40 Rennen fuhren Lando Norris und Daniel Ricciardo gemeinsam in der Formel 1 für McLaren. Die Statistiken sprechen dabei eine eindeutige Sprache: Norris fuhr in diesem Zeitraum 117 Punkte mehr ein. Daher verkündete McLaren im Sommer wenig überraschend seine Vertragsauflösung zum Ende der Saison.

Trotz etlicher Versuche fanden McLaren und Ricciardo in den letzten 18 Monaten einfach nicht zueinander. Norris drückte dem achtfachen Grand-Prix-Sieger nahezu jedes Rennwochenende mehrere Zehntel auf. Ein Zustand, der viele sehr überraschte. Wie kann der elf Jahre jüngere Norris so viel schneller sein?

Ricciardo über Norris: Unwissenheit ist ein Segen

Ricciardo führt den Performance-Unterschied zu seinem Noch-Teamkollegen vor allem auf zwei Aspekte zurück. "Erstens: Ich werde ihm nie die Anerkennung wegnehmen - der Junge ist gut. Das kann man nicht leugnen", verrät er gegenüber 'The Race'. "Und wenn ich sage, dass er es nicht ist, bin ich nur ein verbitterter, schlechter Verlierer. Der Junge ist gut. Das ist offensichtlich ein Element - er kann fahren."

Doch Ricciardo sieht bei Norris einen großen Vorteil: "Der zweite Aspekt ist, dass Unwissenheit ein Segen ist. Und ich will damit nicht sagen, dass er keine Ahnung von Rennwagen hat, ganz und gar nicht. Ich denke, dass er von einem technischen Standpunkt aus gesehen sehr genau weiß, was er tut."

"Aber das ist das einzige F1-Auto, das er gefahren ist", so Ricciardo. "Offensichtlich gab es Variationen des McLaren. Aber er ist noch für kein anderes Team gefahren. Ich bin mir also sicher, dass er sich in gewisser Weise an einige Elemente dieses Autos gewöhnt hat."

Die bisherige Ein-Team-Karriere von Norris ist in Ricciardos Augen ein großer Pluspunkt, um den Boliden einschätzen zu können. Er hingegen hat diesen Vorteil nicht: "Das Heck macht nicht, was ich will. Offensichtlich ist er gut, aber seine Unwissenheit ist ein Segen für ihn".

Ricciardos Formel-1-Zukunft noch unklar

Wie es für Ricciardo in der Formel-1-Saison 2023 weitergehen soll ist noch ungewiss. Mit der Formel 1 abgeschlossen hat er noch nicht. Doch zumindest für das nächste Jahr scheint es so, als müsste sich die Königsklasse uns vom breitesten Grinsen im Paddock verabschieden - zumindest als Stammfahrer. Aktuell wird Ricciardo mit einer Ersatzfahrerrolle bei Mercedes in Verbindung gebracht.