Die erste Pole Position der Formel-1-Saison 2023 hat sich Red Bull schon geholt. Das Weltmeister-Team hat den ersten Launch-Termin des Jahres reserviert. Bereits am 3. Februar hat Red Bull die Präsentation angekündigt. Termin, Ort und Wortwahl werfen aber Fragen auf.

Dass Adrian Newey am 3. Februar mit seinem neuesten Meisterwerk fertig sein soll, ist so gut wie ausgeschlossen. Die Testfahrten beginnen erst am 23. Februar. Auch wenn Red Bull die Schwachstellen vergangener Jahre analysiert hat und den Rollout inzwischen etwas zeitiger schafft, 20 Tage vor Testbeginn ist der RB19 wohl noch nicht fertig.

Red-Bull-Launch: Warum ausgerechnet in New York?

Außerdem findet die Präsentation in New York statt. Das Auto dorthin zu bringen, braucht zusätzlich Zeit. Zeit, die die Teams nicht haben. Jeder Tag kostet Performance, weil Bauteile nicht bis zuletzt entwickelt werden können, sondern eben früher in die Produktion müssen.

Der Zeitpunkt, der Ort. Für eine Formel-1-Präsentation ist die Red-Bull-Lösung ungewöhnlich. Bei der Ankündigung verwendete das Team aber den Begriff 'Saison-Launch'. Es geht um mehr als 'nur' das Auto. Kleidung, Farben, Sponsoren, Fahrer: All das wird es von Red Bull wohl geben - und noch etwas mehr?

Eines ist klar: 2023 bleibt auch nach dem Tod von Dietrich Mateschitz alles beim Alten. Der Vertrag mit Motorsportchef Dr. Helmut Marko lief ohnehin noch bis einschließlich 2023. Ein Treffen zwischen Oliver Mintzlaff, dem neuen starken Mann im Konzern, und Marko soll Anfang des Jahres positiv verlauf sein. 2023 geht Red Bull im gewohnten Setup an den Start, aber langfristig gibt es auch über die Personalie des Sportchefs hinaus Fragezeichen.

Formel 1 2026: Bekommt Red Bull einen Motorpartner?

Noch immer ist nicht ganz klar, in welchem Setup Red Bull ab der Saison 2026 an den Start gehen wird. Mit Red Bull Powertrains hat man eine eigene Motorenschmiede aufgebaut. Aber gleichzeitig ist man von einer Partnerschaft mit einem Automobilhersteller nicht abgeneigt - das hat man zuletzt immer wieder durchblicken lassen.

Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com ist geplant, beim Saison-Launch nicht nur über das kommende Jahr zu sprechen. Auch bezüglich 2026 soll es Neuigkeiten geben. Es dürfte wohl kein Zufall sein, dass zunächst Red Bull und eine Woche später AlphaTauri in New York City präsentieren.

Die Formel 1 boomt nicht nur bei den amerikanischen Fans, auch die US-Hersteller zeigen plötzlich wieder Interesse an der Königsklasse. Unlängst verkündeten Andretti und GM mit der Marke Cadillac eine Kooperation. Gemeinsam will man in die Formel 1 einsteigen. Aber General Motors ist mit dem Formel-1-Interesse nicht allein. Auch über Ford gab es zuletzt immer wieder Gerüchte - auch in Verbindung mit Red Bull.