2023 muss Mick Schumacher seinen Stammplatz bei Haas an Nico Hülkenberg abtreten. Der Deutsche wird stattdessen Ersatzfahrer bei Mercedes. Nur eine Zwischenstation. Der Plan des Deutschen sieht vor, es über diesen Weg wieder zurück ins Fahrerfeld zu schaffen. Wie Nyck de Vries: Dritter Fahrer bei Mercedes, jetzt ein Cockpit bei AlphaTauri. Auf das Schumacher auch Chancen gehabt hätte. Wenn da nicht die politischen Spiele der Formel-1-Teams wären.
Mick statt Nyck in der Formel 1?
"Ich hätte Mick eigentlich gerne im Auto gehabt", meinte Franz Tost im Interview mit RTL/ntv. "Für mich persönlich war er schon ein Thema." Aus den Überlegungen wurde nichts. Stattdessen entschied sich das Team aus Faenza für Nyck de Vries, der 2023 an der Seite von Yuki Tsunoda seine Rookie-Saison in der Formel 1 in Angriff nehmen wird.
De Vries zeigte in Monza seine fahrerischen Qualitäten, als er für Alex Albon bei Williams einsprang. Aber fehlendes Talent war nicht der Grund für die Schumacher-Absage. "Ich bin davon überzeugt, dass Mick talentiert ist. Und er hat auch das Zeug dazu, erfolgreich Formel 1 zu fahren", so der Österreicher. Problem: Die italienischen Nachbarn.
Von Ferrari zu Red Bull: Kein Deal mit der Konkurrenz
"Da gab es dann andere Umstände", will der Teamchef von AlphaTauri aber nicht zu viel verraten und bleibt vage. Verweist aber auf Mick Schumachers Laufbahn im Nachwuchsprogramm von Ferrari. Als Ferrari-Junior spielten laut Tost politische Gründe eine Rolle. 2019 wurde Schumacher ins Programm aufgenommen, im Dezember 2022 endete die Zusammenarbeit.
Zu spät für AlphaTauri. Bei einem Wechsel zur Red-Bull-Familie wäre die Freigabe durch Ferrari notwendig gewesen. Zudem hat bei Fahrerangelegenheiten Dr. Helmut Marko das letzte Wort. "Er ist keiner von uns. Er ist ein Ferrari-Junior und deshalb haben wir nie Geschäfte mit ihm gemacht. Wir haben unser eigenes Programm und bevorzugen unsere eigenen Leute", meinte der Doktor im September auf Sky.
"Es ist dann nie zu einer Verpflichtung gekommen", sagt Franz Tost. "Aber persönlich halte ich von ihm sehr viel." Stattdessen holte AlphaTauri de Vries von Mercedes. Der 67-Jährige sieht Schumacher aber bei Mercedes gut aufgehoben.
Mercedes-Job als Sprungbrett zurück in die Formel 1
"Sie sind ein sehr, sehr gutes Team. Eines der besten der Formel 1, da kann er natürlich viel lernen", so Franz Tost. Bei eventuellen Freitagseinsätzen könne Schumacher sein Talent zeigen, Selbstsicherheit zurückgewinnen und als Bonus sein technisches Verständnis weiter steigern. "Hoffentlich bringt ihn das irgendwann zurück ins Starterfeld."
Schumachers Ex-Teamchef glaubt seinen ehemaligen Fahrer gut aufgehoben. "Ich glaube, er ist bei Mercedes in einer guten Position", meint Günther Steiner auf RTL/ntv. Beim deutschen Rennstall selbst wird auch von einer Rückkehr vom Sohn des Rekordweltmeisters ausgegangen. "Wenn du ihm ein sicheres Umfeld gibst, um sich weiterzuentwickeln, dann kann er ein guter Rennfahrer mit einem festen Cockpit sein", ist Toto Wolff zuversichtlich.
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