Antonio Giovinazzi übernahm im Formel-1-Training dem Großen Preis der USA in Austin zum zweiten Mal in dieser Saison das Cockpit bei Haas. Doch viel schlechter hätte der FP1-Einsatz des ehemaligen Alfa-Romeo-Stammpiloten bei dem US-amerikanischen Rennstall gar nicht laufen können: Nach gerade einmal vier Runden versenkte Giovinazzi in Kurve 6 seinen Boliden in der Streckenbegrenzung.
Doch es kam noch schlimmer: Da Giovinazzi beim Versuch sich aus der Bande zu manövrieren die Kupplung überhitzte, war das Training bereits früh gelaufen. Giovinazzi nahm die Schuld für den Abflug auf seine Kappe. "Was passiert ist, tut mir sehr leid für das Team. Aber so ist nunmal Rennsport und manchmal passiert das", entschuldigte er sich.
Giovinazzi-Unfall nach vier Minuten: War der Wind schuld?
Giovinazzi selbst tat sich jedenfalls schwer, einen genauen Grund für den Unfall zu benennen. Als einzige Erklärung konnte er die Windverhältnisse anführen. "Ich war auf meiner zweiten richtigen Runde der Session, aber ich habe noch nicht gepusht. Leider habe ich dann das Heck verloren, aber es ist sicher mein Fehler", so Giovinazzi.
Als einzige mögliche Erklärung führte er die Windverhältnisse an: "Es gab viele Windböen und da verlor ich leider das Auto. Unglücklicherweise blieb ich dort in der Bande stecken und verbrannte die Kupplung", erklärte der 62-fache GP-Starter.
Haas hatte in dieser Saison schon mehrere schwere Abflüge zu verzeichnen, zuletzt von Mick Schumacher nach dem Training in Japan. Einem ersten Augenschein zufolge hatten die Lokalmatadoren aber bei dem Abflug von Giovinazzi Glück im Unglück. Denn abgesehen von der kaputten Kupplung, soll es keine größeren Schäden am VF-22, der normalerweise von Kevin Magnussen pilotiert wird, geben.
Für Giovinazzi kommt der Unfall natürlich zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt. Bei Haas befindet er sich unter den Kandidaten für ein Vollzeit-Cockpit in der kommenden Saison. Dass er dann in einer von nur zwei Trainings-Einsätzen einen Unfall hat und damit dem Team auch noch wertvolle Trainingszeit kostet, kommt seiner Reputation nicht zu Gute.
Formel-1-Comebackchance gecrasht?
Der Ferrari-Reservepilot hofft aber darauf, dass der Abflug bei den Verhandlungen um ein mögliches Haas-Cockpit in der kommenden Saison keine starken negativen Auswirkungen hat. "Es hilft sicher nicht. Aber ich bin schon drei Jahre in der Formel 1 gefahren und wenn mich jemand unter Vertrag nehmen will oder nicht, macht er das sicher nicht wegen heute, sondern wegen dem was ich in der Vergangenheit getan habe", so Giovinazzi.
Für 2022 dürfte es das allerdings mit Ausfahrten in Formel-1-Boliden vorerst einmal gewesen sein - zumindest falls er nicht doch noch das zweite Haas-Cockpit ergattern kann. Konkrete Pläne auf einen Test oder ähnliches gibt es laut Giovinazzi nicht. Auch nicht bei den Testfahrten nach Saisonende in Abu Dhabi. "Wenn es ein normaler Test ist, werden wohl die regulären Piloten fahren und falls es ein Rookie-Test ist kann ich nicht fahren, da ich kein Rookie bin. Deshalb denke ich nicht, dass ich 2022 noch Formel-1-Chancen bekomme", kalkulierte Giovinazzi.
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