Der Brasilien GP in Sao Paulo war für Alpine im Kampf um den vierten Konstrukteurs-Rang gegen McLaren ein voller Erfolg. Wer hätte das nach dem gestrigen Teaminternen Drama gedacht, als man sich aufgrund von Kollisionen zwischen den eigenen Piloten noch selbst im Weg stand und ein genervter Alonso den Eindruck vermittelte, sich schon das Ende seiner Dienste bei Alpine herbeizusehnen?

Davon war am Sonntag in Brasilien nur noch wenig zu sehen. Alonso konnte sich mit einem beherzten Auftritt von Startplatz 17 auf Position fünf vorkämpfen. Der Spanier erklärt nach dem Rennen zwar erneut, mit dem Kopf schon mehr bei Aston Martin zu sein, von fehlendem Kampfgeist sei aber keine Rede.

Mit dem Kopf schon im nächsten Jahr, mit dem Herz im Auto

McLaren bleib durch einen Doppel-Ausfall in Sao Paulo punktlos, während Alpine mit Fernando Alonso (P5) und Esteban Ocon (P8) ordentlich abräumte. "Am Ende ist es ein gutes Wochenende für das Team, also bin ich glücklich damit", so Alonso, dem vom gestrigen Horror-Sprint nicht mehr viel anzusehen war. Der Alpine-Fahrer profitierte zwar von den Ereignissen des Rennes wie die letzte Safety-Car-Phase, konnte dies aber auch nutzen.

Auf nahezu frischen Reifen legte der zweimalige Weltmeister eine regelrechte Schlussattacke gegen Ferrari und Red Bull hin, schluckte Sergio Perez und konnte Max Verstappen hinter sich halten. Ein couragierter Auftritt, betonte er noch gestern, dass die Saison bald "endlich" zu Ende sei.

Noch am Samstag war die Welt für Alpine eine ganz andere, Foto: LAT Images
Noch am Samstag war die Welt für Alpine eine ganz andere, Foto: LAT Images

"Ich habe immer viel Spaß. Der Kopf kann zwar schon im nächsten Jahr sein, aber das Herz ist im Auto und immer, wenn die Lichter ausgehen, kämpfst du im Auto und genießt das Racing", relativierte er seine am Samstag getätigten Aussagen zumindest zum Teil.

Szafnauer-Ansage trägt Früchte: Alpine-Ärger beigelegt

Die gestrige Ansage von Teamchef Otmar Szafnauer nach dem Ärger zwischen Ocon und Alonso hat offenbar Wirkung gezeigt: "Ich hatte mit beiden Fahrern gesprochen. Ich habe ihnen klar gemacht, dass viele Leute hart in der Fabrik arbeiten, das soll auf der Strecke nicht zunichte gemacht werden und das sie diese Arbeit nicht respektieren. Das habe ich ihnen klar gemacht und sie haben das auch verstanden."

Zwar zeigte sich Ocon am Boxenfunk nicht glücklich darüber, als ihm beim zweiten Restart mitgeteilt wurde, er dürfe nicht gegen Alonso kämpfen, da dieser auf besseren Reifen sei, doch schließlich fügte er sich, was Alonsos finaler Offensive den Weg ebnete. "Wir haben heute alles perfekt gemacht, wenn es darum geht, das Maximum herauszuholen. Es ist ein perfekter Tag für das Team", so auch der Franzose nach dem Rennen.