Nach der Formel-1-Saison ist vor der Formel-1-Saison. 2022 ist beendet, es trennen uns aber nur wenige Monate vom Saisonstart. Motorsport-Magazin.com nutzt die Winterpause um das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und Fahrer um Fahrer eine Bilanz zu den Leistungen zu ziehen. Wie stark war die Saison und was kann man von den Piloten 2023 erwarten? Heute an der Reihe: Yuki Tsunoda.

Für die Formel-1-Karriere von Tsunoda wird 2023 doppelt entscheidend werden. Denn nachdem er zwei Jahre lang von seinem Teamkollegen besiegt wurde, muss er endlich beweisen, dass er diesen Spieß auch umdrehen kann. Außerdem ist mit seinem neuen Teampartner Nyck De Vries ein Neuling nun sein Teamkollege. Hat der Japaner Teamleader-Qualitäten? 2022 machte es noch nicht diesen Eindruck.

Yuki Tsunodas Qualifying-Statistiken 2022

Qualifying2022
Poles0
Ø Ergebnis13
Ø Rückstand auf Teamkollegen+ 0,223
Siege im Quali-Duell9

Yuki Tsunoda im Qualifying: Tsunoda machte im Qualifying verglichen zu 2021 einen klaren Schritt nach vorne. Im Vorjahr ging der Japaner noch mit fast einer halben Sekunden durchschnittlichem Rückstand aus der Saison und erst beim Saisonfinale konnte er seinen ersten teaminternen Samstags-Sieg feiern.

Ein Jahr später hat sich der Rückstand in etwa halbiert. Dennoch kann diese positive Tendenz nicht davon ablenken, dass Tsunoda erneut gegen Gasly den Kürzeren zog und zwar um etwas mehr als zwei Zehntelsekunden. Im Head-to-Head-Duell schaut es für Tsunoda besser aus, dort unterlag er Gasly nur knapp mit 9 zu 10.

Yuki Tsunodas Renn-Statistiken 2022

Rennen2022
Siege0
Podien0
Punkte12
WM-Platz17
Ø Zielankunft13,1
Beste Zielankunft7
Ausfälle6

Yuki Tsunoda im Rennen: Auf die Renndistanz setzte sich das Bild des Qualifyings fort. Tsunoda war zwar nicht komplett abgeschlagen hinter seinen Teamkollegen, musste sich aber dennoch meist hinter Gasly anstellen. Dazu kamen noch einzelne Defekte und Zwischenfälle, wie etwa in Baku oder Mexiko, die Tsunoda mögliche Punkte kosteten.

Tsunoda agierte zwar gefestigter als in seiner Rookie-Saison, aber einzelne Zwischenfälle schädigten seinen Ruf dennoch: Die teaminterne Kollision mit Gasly in Silverstone und die dadurch verlorenen Punkte muss Tsunoda auf seine Kappe nehmen, genauso wie seine peinlichen Patzern in Kanada und Ungarn

Yuki Tsunodas Entwicklung: Gemeinsam mit der abnehmenden Performance des AlphaTauri AT01 ging es mit den Punkteplatzierungen von Tsunoda selbst bergab. Nachdem er mit elf Punkten aus den ersten sechs GPs besser startete als Gasly, blieb Tsunoda von da an beinahe ohne Zähler. Nur einmal schaffte der 22-Jährige es beim GP der USA mit P10 noch in die Punkte. Gasly hingegen konnte regelmäßiger anschreiben.

Yuki Tsunodas Formel-1-Saison 2022 in Noten

MSM-RankingNote (Platz)
Gesamtnote3,48 (19.)
Redaktionsnote3,41 (17.)
Lesernote3,54 (19.)
......
Bestes RennenImola (2,07 - 7.)
Schlechtestes RennenKanada (4,85 - 20.)

Das sagt Yuki Tsunoda: "Ich denke, insgesamt habe ich in diesem Jahr in allen Rennen gute Fortschritte gemacht. Ich bin ziemlich glücklich mit der Form, in der ich dieses Jahr beendete. Natürlich muss ich mich noch verbessern, vor allem, was die Konstanz angeht, aber wenigstens habe ich damit ein klares Ziel für nächstes Jahr."

Das sagt MSM: Yuki Tsunodas Entwicklung zeigt im Vergleich zu 2021 in die richtige Richtung, aber sie geht erst langsam voran. Der Wechsel von Pierre Gasly zu Alpine und die Ebbe im Nachwuchs-Programm von Red Bull schenkten ihm ein Jahr Zeit ohne Vertragssorgen, 2023 geht diese Schonfrist aber zu Ende. Dann gibt es keine Entschuldigungen mehr und Tsunoda muss teamintern den Ton angeben, ansonsten könnte seine Formel-1-Karriere schon im Alter von 23 Jahren zu Ende gehen.