm häufenden Fahrfehler ließen Rückschlüsse auf die schwierige Fahrbarkeit des FW44 zu. Der Nachfolger hat trotz ähnlicher Charakteristiken eine deutlich bessere Balance. "Alles ist kompakter und die Extreme sind nicht so prägnant. Das ist positiv und für uns eine gute Basis", erklärt Albon.

Die große Schwäche des FW44 war die Rennpace. Starplätze im Mittelfeld konnte Albon nur selten in Resultate verwandeln. "Es ist schwer, all die Probleme in nur einem Jahr loszuwerden. Die Balance zwischen schnellen und langsamen Kurven war ein Schwerpunkt und wir versuchen das besser hinzubekommen. Wir kämpfen jetzt mit weniger Unter- und Übersteuern, aber es ist natürlich noch ein Thema", sagt er. "Aber wenn die Balance in den Kurven besser ist, sollte die Rennpace automatisch schneller werden."

Ankunft von Mercedes-Koryphäe James Vowles trägt Früchte

Neben der Entwicklungsarbeit profitiert Williams auch von der Ankunft des neuen Teamchefs. James Vowles spielte im Hause Mercedes eine Schlüsselrolle bei den größten Erfolgen des Teams. "Er hat ganz klar sehr viel Erfahrung", so Albon. "Viele Dinge hatte ich als Fahrer so gar nicht auf dem Schirm und es ist super zu sehen, dass er in seinen Rhythmus kommt - und das nicht nur langfristig sondern auch mittelfristig gesehen, was die Performance angeht. Da geht es nicht nur darum, hier und da eine Zehntel zu finden, sondern einfach um sein direktes Wissen, das er sich bei Mercedes angeeignet hat."