Sebastian Vettels vorletztes Formel-1-Rennen endete nicht mit dem erhofften Erfolgserlebnis für den Aston-Martin-Piloten. Dabei sah es für ihn zu Rennbeginn noch gut aus. Doch ein zu später Boxenstopp und Pech mit der zweiten Safety-Car-Phase kosteten ihn die Chance, noch einmal wertvolle Punkte für sein Team einzufahren.

"Ich denke, es war ein gutes Rennen, wir waren einfach zur falschen Zeit am falschen Ort", fasste Vettel seinen Rennsonntag in Interlagos zusammen. "Der erste Stopp war zu spät, das hat uns die Plätze gekostet, obwohl die gar nicht wirklich mit uns Rennen gefahren sind."

Safety Car zur falschen Zeit: Vettel ohne Chance beim Restart

Vettel fuhr auf einer Zwei-Stoppstrategie und kam so zwischenzeitlich sogar bis auf den dritten Rang nach vorne. Aber das virtuelle Safety Car und die anschließende volle SC-Phase beraubten ihn aller Chancen auf ein besseres Ergebnis als Platz elf. "Zum Schluss hat uns das Safety Car natürlich nicht geholfen, weil wir den alten Medium-Reifen, die härtere Mischung drauf hatten, und dann keine Chance gegen die ganzen Autos mit weichen Reifen hatten", bestätigte Vettel.

Ein weiterer Boxenstopp samt Wechsel auf die Soft-Reifen hätte ihm keinen Vorteil gebracht, da er so oder so aus den Punkterängen herausgefallen wäre. "Ich glaube, ich bin gut gefahren, wurde aber nicht dafür belohnt", so Vettel. Mehr sei heute nicht drin gewesen. "Ich denke, dass heute einfach das Timing nicht auf unserer Seite war. Aber gut, so ist es."

Aston Martin: Rückschlag im Kampf gegen Alfa-Sauber

Für Aston Martin ist das in doppelter Hinsicht schmerzhaft. Denn obwohl Vettel seinen Teamkollegen Lance Stroll im Schlussspurt vorbeiließ, damit dieser Valtteri Bottas angreifen konnte, gelang dies dem Kanadier nicht. Stroll fuhr zwar als Zehnter einen Punkt ein, Bottas holte als Neunter jedoch einen Zähler mehr für Alfa Sauber.

Die Schweizer konnten damit ihren Vorsprung in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft auf fünf Punkte ausbauen. "Wir hätten mehr Punkte holen müssen", gibt Vettel zu. "Alfa hat heute mehr Zähler eingefahren als wir, was nicht unser Ziel war."

Aston Martin legte einen Fehlstart in die Saison 2022 hin und konnte erst im vierten Saisonlauf die ersten Punkte einfahren. Danach mauserten sie sich mit einigen kleineren Highlights in der zweiten Saisonhälfte. Aktuell liegt das Team mit 50 Punkten auf dem siebten WM-Rang - fünf Zähler hinter Alfa-Sauber.

"Es ist ein schönes Gefühl, nach einem herausfordernden Wochenende einen Punkt geholt zu haben", sagte Lance Stroll. "Aber es ist schade, dass Alfa Romeo in der WM-Wertung etwas weggezogen ist. Es wird hart, aber wir werden alles versuchen, um sie am nächsten Wochenende in Abu Dhabi doch noch zu überholen." Für Vettel wäre es ein schönes Abschiedsgeschenk bei seinem letzten Grand-Prix-Start in der Königsklasse des Motorsports.