Für Mick Schumacher verlief die Anfangsphase des Brasilien Grand Prix prächtig: Durch die Kollisionen von Daniel Ricciardo und Kevin Magnussen, Max Verstappen und Lewis Hamilton sowie Lando Norris und Charles Leclerc verbesserte er sich binnen kürzester Zeit von Startplatz 12 bis auf den siebten Rang. Alles deutete auf ein Ende Formel-1-Punkte-Dürre hin, letztlich blieb der Deutsche aber wieder einmal ohne Zählbares.
Das lag zum einem daran, dass Schumacher die deutlich schnelleren Hamilton, Leclerc und Verstappen im weiteren Rennverlauf wieder passieren lassen musste, zum anderen aber auch daran, dass sein Haas-Team und er schlicht und einfach auf die falsche Taktik gesetzt hatten. Schumacher war auf Medium-Reifen in den Brasilien-GP gestartet, während der Großteil des Feldes auf Softs loslegte.
Der erhoffte Reifenvorteil am Ende des ersten Stints stellte sich nicht ein. Stattdessen überhitzten Schumachers Reifen bei einem rundenlangen Überholversuch gegen Pierre Gasly, wodurch er mit großen Gripproblemen zu kämpfen hatte. In der Folge überholten Valtteri Bottas und Esteban Ocon den Deutschen. Trotzdem verzichtete Haas auf einen vorgezogenen Boxenstopp und ließ Schumacher bis Runde 25 auf der Strecke.
Dadurch wurde der Haas-Pilot auch noch von Fernando Alonso und Guanyu Zhou überholt, die beide schon einige Runden zuvor an die Box gekommen waren. "Der erste Stint war lange, aber wir mussten ihn so lange wie möglich rauszögern. Andernfalls wären wir nicht mit zwei Boxenstopps durchgekommen", verteidigte Schumacher die Entscheidung seines Teams nach Rennende am Mikrofon bei unseren Kollegen von 'Sky'. Anders als ein Großteil des Feldes verfügte der Haas-Pilot nämlich über keinen zweiten, frischen Satz Medium-Reifen mehr. Schumacher hatte nur noch zwei frische Sätze Soft-Reifen zur Verfügung. "Das war natürlich nicht ideal, aber wir hatten heute auch so einfach nicht genug Pace im Auto", glaubt er.
Schlechtes Safety-Car-Timing ärgert Schumacher: Passt zur Saison 2022
Ein spätes Safety-Car hätte Schumacher zurück in den Kampf um die Punkte bringen können, aber auch hier hatte er kein Glück. Zum Zeitpunkt des Ausfalls von Lando Norris in Runde 50 war der Haas-Pilot schon zum zweiten Mal an der Box gewesen und auf Platz 14 zurückgefallen. "Im Grunde lief es wie das ganze Jahr schon. Es passt im Endeffekt nie ganz", ärgerte sich Schumacher, der nach dem Restart auf abgenutzten Softreifen nichts mehr ausrichten konnte.
Unter dem Strich steht nach einer ordentlichen Leistung in Brasilien somit nur P13, Schumacher reist erneut ohne Zählbares ab. Er wartet seit mittlerweile zehn Rennwochenenden auf Punkte. Kommende Woche bleibt ihm in Abu Dhabi noch eine - vielleicht letzte - Chance, diese Durststrecke endlich zu beenden. Es könnte Schumachers vorerst letztes Rennen in der Königsklasse werden.
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