McLaren geht mit Mercedes-Motoren in die Formel-1-Saison 2023 und ist vertraglich auch noch für zwei weitere Jahre als Kundenteam an die Motorenschmiede in Brixworth gebunden. Doch darüber hinaus befinden sich die Papaya-Orangen noch auf der Suche. Wer liefert ab 2026 Formel-1-Motoren nach Woking?

Nachdem McLaren seit der Verkündung des Red-Bull-Deals mit Autoriese Ford in den letzten Wochen zunehmend als potenzielle Anlaufstelle für eine Honda-Rückkehr in die Formel 1 ab 2026 gehandelt wurde, soll der Traditionsrennstall aus Woking nun bei den Bullen selbst vorstellig geworden sein.

Zak Brown besucht Red-Bull-Powertrains

Das geht aus einem Bericht des "Independent" hervor. Demnach stattete McLaren-CEO Zak Brown im Februar Red Bull Powertrains in Milton Keynes einen Besuch ab, um eine mögliche Motoren-Partnerschaft mit dem ab 2026 neuen Motorenhersteller auszuloten. Red Bull Powertrains ist zwar bereits jetzt in der Namensgebung der Power Units von Red Bull und AlphaTauri vertreten, doch die Aggregate kommen bis zum Ende der Formel-1-Saison 2025 nach wie vor von Honda.

Eine Zusammenarbeit zwischen McLaren und Red Bull wäre vor allem deshalb überraschend, da es zwischen den beiden Rennställen vor allem im Rahmen der Affäre rund um den Budget-Cap-Verstoß der Bullen zu Reibereien kam. Zak Brown forderte 2022 in einem Brief an FIA-Boss Mohammed Ben Sulayem harte Strafen für derartige Vergehen, da sie seiner Meinung nach als "Schummelei" (Originalwortlaut: Cheating) einzustufen seien.

McLaren betont jedoch regelmäßig, dass man mit Mercedes als Motorlieferant zufrieden ist. "Ich bin sehr glücklich mit unserer Beziehung zu Mercedes und allen bei HPP. Sie haben bisher hervorragende Arbeit geleistet, es ist eine großartige Zusammenarbeit", sagte Brown im Rahmen der F1-Präsentation seines Teams.

McLaren auf Motorsuche: Honda, Red Bull oder Mercedes?

Honda soll ebenfalls im Visier von McLaren stehen. Die Japaner sind für das neue Motorreglement der Formel 1 ab 2026 eingeschrieben, doch ihnen fehlt ein Einsatzteam. Es ist deshalb nach wie vor unklar, ob es zu einer F1-Rückkehr von Honda kommen könnte. In einer Medienrunde am Montag gab die Motorsport-Abteilung der japanischen Automarke aber bekannt, dass man von mehreren Formel-1-Teams kontaktiert worden sei. McLaren ist wohl eines davon.

McLaren bestätigte bislang weder den Kontakt zu Honda noch den Besuch von Brown in Milton Keynes. Brown betonte beim Launch: "Wir haben etwas Zeit was wir 2026 und darüber hinaus wollen."

Der Start in die Formel-1-Testfahrten am Donnerstag verlief für die Mannschaft unter dem neuen Teamboss Andrea Stella unzufriedenstellend. Am ersten Testtag verbrachte der MCL60 aufgrund von technischen Problemen viel Zeit in der Boxengasse. Mit 92 Umdrehungen um den Bahrain International Circuit spulten Lando Norris und Oscar Piastri die wenigsten Runden aller Teams ab. Zum Vergleich: Red Bull absolvierte in Personalunion mit Max Verstappen insgesamt 157 Runden.